Schnee-König Marcel Hirscher:
Slalom-Rekord spornt ihn an

Neuer ÖSV-Slalom-Rekordsieger blickt nach Zagreb voller Vorfreude auf Adelboden

Marcel Hirscher ist ein perfekter Jänner-Start gelungen. Trotz eines Fehlers im ersten Lauf gewann der Österreicher den Zagreb-Slalom zum dritten Mal in Folge und setzte sich damit auch wieder an die Spitze der Weltcup-Gesamtwertung. Nach der Enttäuschung über Platz sieben in Madonna machte der Weltmeister auch in Zagreb klar, dass er im Slalom auf Eis eine Klasse für sich ist.

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Ski Alpin - Schnee-König Marcel Hirscher:
Slalom-Rekord spornt ihn an

Der dritte Sieg in Folge in der kroatischen Hauptstadt war für Marcel Hirscher auch ein perfekter Auftakt in den entscheidenden Monat Jänner. Da stehen nun gleich vier weitere Slaloms sowie davor der Riesentorlauf am kommenden Samstag in Adelboden an. Dass es dort sehr wenig Schnee und den nur auf der Rennpiste gibt, trübte die Vorfreude des Weltcup-Titelverteidigers nicht.

Vorfreude auf Adelboden

"Wie cool, dass es jetzt dort weitergeht. Adelboden ist der erfolgreichste Weltcuport für mich, dort bin ich noch immer gut gefahren", blickte der Salzburger auf den Schweizer Ort, wo er seinen anderen Slalom-Hattrick geschafft hat. Wegen der prekären Schneelage erfährt der Weltcup-Tross aber erst am Freitag, ob Einfahren dort überhaupt möglich ist.

Am Mittwoch hatte der mit Freundin Laura angereiste Hirscher daheim seine dritte Zagreb-Krone zu verstauen. Das nach einem Rennen, das auf dem Zagreber Sljeme bemerkenswerte Parallelen zum Damenrennen gehabt hatte. Einen überlegen Sieger, gleich acht Ausfälle im Finale auf der eisglatten Piste und wie Nina Löseth kam auch bei den Herren mit Sebastian-Foss Solevaag ein Norweger erstmals auf das Podest.

Sieg mit traumwandlerischer Sicherheit

Während Trainer Mathias Berthold Platz zwei für Felix Neureuther schlicht mit "schlecht Ski gefahren" begründete, freute sich Hirscher über sein Triple bei der Snow Queen Trophy wie ein Schneekönig. "Das war sicher mein bisher bester Zagreb-Slalom." Hirscher fuhr nach intensiven Tests wieder mit perfektem Material und traumwandlerischer Sicherheit. Und mit Köpfchen. "In den heiklen letzten zwei Toren habe ich eine Reserve gelassen", erklärte er.

Für seine Erfolge sei entscheidend, dass er nun auch konstant schnell fahren könne. "Früher hatte ich zwar auch den Speed, aber nicht die Konstanz. Das hat sich positiv geändert. Das war aber auch der Plan, in mein Skifahren Konstanz hineinzubringen."

Neuer Rekord spornt Marcel Hirscher weiter an

Dass er mit seinem 15. Slalomsieg nun die Nummer eins in Österreich ist und bei insgesamt 28 Weltcupsiegen hält, mache ihn aber nur noch hungriger auf Erfolge. Auch wenn ihn Rekorde derzeit nur am Rande interessieren. "Über so etwas denke ich erst nach, wenn ich mit dem Skifahren aufgehört habe."

Hirscher machte aber kein Geheimnis daraus, dass er mehr Siege will. "Stenmarks 86 sind aber eine so unglaubliche Marke, die wird niemals jemand schlagen", ist Hirscher überzeugt. Ich habe ja nicht einmal damit gerechnet, die Österreicher zu überholen. Für mich ist es ein komisches Gefühl, jetzt gegen meine einstigen Idole wie Mario Matt oder Benjamin Raich zu fahren."

Benjamin Raich vergibt Top-Ergebnis

Der angesprochene Raich hätte als einziger ÖSV-Fahrer neben Hirscher für ein Top-Ergebnis in Zagreb sorgen können, fädelte in der Entscheidung aber ein. "Ich habe mich schon am Start gleich verhaspelt, dann ist alles sehr schnell gegangen", bedauerte der Tiroler.

Das Positive? "Ich bin im ersten Abschnitt des ersten Laufs zweitbeste Zeit gefahren", sagte Raich. "Das bringt zwar nichts auf der Ergebnisliste und keine Punkte. Ich kann aber zumindest mitnehmen, dass ich nach wie vor schnell fahren kann."

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