Spaniens schönster Breitmaulfrosch

Seat hat den neuen Ibiza in alle Richtungen verfeinert - vor allem in die Breite

Seat, lange Zeit Sorgenkind der großen Volkswagen-Familie, hat sich prächtig entwickelt. Keine Rede mehr von veralteten Modellen, die sich nicht verkaufen, und einem damit einhergehenden schlechten Ruf. Die Spanier können 2017 auch dank eines erstmals ins Programm aufgenommenen SUVs -des Ateca - von guten Verkäufen und schwarzen Zahlen berichten. Mit fünf Prozent Marktanteil ist Österreich europaweit Musterschüler hinter dem Mutterland Spanien. Was die Zuwachsraten im ersten Halbjahr betrifft, liegen wir sogar auf Platz eins.

von Seat Ibiza © Bild: Seat Ibiza

Seats Kernmodell ist aber der Ibiza, der jetzt in seine fünfte Modellgeneration geht. Das (noch) wichtigste Fahrzeug der Spanier kommt, sogar vor dem VW Polo, als Erstes im Konzern in den Genuss der Architektur des modularen Baukastensystems (MQB). Unter diesem Begriff versteht Volkswagen ein neues Plattformkonzept, das die Fahrzeugproduktion vereinheitlicht und damit mit mehr als 40 Modellen kompatibel ist. Der größte Vorteil liegt aber wahrscheinlich darin, dass dadurch einfach mehr Platz im Innenraum der Autos ist.

Seat Ibiza
© Seat Ibiza

Mit ziemlicher Sicherheit interessiert sich kein Kunde für Plattformen und interne Kürzel, sondern nur dafür, wie sich der neue Ibiza fährt. Also hinein in die 95-PS-Version mit Ein-Liter-Benzinmotor (die präsumtiv bestverkaufte Version; die übrigen siehe Liste oben), den Startknopf gedrückt und los! Natürlich kann der Dreizylindermotor seine bauartbedingten Eigenheiten nicht völlig verleugnen, aber er vibriert wenig und klingt auch nicht wie eine alte Nähmaschine. Aber vor allem beschleunigt er beherzt (10,9 Sekunden auf 100), wenn er die kleine Anfahrtsschwäche überwunden hat. Überhaupt verhält sich der Ibiza bei unserer ersten Testfahrt höchst löblich: lenkt fein ein, lässt sich auch in flotten Kurven nicht aus der Ruhe bringen und hat einen ansprechenden Wendekreis.

Seat Ibiza
© Seat Ibiza

Der neue Ibiza fährt sich nicht nur erfrischend, man fühlt sich auch hinter dem Volant großzügig aufgehoben. Womit wir wieder beim MQB wären -bei unveränderter Länge von 4,06 Metern ist der kleine Spanier um fast neun Zentimeter in der Breite (auf 1,78 Meter) gewachsen. Klar, dass man sich da nicht eingeengt fühlt, die Sitzposition auch für Großgewachsene passt (übrigens auch hinten, wenn man seine Füße unter dem Vordersitz ordentlich einfädelt). Highlight innen ist sicher der acht Zoll große Multifunktionsbildschirm, der blitzschnell auf Berührungen reagiert. Und in Sachen Konnektivität sammelt der Ibiza mit drei Mediaschnittstellen (Apple Carplay, Android Auto, Mirrorlink) und einer Ladeschale fürs Handy Pluspunkte.

Seat Ibiza
© Seat Ibiza

Daten

Ab sofort verfügbar

1.0 MPI: 3 Zyl., 999 ccm, 75 PS, 167 km/h, ab €12.990,-(bei Leasing Stützung durch die Bank: € 11.490,-)
1.0 TSI: 3 Zyl., 999 ccm, 95 PS, 182 km/h, ab €15.790,-
1.0 TSI: 3 Zyl., 999 ccm, 115 PS, 195 km/h, ab €18.390,-

Ab Herbst

Drei Diesel mit 80,95 und 115 PS
Benziner mit 4 Zylindern und 150 PS
Erdgas CNG mit 95 PS