Tina Weirather holt Sieg in Val d'Isere

Liechensteinerin baut, klar vor Gut, Führung aus - Fenninger als 7. beste ÖSV-Dame

Tina Weirather hat am Sonntag erstmals einen Weltcup-Riesentorlauf gewonnen und damit ihre Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Die 24-jährige Liechtensteinerin siegte in Val d'Isere klar vor der Schweizerin Lara Gut (+0,73 Sek.) sowie der Schwedin Maria Pietilä-Holmner (0,95). Für die ÖSV-Damen setzte es eine Niederlage, lediglich Anna Fenninger (1,18) kam als Siebente in die Top Ten.

von Tina Weirather © Bild: GEPa/Prantner

Bei Halbzeit war noch Kathrin Zettel als Fünfte unmittelbar vor Fenninger beste Österreicherin gewesen. Doch die 27-Jährige, die als Zweite beim Auftakt in Sölden für den bisher einzigen ÖSV-RTL-Podestplatz in der Olympia-Saison gesorgt hatte, fiel dann im Finale der Top 30 auf den 13. Rang zurück. Fenninger büßte dagegen mit zehnter Laufzeit im zweiten Durchgang nur eine Position ein.

"Vom Selbstvertrauen her ist es schwierig zurzeit. Ich habe versucht wirklich Gas zu geben und bin gar nicht so unzufrieden. Aber es ist bitter, wenn es solche Hundertstelentscheidungen gibt", verwies Fenninger auf die knappen Rückstände, fehlten ihr doch auf die viertplatzierte Italienerin Federica Brignone nur 7/100 Sekunden.

Fenninger: "Nur kleine Nuancen"

Die fünftplatzierte Deutsche Maria Höfl-Riesch lag 2/100, Jessica Lindell-Vikarby aus Schweden sogar nur 1/100 vor "Österreichs Sportlerin des Jahres". "Es sind aber nur kleine Nuancen, an denen es hapert, deshalb sehe ich es positiv", meinte Fenninger mit Blick auf den nächsten Weltcup-Riesentorlauf am Samstag in Lienz, wo sie Titelverteidigerin ist.

Weirather, die bisher nur im Super-G ganz oben auf dem Podest gestanden war, bezeichnete ihren insgesamt dritten Weltcup-Triumph als bisher wichtigsten Sieg. "Der hat eine Riesenbedeutung für mich, denn ich wollte immer im Riesentorlauf die Beste sein. Es hat lange gedauert, aber jetzt bin ich überglücklich, dass ich das geschafft hatte", betonte die Tochter von Österreichs Ex-Abfahrtsweltmeister Harti Weirather und der Liechtensteiner Skilegende Hanni Wenzel.

Dass sie in der Olympia-Saison bisher schon sechsmal aufs Podium gefahren ist, liege daran, dass sie das Verletzungspech nach bereits vier Kreuzbandrissen nun abgeschüttelt zu haben scheint. "Ich konnte in der Vorbereitung voll trainieren und bin jetzt voll fit. Da ist man dann auch im Kopf ganz anders bereit für die Rennen", erklärte Weirather, die im Gesamt-Weltcup 27 Punkte vor Gut und 60 vor Höfl-Riesch führt. "Im Moment passt alles zusammen. Ich hoffe, dass es so weiter geht."

Der bis Sonntag letzte Sieg einer Liechtensteinerin in einem Weltcup-Riesentorlauf lag schon mehr als elf Jahre zurück. Dieser war Birgit Heeb-Batliner am 21. November 2002 in Park City vor der Salzburgerin Alexandra Meissnitzer gelungen.

Die Deutsche Veronique Hronek verletzte sich bei ihrem Ausfall im ersten Durchgang schwer. Ihr Verband teilte mit, dass sie einen Kreuzbandriss erlitten habe und damit die Olympia-Saison vorzeitig beenden müsse.

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