Schweineexperiment definitiv abgebrochen:
Öffentliche Sicherheit nicht mehr gegeben

Proteste gegen Lawinen-Simulation mit Schweinen Studienleiter: "Ein großer Verlust für das Projekt"

Schweineexperiment definitiv abgebrochen:
Öffentliche Sicherheit nicht mehr gegeben

"Die Zelte werden zur Zeit abgebrochen", erklärte der Beamte. Gegen 16.00 Uhr solle von den Experimenten in Vent nichts mehr zu sehen sein. Unterdessen haben in Sölden rund 15 Tierschützer der Organisation "Vier Pfoten" gegen das Forschungsprojekt "sehr friedlich" protestiert. Für morgen, Samstag, waren weitere Aktionen auch von internationalen Tierschutzorganisationen angekündigt worden.

Als "einen großen Verlust für das Projekt" bezeichnete der Studienleiter Peter Paal von der Medizinischen Universität Innsbruck den Abbruch. Lediglich ein Drittel der Studie habe durchgeführt werden können, sagte er gegenüber "ORF Radio Tirol". Tierethikkommission und Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung hatten das Forschungsprojekt genehmigt. Die Forscher sahen die Tests als unabdingbar an.

Suche nach höheren Chancen für Lawinenopfer
Ziel des Projektes sei es, in Zukunft die Überlebenschancen von verschütteten Lawinenopfern zu erhöhen und somit eventuell menschliche Leben zu retten, hatte der Leiter des Zentrum für Notfallmedizin Bozen, Hermann Brugger, bereits am Donnerstag erklärt. "20 Prozent der Lawinenopfer haben eine Atemhöhle", teilte er mit. Bei den Versuchen solle erforscht werden, wie sich der Einfluss der Atemhöhle auf Sauerstoffmangel und Kohlendioxidgehalt in der Atemluft für die Überlebenschance von Menschen auswirkt.

Donnerstagnachmittag war das Forschungsprojekt vorerst abgebrochen worden, nachdem die Kritiken von mitunter politischer Seite immer lauter geworden waren. Tierschutzorganisationen kündigten Strafanzeigen an, von "Barbarei" und "makaberen Tierversuchen" war die Rede gewesen. Politiker sahen das Experiment als "moralisch äußerst bedenklich" und nannten es eine "unsinnige Tierquälerei ohne jeden wissenschaftlichen Wert".

(apa/red)

Kommentare

Tierquälerei Dieser geplante Tierversuch ist eine Schande für ganz Österreich. Unglaublich, wo wird hier den Bestimmungen des ABGB Rechnung getragen, wonach es sich bei lebenden Tieren um keine "Sache" handelt. Erfüllt dieser geplante Tierversuch nicht den Tatbestand des § 222 Abs. 1 StGB ? Wenn ja, wo bleibt der Staatsanwalt um so eine eventuell bereits im Versuchsstadium befindliche Gräueltat zu verhindern ?

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