Jahrzehntelang hatte Mugabe Simbabwe mit harter Hand und zunehmend autokratischem Führungsstil regiert. Seine Herrschaft galt lange Zeit als unangefochten. In den vergangenen Tagen überstürzten sich dann die Ereignisse: Nachdem Mugabe seinen Stellvertreter Emmerson Mnangagwa entlassen hatte, um seine Frau Grace zu seiner designierten Nachfolgerin zu machen, stellte das Militär den Präsidenten unter Hausarrest. Die Regierungspartei Zanu-PF setzte den greisen Mugabe als ihren Parteichef ab und setzte ihm eine Frist bis Montag, um freiwillig als Präsident zurückzutreten. Er ließ diese Frist verstreichen.
In seinem Rücktrittsschreiben erklärte Mugabe nun, sein Rückzug erfolge freiwillig. Grund sei seine Sorge um das Wohlergehen des Landes und sein Wunsch nach einer "glatten, friedlichen und gewaltfreien Machtübergabe".
Jubelstimmung nach Mugabes Rücktritt
Nach der Rücktrittserklärung brach in den Straßen der Hauptstadt Harare Jubel aus, Autos fuhren hupend durch die Straßen. "Wir sind so glücklich, endlich wird sich etwas ändern", sagte die 32-jährige Togo Ndhalamlambi. Im Parlament begrüßten die Abgeordneten die Nachricht stehend mit lautem Beifall.
Mugabe hatte das ehemalige Rhodesien 1980 in die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Großbritannien geführt. Er war zunächst Regierungschef, bevor er 1987 Präsident wurde. Seine Gegner werfen ihm einen autoritären Regierungsstil vor und machen ihn für Jahrzehnte der Misswirtschaft verantwortlich.
Die britische Premierministerin Theresa May erklärte in einer ersten Reaktion auf Mugabes Rücktritt, damit habe das Land nun "die Möglichkeit, einen neuen Weg zu gehen - ohne die Unterdrückung, die seine Herrschaft gekennzeichnet hat". Großbritannien als frühere Kolonialmacht werde alles tun, um "den Wunsch des simbabweschen Volkes nach freien und fairen Wahlen und den Wiederaufbau der Wirtschaft unter einer legitimen Regierung" zu unterstützen.
Gemäß der Verfassung kommt Mugabes Vize Phelekezela Mphoko dessen Nachfolge zu.