Fenninger gewinnt Super-G-Gold

Salzburgerin triumphiert im zweiten Speed-Bewerb - Hosp hinter Höfl-Riesch Dritte

Anna Fenninger ist Super-G-Olympiasiegerin. Die 24-jährige Salzburgerin gewann am Samstag in Krasnaja Poljana überlegen vor der Deutschen Maria Höfl-Riesch (+0,55 Sek.) sowie ihrer Tiroler Teamkollegin Nicole Hosp (0,66). Fenninger holte damit Österreichs zweite Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi nach jener des Kärntners Matthias Mayer in der Abfahrt.

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Am Samstagabend ist auf der Medal Plaza der Olympischen Winterspiele in Sotschi zum zweiten Mal die österreichische Hymne erklungen. Anna Fenninger wurde für ihren Olympiasieg im Super-G geehrt und von Tausenden Zuschauern im zentralen Olympia-Park bejubelt, Nicole Hosp für die Bronzemedaille im gleichen Bewerb.

"Größter Wunsch in Erfüllung gegangen"

"Ich habe versucht, das zu genießen, habe meinen Freund im Publikum gesehen, an alle die schönen Dinge gedacht, dass es zu Hause allen gut geht und dass sich alle mit mir freuen können. Das ist das Wichtigste", erklärte die neue Olympiasiegerin nach der Zeremonie.

Die Gedanken kreisten aber auch um die Erfüllung eines Lebenstraums. "Es war eher der Gedanke, mein größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Worauf man ein Leben lang arbeitet", sagte die Salzburgerin.

»Es war unglaublich schwierig«

"Es war unglaublich schwierig, man musste taktisch fahren", sagte die 24-Jährige, die sich auch für die zahlreichen hilfreichen Funksprüche vor ihrer Goldfahrt mit Startnummer 18 bedankte. Der entscheidende Gold-Tipp kam von Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum, der genau auf der Schlüsselstelle bei der tückischen Kante vor dem Zielhang positioniert war.

"Es war zu hundert Prozent richtig, hier taktisch zu fahren. Jürgen hat uns gefunkt: 'Driften, nicht auf Zug fahren'. Sonst wäre es sich nicht ausgegangen. Das war es, was es im Endeffekt ausgemacht hat", meinte Fenninger im Nachhinein erleichtert.

Unterstützung durch den Freund

Die Tage zwischen Abfahrt und Super-G seien keinesfalls leicht gewesen. "Ich hab' sehr viel über mich nachgedacht, was wichtig für mich ist. Es waren keine leichten Tage. Aber ich hatte mir nach der Abfahrt eigentlich nichts vorzuwerfen", berichtete Fenninger. Dass mittlerweile ihr Freund Manuel Veith, ein ehemaliger Snowboarder, in Russland an ihrer Seite weilt, hat Fenninger zusätzlich Kraft gegeben. "Er unterstützt mich und sorgt dafür, dass ich mich wohlfühle. Anscheinend hab' ich nur auf ihn gewartet."

Sterz ging nach der anfänglichen Ausfallsorgie als erste Österreicherin mit Nummer 13 ins Rennen. "Ich hab gewusst, dass ich taktisch fahren muss", sagte die Tirolerin, die die Schlüsselstelle zwar gut meisterte, aber im oberen Teil zwei Fehler einbaute. "Das waren leider zwei Fehler zu viel", wusste die 28-Jährige.

Höfl-Riesch wollte schon abschwingen

Im Gegensatz zu Fenninger erwischte Höfl-Riesch die Schlüsselstelle alles andere als ideal. "Ich war kurz vorm Abschwingen, die Medaille war weg", gestand die Deutsche, die nach Super-Kombi-Gold aber neuerlich eine Medaille gewann. "Die Emotionen im Ziel waren noch größer als in der Kombi, weil ich es nicht glauben konnte, dass sich das ausgegangen ist."

Angesichts der anfänglichen Ausfallserie (von den ersten elf schieden acht aus) brach Hosp vor ihrer Fahrt mit einer Tradition und schaute ihren Konkurrentinnen im Fernsehen zu. "Das mach ich normal nie. Aber es war extrem schwierig zu fahren", sagte die Tirolerin, die in der Super-Kombi bereits Silber gewonnen hatte. Wie Fenninger wies auch Hosp auf die perfekte Arbeit der ÖSV-Betreuer hin.

Super-G-Siegesserie hält

"Wir haben super Tipps bekommen, klipp und klar und nicht zu viel. Die Zusammenarbeit war heute wirklich perfekt", jubelte Hosp, die über ihre Taktik bei der Kante der Entscheidung meinte: "Ich hab einen klassischen Touristenschwung eingelegt, das war der Schlüssel zum Erfolg."

Die Österreicherinnen setzten damit ihre Tradition an starken Ergebnissen in Olympia-Super-Gs fort, nach Michaela Dorfmeister (2006) und Andrea Fischbacher (2010) war es bereits die dritte Goldene in Serie. Tränen der Enttäuschung flossen hingegen bei Görgl, die bei der Schlüsselstelle scheiterte: "Ich hab alles mit den Trainern durchbesprochen und Tempo rausgenommen, aber leider nicht die richtige Richtung auf der Kante gemacht."

Das Ergebnis im Detail

1. Anna Fenninger (AUT) 1:25,52 Min.
2. Maria Höfl-Riesch (GER) +0,55 Sek.
3. Nicole Hosp (AUT) 0,66

4. Lara Gut (SUI) 0,73
5. Tina Maze (SLO) 0,76
6. Fränzi Aufdenblatten (SUI) 1,27
7. Fabienne Suter (SUI) 1,37
8. Julia Mancuso (USA) 1,52
9. Viktoria Rebensburg (GER) 1,56
10. Nadia Fanchini (ITA) 1,68
11. Regina Sterz (AUT) 2,00
Ausgeschieden, u.a.: Elisabeth Görgl (AUT)

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Kommentare

Anna, du bist die Beste! Grüße aus Slowenien!

Herzlichen Glückwunsch! Eine überragende Leistung, und eine sehr sympathische Anna!

Martin Gerlich

eine spitzen fahrt, gratulation zu diesem goldenen Edelmetall, ein großes Lob ür unser Land. ein großer Erfolg für unsere ANNA.
Martin Gerlich

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