Immer wieder fiel der Mann durch seine Trunkenheit auf, bestritt aber vehement, Alkoholiker zu sein. Schließlich wurde er mit 3,7 Promille ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte waren ratlos. Zwei Monate lang suchten sie nach der Ursache für die Trunkenheit. Jedoch ohne Erfolg, wie "welt.de" berichtete. Bis schließlich ein Gastroenterologe das medizinische Rätsel löste: Schuld an der Misere war ein Hefepilz, der sich im Magen-Darm-Trakt angesiedelt hat.
Experiment klärt Ursache
Um zu überprüfen, ob der Hefepilz auch tatsächlich der Verursacher des bis dato unerklarlich hohen Alkoholpegels ist, machten die Ärzte mit dem Patienten ein kleines Experiment: Sie stellten sicher, dass er keinerlei alkoholische Getränke bei sich hatte, schlossen ihn in der Folge 24 Stunden lang ein und gaben ihm währenddessen kohlenhydrathaltige Nahrung. Dabei stellt sich heraus, dass immer, wenn er Kohlenhydrate, also Zucker, zu sich nahm, betrunken wurde.
Hefepilz schuld an Misere
Damit war es sicher: Der Texaner leidet an einer extrem seltenen Krankheiten, dem Eigenbrauer-Syndrom. Ist das Immunsystem deutlich geschwächt, können falsche Ernährung oder die Einnahme von Antibiotika dazu führen, dass die Mikrobiologie des Darms gestört wird. In Folge dessen können sich besagte Hefepilze ansiedeln. Nimmt der Patient nun Zucker zu sich, setzen die Pilze einen alkoholischen Gärungsprozess in Gang. Sprich: Der Betroffene produziert Alkohol und ist möglicherweise sturzbetrunken, ohne auch nur einen Tropfen getrunken zu haben.
Krankheit lebensgefährlich
Was lustig klingt, kann unter Umständen sogar lebensbedrohlich sein. Bleibt die Krankheit längere Zeit unbehandelt, kann es zu irreparablen Leberschäden kommen. Zudem können sich krebserregende Enzyme bilden. Ganz abgesehen von den Risiken, die plötzliche Trunkenheit im Alltag mit sich bringt, und den Reaktionen eines Umfelds, das möglicherweise keinerlei Verständnis für den Zustand des Betroffenen zeigt.