Schwerer Unfall beim Frequency-Festival:
31 Verletzte bei Einsturz einer Holzbrücke

Ursache des Unglücks steht noch immer nicht fest Trotzdem gute Stimmung und viele Konzert-Besucher

Warum eine der beiden Behelfsbrücken, die den Versorgungsbereich mit der Hauptbühne verbanden, am Freitag gegen 20.55 Uhr auf die Seite gekippt war und Dutzende Menschen in den zwei Meter tiefer gelegenen Plainfelderbacher mitgerissen hatte, konnte am Sonntag noch nicht beantwortet werden. Ein Sachverständiger hat die kaputte Stahl-Holzkonstruktion mittlerweile inspiziert, das technische Gutachten darüber steht noch aus.

Die Ausnahmekonzerte von den Queens Of The Stone Age und den Foo Fighters waren von dem schweren Unfall überschattet worden. Augenzeugen berichteten, dass ein großes Gedränge auf den Brücken geherrscht habe. Ob der Übergang überlastet oder der feuchte Boden Ursache des Einsturzes war, ist derzeit noch unklar. Dem raschen Rettungseinsatz ist zu verdanken, dass keine Panik aufkam.

Von den 31 Verletzten wurden elf in Salzburger Krankenhäuser gebracht. Einen Tag darauf konnten sieben Patienten wieder entlassen werden. Die Verunglückten, die vorwiegend aus Salzburg und Oberösterreich stammten, zogen sich vor allem Prellungen, Schnittwunden und Frakturen zu. Lebensgefahr bestand nicht.

Der Chef des Veranstalters Musicnet, Harry Jenner, bedauerte den Vorfall. Die Behelfsbrücken seien von der Behörde abgenommen und in den vergangenen Jahren erprobt worden. Pioniere des Bundesheers bauten rasch eine wesentlich breitere und stabile Ersatzbrücke. Eine Einbahnregelung sollte großes Gedränge verhindern.

Zur medizinischen Versorgung der Festivalbesucher standen insgesamt 450 Rot-Kreuz-Helfer im Einsatz. Sie verzeichneten seit Mittwochabend 1.796 Hilfeleistungen. Davon benötigten 640 Personen ein Arzt vor Ort, 166 wurden in die umliegenden Spitäler gebracht. Landesrettungskommandant Gerhard Huber und der Einsatzleiter der Polizei, Winfried Stöger, lobten die gute Disziplin der Musikfans. Die Veranstaltung sei im Großen und Ganzen problemlos verlaufen.

Der ausgelassenen Stimmung unter den Festivalbesuchern tat nicht einmal das zum Teil unbarmherzige Wetter einen Abbruch. So entwickelte sich auch Samstagnachmittag das Konzert der Beatsteaks zu einem kleinen, aber nicht unbedeutenden Höhepunkt: Sänger Arnim und seine Mitstreiter konnten das Publikum restlos und den Wettergott zumindest teilweise überzeugen, der Regen setzte immer wieder aus.

Im Anschluss standen die US-Rocker Incubus und die Sportfreunde Stiller auf der Bühne, bis die Toten Hosen das Festival krönten. Danach sorgte das schlechte Wetter allerdings für Ernüchterung. Bauern zogen mit ihren Traktoren zahlreiche im Schlamm stecken gebliebene Autos aus den nassen Wiesen. Auf der Wolfgangsee-Straße B158 kam es zu Verkehrsbehinerungen.

(apa/red)