Der Sieg von Holaus war nicht nur wegen der vielen "Einser" ein denkwürdiger. Er passierte im wahrscheinlich "wärmsten" Jänner-Rennen der Weltcupgeschichte, hatte es doch am Start plus zehn und im Ziel sogar plus 17 Grad. Dementsprechend ideal war die frühe Startnummer für die Österreicherin, der man den eigentlich in der Abfahrt erwarteten Premieren-Sieg und 21.590 Euro Preisgeld (brutto) aber rundum vergönnte.
"Eine bessere Nummer hätte ich heute nicht haben können", strahlte die Siegerin, die vor dem Start so nervös war, "dass ich 22 Mal auf dem Klo war!" Der Sieg mache sie sehr stolz, sagte die Tirolerin aus Brixen, die sich in Stams vier Jahre lang mit Hosp das Zimmer geteilt hatte und vier Geschwister hat. "Davon träumt jede Rennfahrerin." Im Jänner 2007 war sie beim Debüt in Zauchensee auf Anhieb Abfahrts-Vierte geworden, in Sestriere folgte dann mit Platz drei der erste und bis Sonntag einzige Podestplatz.
"Maria ist eine Super-Rennfahrerin"
Auch von der wie schon in der Abfahrt (5.) chancenlosen "Cortina-Königin" Renate Götschl kam vorbehaltloses Lob. "Maria ist eine Super-Rennfahrerin und ein Top-Rennen gefahren", nickte die Steirerin anerkennend.
Götschl selbst hatte wegen der schnellen Kurssetzung einen extralangen Ski genommen, kam im "Marmorschnee" über Platz sieben (+0,42) aber nicht hinaus. "Diesmal habe ich die Schrägfahrt vermasselt, bin förmlich bergauf gefahren", schüttelte Götschl nach der neuerlich erfolglosen Jagd nach Cortina-Sieg Nr. 12 den Kopf. "Neben der Ideallinie warst sofort im saugenden Mus. Man brauchte absolutes Feingefühl. Aber Mancuso (Startnummer 19/Anm.) hat bewiesen, dass es dennoch gegangen wäre", sagte Götschl.
Schlussteil entscheidend
Bis auf das US-Girl verloren wie Götschl auch praktisch alle anderen Mitfavoritinnen auf der unter der Sonne immer weicher und ruppiger werdenden Piste vor allem im flachen Schlussteil. So auch Lindsey Vonn, die am Vortag die Abfahrt mit 0,83 Sek. Vorsprung gewonnen hatte, im Super-G aber trotz nagelneuem Ski mit 0,30 Rückstand nur Fünfte wurde.
Dass es im "Sumpf" auch mit höherer Nummer noch ging, bewies auch Hosp mit Startnummer 16. Eine Woche nach dem Slalom-Sieg in Marburg wurde die Tirolerin, die wie Holaus Völkl fährt, Dritte. "Entscheidender ist aber, dass ich wichtige Gegnerinnen hinter mir gelassen habe", verwies die am Fuß verletzte Tirolerin, die aber bereits ohne Schmerztabletten fahren konnte und ihre Führung auf Vonn wieder auf 76 Zähler ausbaute, auf die distanzierten Verfolgerinnen Vonn (5.), Anja Pärson (16.) und Maria Riesch (18.). Hosp: "Der Verzicht auf die Abfahrt hat sich ausgezahlt."
Endstand | |||
1. | Maria Holaus | AUT | 1:24,63 Minuten |
2. | Julia Mancuso | USA | +0,23 |
3. | Nicole Hosp | AUT | +0,28 |
4. | Emily Brydon | CAN | +0,29 |
5. | Lindsey Vonn | USA | +0,30 |
6. | Britt Janyk | CAN | +0,31 |
7. | Renate Götschl | AUT | +0,42 |
8. | Carolina Ruiz-Castillo | ESP | +0,48 |
9. | Jessica Lindell-Vikarby | SWE | +0,65 |
10. | Alexandra Meissnitzer | AUT | +0,71 |
11. | Fabienne Suter | SUI | +0,74 |
12. | Fränzi Aufdenblatten | SUI | +0,75 |
13. | Stacey Cook | USA | +0,79 |
14. | Daniela Ceccarelli | ITA | +0,81 |
15. | Kelly Vanderbeek | CAN | +0,84 |
16. | Anja Pärson | SWE | +0,94 |
17. | Martina Schild | SUI | +0,96 |
18. | Maria Riesch | GER | +0,97 |
19. | Monika Dumermuth | SUI | +1,02 |
20. | Elisabeth Görgl | AUT | +1,10 |
21. | Silvia Berger | AUT | +1,17 |
22. | Nadia Styger | SUI | +1,19 |
23. | Andrea Fischbacher | AUT | +1,23 |
24. | Anna Fenninger | AUT | +1,31 |
25. | Nadja Kamer | SUI | +1,32 |
26. | Elena Fanchini | ITA | +1,53 |
27. | Ingrid Jacquemod | FRA | +1,54 |
28. | Marie Marchand-Arvier | FRA | +1,59 |
29. | Sarka Zahrobska | CZE | +1,61 |
30. | Tina Maze | SLO | +1,70 |
Weiter: | |||
33. | Kathrin Zettel | AUT | +1,98 |
43. | Kathrin Wilhelm | AUT | +2,86 |
(apa/red)