Kitzbühel: Dominik Paris gewinnt
den Super-G vor Matthias Mayer

Italiener feiert 2. Triumph beim Hahnenkamm-Wochenende - Kombination völlig offen

Der Auftakt des Hahnenkamm-Wochenendes in Kitzbühel bringt einen italienischen Erfolg. Dominik Paris gewinnt den Super-G auf der Streifalm und somit sein viertes Weltcup-Rennen. Der Südtiroler fährt mit 1:09,99 Sekunden sechs Hundertstel schneller als Matthias Mayer. Hinter dem Abfahrts-Olympiasieger landet mit Georg Streitberger (+0,34) ein weiterer ÖSV-Läufer auf Rang drei. Kjetil Jansrud (7.) und Hannes Reichelt (24.) patzten, Slalom-Weltmeister Marcel Hirscher verschaffte sich eine gute Position für die Kombi.

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Ski Alpin - Kitzbühel: Dominik Paris gewinnt
den Super-G vor Matthias Mayer

Den großen Aufreger des ersten Bewerbs der 75. Hahnenkammrennen gab es schon vor dem Start. Denn der norwegische Coach Tron Moger hatte für Speed-Spezialist Jansrud einen schnellen, abfahrtsähnlichen Kurs auf die Streif gesetzt, der vielfach kritisiert wurde.

Slalom-Weltmeister Hirscher tat sich trotz seines Spezialtrainings hier auch dementsprechend schwer, aber auch sein Weltcup-Konkurrent Jansrud patzte. "Das war keine optimale Fahrt", sagte der Norweger, der davor im Super-G die Plätze 1, 2 und 1 abgeliefert hatte.

Schrecksekunde für Hannes Reichelt

Co-Favorit Reichelt hatte sogar Glück, einen Tag vor der Abfahrt heil im Ziel zu sein. Der Salzburger wurde schon nach 20 Sekunden an der flachsten Stelle ausgehoben und hatte dann auch an der Hausbergkante nochmals Riesenglück. "Das waren technische Fehler, mich hat es gleich von Anfang an gefuchst", gestand Reichelt.

"Im Vorjahr wäre ich am Hausberg nicht mehr aufgestanden. Ich bin froh, gesund herunten zu sein", atmete der Salzburger nach der missglückten Abfahrts-Generalprobe durch und stellte fest: "Der Super-G hier geht bei mir gerne in die Hose. Das ärgert mich, sagt aber nichts für die Abfahrt."

ÖSV-Doppelsieg knapp verhindert

Während Streitberger mit Startnummer 13 seine stärkste Saisonleistung bot, bestand beim mit Nummer 20 nach Paris fahrenden Mayer lange Zeit sogar die Hoffnung, dass die seit 2009 (Klaus Kröll) bestehende Sieglosigkeit der Österreicher im Kitz-Super-G ihr Ende findet. Aber auch der Abfahrts-Olympiasieger konnte am Ende auf einer superschnellen Piste (Über 125 km/h im Zielschuss) den vierten Weltcupsieg von Paris ("Dieser Berg taugt mir einfach"), dessen ersten im Super-G, knapp nicht verhindern.

"Beim Hausberg hab ich beim Tor davor nicht gewusst, wie ich da fahren soll. Im Endeffekt bin ich ganz anders gefahren als gedacht", vermutete Mayer, dass er dort die entscheidenden Hundertstel liegen gelassen hatte. "Es war insgesamt ein bisserl ein Glücksritt", sagte der Kärntner und tröstete sich: "Beim Olympiasieg war ich sechs Hundertstel vorne. Ich hoffe, es geht sich heuer nochmals für ganz oben aus."

Georg Streitberger fixiert wohl WM-Ticket

Auch Otmar Striedinger (6.) und Max Franz (10.) lieferten ein gutes Rennen ab. Wirklich "happy" war aber Streitberger, der sich mit Platz drei wohl endgültig sein WM-Ticket im Super-G neben Reichelt und Mayer gesichert hat. Der Salzburger hat seine anfänglichen Materialprobleme in den Griff bekommen, hatte aber bei einem gestreckten Sprung an der Hausbergkante Riesenglück.

"Da habe ich schon gedacht, ich liege", gestand er. "Ich war voll am Limit." Zum WM-Ticket meinte Streitberger: "Ein gutes Ergebnis im letzten Rennen vor der WM ist sicher nicht schlecht."

Alexis Pinturault Favorit auf Kombi-Sieg

Hinsichtlich Kombination nahm sich mit Startnummer eins US-Weltmeister Ted Ligety mit einem Torfehler selbst früh aus dem Rennen. Letztlich etablierte sich der Franzose Alexis Pinturault als 25. mit 1,31 Sekunden Vorsprung auf Hirscher als Favorit für den Flutlicht-Slalom um 16.45 Uhr.

Hirscher fand sich bei plus 2,78 Sekunden auf Paris als 44. ziemlich am Ende des über zweieinhalb Stunden dauernden Monster-Rennens wieder, bei dem gleich 19 Piloten ausschieden. Er profitierte aber von der Bereinigung der Startliste für den Flutlicht-Kombi-Slalomdurchgang.

Marcel Hirscher kritisiert Kurssetzung

Hirschers anfänglicher Ärger über die Kurssetzung war trotz einer sehr fehlerhaften Fahrt im Super-G bald verraucht. "Ich habe das Falsche trainiert, Abfahrts-Ski hatte ich heute keine mit", meinte er sarkastisch. "So gesehen habe ich mit meiner Leistung aber eine volle Freude. Mit der Slalom-Startnummer ist viel möglich", blickte er im Kampf nach Weltcup-Punkten zuversichtlich nach vorne .

Zur Diskussion über die Kurssetzung meinte Hirscher: "Sie hatte ihre Berechtigung, weil sie war taktisch motiviert. Aber natürlich will ich als Slalomfahrer grundsätzlich mehr Kurven. Es ist schon grenzwertig wenn selbst die Abfahrer sagen, dass es am Limit ist." Jansrud konterte: "Die besten Skifahrer der Welt müssen alles fahren können. Kitzbühel soll nicht leicht sein. Marcel hat trotzdem sehr gute Chancen in der Kombi."

1.Dominik ParisITA1:09,99
2.Matthias MayerAUT1:10,05+0,06
3.Georg StreitbergerAUT1:10,33+0,34
4.Adrien TheauxFRA1:10,50+0,51
5.Andrew WeibrechtUSA1:10,56+0,57
6.Otmar StriedingerAUT1:10,67+0,68
7.Kjetil JansrudNOR1:10,77+0,78
8.Patrick KüngSUI1:10,80+0,81
9.Christof InnerhoferITA1:10,82+0,83
10.Max FranzAUT1:10,84+0,85
.Didier DefagoSUI1:10,84+0,85
12.Ondrej BankCZE1:11,07+1,08
13.Mauro CaviezelSUI1:11,11+1,12
.Steven NymanUSA1:11,11+1,12
15.Johan ClareyFRA1:11,12+1,13
16.Werner HeelITA1:11,15+1,16
17.Beat FeuzSUI1:11,19+1,20
18.Romed BaumannAUT1:11,20+1,21
19.Dustin CookCAN1:11,22+1,23
20.Vincent KriechmayrAUT1:11,23+1,24
21.Carlo JankaSUI1:11,26+1,27
22.Josef FerstlGER1:11,27+1,28
23.Sandro VilettaSUI1:11,35+1,36
24.Hannes ReicheltAUT1:11,36+1,37
25.Alexis PinturaultFRA1:11,46+1,47
26.Natko Zrncic-DimCRO1:11,49+1,50
27.Markus DüragerAUT1:11,56+1,57
28.Guillermo FayedFRA1:11,60+1,61
29.Klemen KosiSLO1:11,67+1,68
30.Siegmar KlotzITA1:11,71+1,72
Weiter:
31.Patrick SchweigerAUT1:11,75+1,76
37.Joachim PuchnerAUT1:12,17+2,18
44.Marcel HirscherAUT1:12,77+2,78

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