Prinz Harry: "Ich will hier nicht sein"

Sein Leben als Mitglied der Royal Family in Großbritannien sei "wie eine Mischung aus 'Die Truman Show' und einem Zoo" gewesen, sagte Prinz Harry.

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Prinz Harry spricht in einem aktuellen Podcast-Interview mit US-Schauspieler Dax Shepard über sein Leben und Aufwachsen innerhalb der königlichen Familie und fährt gegen seinen Vater Prinz Charles schwere Geschütze auf.

»Wie tief kann Harry nur sinken?«

Der britische Boulevard reagiert prompt: Just How Low Can Harry Go?" (deutsch: "Wie tief kann Harry nur sinken?"), titelte etwa die "Daily Mail" am Freitag den 14.05.2021.

Hintergrund der Empörung sind die Aussagen, die sich gegen das Leben im Königshaus und speziell gegen seinen Vater Prinz Charles richten.

»Es sind viel Schmerz und Leiden, die weitergegeben werden«
© imago/Starface

Prinz Charles kein gutes Vorbild

"Er hat mich so behandelt, wie er behandelt wurde", sagt der 36-Jährige im Interview. Harry sagt, er habe schon seit seinen "frühen 20ern" darüber nachgedacht, seinem Leben als Royal den Rücken zuzukehren. "Ich will hier nicht sein. Ich möchte diesen Job nicht machen", waren seine Gedanken damals.

Ausgelöst wurden diese Gefühle durch das, "was es meiner Mutter angetan hat". Harry: "Es sind viel Schmerz und Leiden, die sowieso weitergegeben werden.

Sein neues Leben in "Freiheit"

Den Umzug mit seiner Ehefrau Meghan nach Kalifornien bezeichnete Harry als Ausbruch aus einem Kreislauf von "Schmerz und Leiden". Geplant sei der Umzug nicht gewesen. "Aber manchmal muss man Entscheidungen treffen und seine Familie an die erste Stelle setzen und seine geistige Gesundheit an die erste Stelle setzen", sagte Harry. Nachdem er Meghan kennengelernt habe, unterzog er sich einer Therapie, um seinem Leben eine positive Wendung zu geben.

In seiner neuen Heimat Kalifornien könne er nun freier leben, er sei nicht mehr so angespannt und er könne mit seinem zweijährigen Sohn Archie auf dem Fahrrad herumfahren. In Großbritannien, so Harry, "hätte ich nie die Chance gehabt, das zu tun. Hier zu leben bedeutet, dass ich meinen Kopf heben kann und mich tatsächlich anders fühle."