WhatsApp war gestern: 7 Gründe für Signal

Wer kann sich noch an SMS erinnern? Das waren noch Zeiten. Und irgendwie war das Leben noch unkompliziert. Inzwischen muss man sich Gedanken machen, was mit den persönlichen Daten passiert, die tagtäglich über das Smartphone ausgetauscht werden.

von Sicherheit - WhatsApp war gestern: 7 Gründe für Signal © Bild: shutterstock

1. Signal kooperiert nicht mit Facebook

Zuletzt machten die neuen Nutzungsbedingugen des Messenger-Dienstes "Whatsapp" viele Menschen stutzig. Denn nur wer die neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), die WhatsApp veröffentlicht hat, akzeptierte, durfte die App weiter nutzen. Weil wir alle bequem sind, stimmen wir zu. So "erzwang" Whatsapp ganz einfach den Datenaustausch mit Facebook. Denn genau das stand in den neuen Richtlinien. Die gute Nachricht für europäische Nutzer: Dank der DSGVO gibt es für uns eine Ausnahme, die Änderungen betreffen uns nicht. Doch die grundlegende Stoßrichtung großer Konzerne liegt auf der Hand. Sie wollen unsere Daten.

2. Geschäftsmodell überdenken

WhatsApp sammelt, erhebt und wertet deutlich mehr Daten aus, als andere datensparsamere Apps. Schließlich steckt mit Facebook ein werbefinanzierter Konzern hinter der beliebten Chat-App – und der will in erster Linie seine Nutzerschaft vergrößern und Geld verdienen.

3. Empfehlung großer Vordenker

Während sich Whatsapp immer mehr zur Datenkrake entwickelt, kristallisiert sich unter den zahlreichen SMS-Nachfolgern eine Alternative heraus: Signal. Die kostenlose App wird sogar von Datenschützer Edward Snowden und Tesla-Chef Elon Musk empfohlen.

4. Sicherheit geht vor!

Die Kommunikation über Signal erfolgt komplett verschlüsselt. Ihre Daten bleiben also wirklich nur auf ihrem Gerät. Deshalb empfehlen Experten wie Snowden den Messenger auch so gerne weiter. Signal ermöglicht nicht nur Ende-zu-Ende-verschlüsselte Textnachrichten, sondern auch ebenso gesicherte Sprach- und Videoanrufe. Seit Dezember unterstützt Signal auch verschlüsselte Video-Gruppenanrufe, also solche mit mehreren Personen gleichzeitig.

5. Der Dienst kostet nichts

Signal ist kostenlos für iOS und Android und als Desktop-Variante für den Mac, Windows und Linux erhältlich. Wie finanziert sich das Opensource-Tool? Ganz einfach: Ausschließlich über „Zuwendungen und Spenden“, wie es auf der Website heißt. Zum Vergleich: Wikipedia macht das als freie Enzyklopädie genauso und wie wir wissen sehr erfolgreich.

6. Große Konzere, große Probleme

Whatsapp ist eindeutiger Marktführer. Laut RTR (Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH) verbringt ein Online-Nutzer mit WhatsApp im Schnitt zehnmal mehr Zeit als mit dem nächstgrößten Wettbewerber. Gemessen an der Reichweite in Österreich liegt die Konzernschwester Facebook Messenger auf Platz zwei, von geringerer Bedeutung sind bei uns Snapchat, Skype, iMessage und Telegram. Wer so eine Monopolstellung nicht gut findet, dem kommt Signal gerade recht.

7. Einfache Bedienung

Signal ist relativ einfach zu bedienen: Ohne Werbung, ohne Web-Tracking, ohne Sticker, ohne animierte Emojis. Und was wirklich am wichtigsten ist: Nutzer können sich sicher sein, dass was sie untereinander austauschen, privat bleibt und nicht mitgelesen wird. Fazit: Sich für Signal zu entscheiden fällt leicht, die Herausforderung daran ist wohl, den gesamten Whatsapp-Freundeskreis mitzunehmen und ebenfalls für diese App zu begeistern.