Ärztekammer-Präsident fordert Entschuldigung von Franz

Schwulensager von Stronach-Mandatar "empörend und inakzeptabel"

von Betriebsversammlung der AKH-Ärzte im AKH in Wien © Bild: APA/HELMUT FOHRINGER

In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "profil" hatte Franz - er ist Primararzt am Wiener Hartmann-Spital, einem Ordenskrankenhaus der "Franziskanerinnen von der christlichen Liebe" - Homosexualität als amoralisch und als "genetische Anomalie" bezeichnet. Für Szekeres ist das "empörend und inakzeptabel", denn übersetzt bedeute das, dass Homosexualität für Franz eine angeborene Krankheit sei.

"Als Wissenschafter, Mediziner und Repräsentant der Ärztekammer fordere ich Sie auf, dieses Statement öffentlich zurückzunehmen", so Szekeres. "Ihre Aussagen wiegen umso schwerer, als Sie nunmehr nicht nur als Arzt, sondern auch als Abgeordneter zum Nationalrat eine besondere Verantwortung tragen. Ich ersuche Sie, in Ruhe zu reflektieren, was Sie formuliert haben, und sich öffentlich zu entschuldigen. Solche Aussagen dürfen in demokratischen Kulturen nicht unwidersprochen bleiben."

Franz nach Kritik "klar gegen Diskriminierung"

Der Arzt und Team-Stronach-Abgeordnete Marcus Franz hat danach betont, dass er "klar gegen jegliche Diskriminierung von Bevölkerungsgruppen" sei.

In seiner Klarstellung betonte Franz, dass jeder Mensch in seiner Entscheidung über die Form des Zusammenlebens frei sein solle. Tatsache sei aber, dass es aufgrund der demografischen Entwicklung zu einer Überalterung der Gesellschaft komme und dadurch u.a. das Gesundheits- und Sozialsystem in der heutigen Form auf Dauer nicht mehr finanzierbar sein werde. "Hier möchte ich wachrütteln und auf die bestehenden Probleme hinweisen."

In dem Interview war auch das Demonstrationsrecht zur Sprache gekommen. Dazu merkte Franz nun erneut an, dass dieses nicht ständig dazu führen dürfe, "dass andere Menschen in ihren Freiheitsrechten beschränkt werden. Deshalb wäre eine Verlagerung von Demonstrationen in ein sonst nicht genutztes Gelände durchaus sinnvoll", so Franz.

Kritik aus der NÖ Landespartei

Die Aussagen des Team Stronach-Mandatars Marcus Franz sorgen nun auch für parteiinterne Verwerfungen. Am Montag ging (nach der Wiener Ärztekammer und den Grünen) die niederösterreichische Landesobfrau des Team Stronach, Renate Heiser-Fischer, per Aussendung auf Distanz und verwies auf die "liberalen Werte" der Partei.

"Das sind nicht unsere Werte! Wir bekennen uns zu einer offenen und toleranten Gesellschaft, deren Familienplanung auf Freiwilligkeit basiert und deren Umgang mit der sexuellen Ausrichtung anderer von Respekt getragen wird", betonte Heiser-Fischer Richtung Franz und bekannte sich "selbstverständlich auch zu den Grundwerten des Versammlungs- und Demonstrationsrechts".

Die Entstehung von Armut wiederum habe zumeist nichts mit Schuld oder Unschuld zu tun, so die Landeschefin. "Unsere Aufgabe als Politiker ist es in erster Linie hier auf allen Ebenen zu helfen und zu unterstützen und nicht pauschal zu urteilen."

Zuvor hatten die Grünen mit heftiger Ablehnung auf Franz' Aussagen reagiert. Diese seien unglaublich, gefährlich und hätten in der Politik nichts verloren, so Demokratie- und Familiensprecherin Daniela Musiol sowie Bundesrat Marco Schreuder, grüner Sprecher für Lesben, Schwulen und Transgenderpersonen, in einer Aussendung. Die heutige Klarstellung des Abgeordneten sei keine Entschuldigung, sondern "eine weitere abstruse Äußerung, getarnt als Rechtfertigung".

Kommentare

Also die Schwulen müssen ja wirklich ein großes Problem haben.

irgendwie kommt mir das bekannt vor ...
frau an den herd und bett...mutterkreuz...neue soldaten...wir erobern die welt...zurück bleint ein trümerhaufen und ein neuanfang

brauchen wir eine wiederholung, der jahre 1933-45 oder brauchen wir sie nicht?

Sagenhaft, einer "origineller" als der andere. Wo er die nur alle herbekommt, der Fränk?

Der Gedanke eines zwingenden IQ-Tests für Politiker, den einst eine ÖVP-Abgeordnete in die Welt setzte, wird mir von Tag zu Tag sympathischer.

Arme Patienten...Und seine Familie schämt sich sicher auch in Grund und Boden. Was denken seine Kinder über ihn??? Wahrscheinlich macht er zu Hause Analsex mit seiner frau und nach aussen hin schämt er sich dafür...

Nachdem er als Mitglied des Teams Stronach die üblen Auswirkungen des Alterns am Beispiel seines großen Vorsitzenden aus nächster Nähe beobachten konnte, rüttelt Franz also auf, wettert gegen Überalterung, und gleich weiter gegen Kinderlose, Schwule, Demonstranten und andere Schädlinge.
Ein neuer Mann, eine sehr alte Ideologie. Und so jemand sitzt im Nationalrat.

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