So verhüten die
Österreicherinnen

Sind Sie Expertin in Sachen Verhütung? Und wie steht es eigentlich um Ihr Wissen in puncto Schwangerschaft und Menopause?

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Im Rahmen einer Umfrage wurden 1.000 Österreicherinnen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befragt, wie sie lieben, verhüten und vorsorgen. Platz eins der Verhütungsmethoden nimmt in Österreich mit 17,6 Prozent immer noch die Pille ein. Vor allem in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen erfreut sie sich mit 44,9 Prozent besonderer Beliebtheit. Zweitbeliebtestes Verhütungsmittel der Österreicherinnen ist mit 15,4 Prozent das Kondom – damit wird Verhütung nicht als reine Frauensache betrachtet. Der dritte Platz geht mit 5,8 Prozent an die Hormonspirale.

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Kondom Spitzenreiter beim ersten Mal

Durchschnittlich erlebt die Österreicherin ihr erstes Mal mit 16,7 Jahren. Zum Vergleich: Frauen, die jetzt in der Altersgruppe zwischen 60 und 65 Jahren sind, hatten ihr erstes Mal damals durchschnittlich erst mit 18,3 Jahren. Mehr als die Hälfte (52,4 Prozent) der Befragten hat beim ersten Mal mit Kondom verhütet. Besonders beliebt ist dieses Verhütungsmittel bei den 18- bis 29-Jährigen (71 Prozent). Ein gutes Viertel (26,7 Prozent) hat auch schon beim ersten Mal auf die Pille gesetzt. Fast jede Zehnte (9,8 Prozent) hat nur "aufgepasst". Damit rangiert das "Aufpassen" unter den Top 3 der - in diesem Fall nur vermeintlichen - Verhütungsmethoden beim ersten Mal.

Wo holen sich Frauen relevante Informationen

Wenn es um Informationen zum Thema Verhütung geht, ist für Österreichs Frauen aller Altersgruppen der Arzt bzw. die Ärztin Anlaufstelle Nummer eins. Drei von vier Frauen (75,3 Prozent) informieren sich bei ihm oder ihr aktiv über ihre aktuelle Verhütungsmethode. Für jüngere Frauen ist das Internet eine wichtige Informationsquelle: 40,9 Prozent der 18- bis 29-Jährigen geben an, hier in puncto Verhütung zu recherchieren. Auch enge weibliche Bezugspersonen sind eine wichtige Informationsquelle: Eine von vier Frauen (23,3 Prozent) spricht mit einer Freundin bzw. der Mutter. Dies gilt vor allem für die Gruppe der bis 40-Jährigen. Knapp 10 Prozent haben sich laut Umfrage gar nicht über Verhütung informiert.

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Die Mehrheit ist ausreichend informiert

Von jenen Österreicherinnen, die sich bei ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin über das Thema Verhütung informiert haben, hat fast jede Fünfte ohne weitere Information - sprich ohne über Risikofaktoren aufgeklärt worden zu sein - ein hormonelles Verhütungsmittel verschrieben bekommen. Jede Zweite wurde über die Risikofaktoren Hormone und Rauchen aufgeklärt (50,7 Prozent), ein gutes Drittel zum Thema Übergewicht (35,3 Prozent) und knapp ein Viertel (24,1 Prozent) in puncto Bluthochdruck. 88,8 Prozent haben den Termin beim Arzt bzw. der Ärztin mit ihrem Wunsch-Verhütungsmittel verlassen. Und 89,3 Prozent mit dem guten Gefühl, ausreichend informiert worden zu sein. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass eine von zehn Frauen sich zu wenig informiert gefühlt hat.

So viele Frauen sind Vorsorgemuffel

Die Mehrheit der österreichischen Frauen geht ein Mal pro Jahr zur Routinekontrolle zum Gynäkologen (53,9 Prozent), 16,5 Prozent sogar zweimal jährlich. Immerhin 11,9 Prozent der österreichischen Frauen gehen selten oder nie zum Gynäkologen. 79,1 Prozent lassen dabei regelmäßig einen Krebsabstrich des Gebärmutterhalses machen. 4 Prozent beantworten die Frage nach dem regelmäßigen Krebsabstrich mit einem "Ich weiß es nicht". Dieses Nichtwissen ist vor allem in der jungen Altersgruppe ausgeprägt (8,7 Prozent).

So steht es um den Kinderwunsch

52,9 Prozent der noch kinderlosen 18- bis 49-jährigen Österreicherinnen haben aktuell einen Kinderwunsch, den sie sich im Durchschnitt aber erst mit 29,6 Jahren erfüllen möchten. Während der Schwangerschaft beschäftigen die werdenden Mütter vor allem die Themen Geburt, Stimmungsschwankungen und schlechter Schlaf. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie in dieser Lebensphase emotional gefordert oder zum Teil sogar geängstigt waren. Auch die Vorsorgeuntersuchungen werden von 28,1 Prozent aller schwangeren Frauen als teilweise beängstigend empfunden.

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Lustkiller Geburt?

42,4 Prozent der befragten Österreicherinnen hatten im ersten Jahr nach der Geburt weniger Sex, 34,5 Prozent weniger Lust auf Sex und 5,1 Prozent gar keinen Sex. 8,8 Prozent klagen über Schmerzen beim Sex und 7,1 Prozent über Scheidentrockenheit. Die Verhütungsmethode der Wahl im ersten halben Jahr nach der Geburt ist das Kondom (40,4 Prozent). 24 Prozent der Frauen geben an, die Pille eingenommen zu haben.

Die Wechseljahre

Im Durchschnitt kommt die österreichische Frau mit 48,9 Jahren in die Wechseljahre. 39 Prozent jener, die den Wechsel noch vor sich haben, sehen ihm vollkommen gelassen und 47 Prozent eher gelassen entgegen. Ältere Frauen blicken dieser Veränderung entspannter entgegen als jüngere. Jene, die diese Veränderung weniger entspannt sehen, sorgen sich in Bezug auf typische Beschwerden wie Hitzewallungen (57,1 Prozent). 52,4 Prozent, weil man nicht weiß, was auf einen zukommt. Der Arzt ist auch beim Thema Menopause die Informationsquelle Nummer eins (50,4 Prozent).

Wechseljahre und Lust auf Sex

41,2 Prozent der Österreicherinnen geben an, dass sich ihr Sexualleben in den Wechseljahren verändert hat. 64,2 Prozent registrieren weniger Lust. 45,3 Prozent berichten von weniger Geschlechtsverkehr und 34,5 Prozent klagen über Scheidentrockenheit. Die gute Nachricht: Für viele Frauen wird, so die diplomierte Sozialwirtin Ulrike Kleynmans-Surholt gegenüber News.at, der Sex mit dem Alter immer besser.

*Die Umfrage wurde im Jänner 2019 von Marketagent.com im Auftrag von Gynial durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Österreicherinnen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren.