Semmering-Tunnel:
Aufregung um dreckiges Wasser

Verunreinigungen durch Tunnelarbeiten? Umfassende Dokumentation angeordnet

Wegen der Gewässerverunreinigungen durch die Arbeiten im Semmering-Basistunnel hat Niederösterreichs LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) am Mittwoch ein umfangreiches Gewässermonitoring angeordnet. "Die Gewässeraufsicht wird durch regelmäßige Probenahmen aus allen betroffenen Gewässern Umfang und Auswirkungen auf Menschen, Umwelt und auch besonders auf die Fischpopulation genau dokumentieren."

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Niederösterreich - Semmering-Tunnel:
Aufregung um dreckiges Wasser

Diese Maßnahme wird laut Pernkopf "fortgesetzt, solange die Verunreinigungen stattfinden. Wir wollen saubere Gewässer in Niederösterreich, deshalb fordere ich die ÖBB auf, dieses Problem so schnell wie möglich zu lösen".

Landesfischermeister Karl Gravogl begrüßte das Monitoring durch die Gewässeraufsicht: "Es ist mir besonders wichtig, dass die Wasserqualität durch unabhängige Fachleute kontrolliert wird, um Auswirkungen auf Fische und Umwelt fundiert beurteilen zu können."

Bürgermeisterin besteht auf "sofortige Maßnahmen"

Die Gloggnitzer Bürgermeisterin Irene Gölles (Wir für Gloggnitz) betonte indes auf der Website der Stadtgemeinde im Bezirk Neunkirchen, sie bestehe darauf, "dass sofort alle nötigen Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Einbringung des stark verunreinigten Bergwassers aus dem Baustellenbereich Göstritz zu stoppen". Es stehe bei Experten außer Zweifel, dass die Ablagerungen und vor allem auch die extreme Trübung des Wassers durch die Schwebstoffe das biologische Gleichgewicht extrem stören würden. So sei z.B. die Nahrungskette bis hin zu den Fischen unterbrochen und der Laich gefährdet.

"ÖBB müssen Verantwortung tragen"

"Auswirkungen sind natürlich nicht innerhalb von einigen wenigen Tagen zu sehen, sondern wirken noch lange nach", so die Stadtchefin. Sie werde auch "darauf bestehen, dass die ÖBB nach der Lösung des Problems für alle Wiederherstellungsmaßnahmen Verantwortung tragen".

Ergebnisse liegen noch nicht vor

Nach einer Anzeige seitens des Gloggnitzer Rathauses seien entlang der betroffenen Wasserläufe von den Behörden Proben gezogen und zur Analyse an die verantwortlichen Stellen übermittelt worden. "Noch liegen laut Bezirkshauptmannschaft nicht alle Ergebnisse vor", teilte Gölles mit. Mittlerweile seien auch das Land Niederösterreich und das zuständige Ministerium mit in die Causa eingebunden.

Unbedenklich für Menschen

Einziger "Lichtblick" bisher sei, dass sowohl ein befasstes Labor als auch ein Umweltmediziner - laut einer Zwischeninformation der Bezirkshauptmannschaft, so die Bürgermeisterin - Unbedenklichkeit für Menschen und Säugetiere attestiert hätten. Genauere Mess- und Analyseergebnisse, auch in Hinblick auf die Gewässerflora und Fauna, würden sofort nach Erhalt seitens der Stadtgemeinde kommuniziert.

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