Nach dem Achillessehnenriss:
Was nun, Aksel Lund Svindal?

Sportmediziner Dr. Lukas Brandner erklärt, was den norwegischen Skistar nun erwartet

Aksel Lund Svindal zog sich einen Riss der linken Achillessehne zu und muss in der kommenden Ski-Saison zusehen. Diese Meldung schockierte Wintersport-Fans am Sonntag. Doch was erwartet den 31-jährigen Norweger nun? Dr. Lukas Brandner, der als Spezialist für Sport- und Gelenksverletzungen neben dem High Performance Center Südstadt auch die Vienna Capitals und den österreichischen Skiverband ärztlich betreut, gibt Auskunft.

von Lukas Brandner © Bild: Lukas Brandner

Die Achillessehne überträgt die Kraft der Wadenmuskulatur auf das Fersenbein. Bei Sportlern, speziell im Spitzensport kann es sportartspezifisch zu einer äußerst hohen Beanspruchung der Achillessehne kommen. Dies kann zu akuten Verletzungen oder chronischen Überlastungssyndromen führen.

Spezielle Nahttechnik sorgt für Fixierung

Bei einem Riss der Achillessehne, wie bei Aksel Lund Svindal, führt der Muskelzug in den meisten Fällen dazu, dass die gerissenen Sehnenenden auseinander gezogen werden.
Dadurch wird eine korrekte Heilung verhindert.

Daher wird in diesem Fall eine operative Naht der Achillessehne durchgeführt, wobei die gerissenen Enden der Sehne in einer speziellen Nahttechnik miteinander verbunden werden.
Falls die Sehne direkt am Knochen ausgerissen ist, kann sie dort mit Fadenankern refixiert werden.

Gips und Physiotherapie

Da die Stabilität der Sehne erst durch die Heilung der Sehnenfasern gewährleistet ist, muss die Achillessehne postoperativ mit Gips oder einem speziellen Gehschuh 6 Wochen ruhiggestellt werden.

Extrem wichtig für den Heilungsverlauf und die "Return-to-Sport-Zeit" ist die intensive postoperative Physiotherapie, die die Beweglichkeit im Sprunggelenk wieder herstellt und die atrophierte Muskulatur wieder aufbaut.

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