Carl Gustaf unter Druck

König fordert immer höhere Apanage, hortet aber gleichzeitig Millionenvermögen

Der schwedische König Carl XVI. Gustaf gerät erneut unter Druck. Während er Jahr für Jahr eine Erhöhung seiner Apanage fordert, und bisher auch bewilligt bekam, hat er laut Medienberichten gleichzeitig ein Millionenvermögen angehäuft. In den letzten zehn Jahren hat er rund 15,5 Millionen Euro an Kapitaleinkünften versteuert. Das Privatvermögen des Monarchen soll sich auf etwa 35 Millionen Euro belaufen, fand der "Dagens Nyheter"-Journalist Mattias Carlsson heraus.

von Das schwedische Königspaar Silvia und Carl Gustaf © Bild: APA/EPA/Jessica Gow

Ein Großteil des Vermögens soll sich in über 40 Stiftungen verbergen, die das Königshaus zumeist mit der Industriellenfamilie Wallenberg kontrolliert. Die Stiftungen sind von der Steuer befreit. Einige unterstützen Forschungsprojekte und soziale Einrichtungen. Die Stiftungen gäben aber nur wenig Auskunft darüber, wie sie ihre Mittel ausgeben, moniert Carlsson.

König kriegt nicht genug

Wichtigste Aufgabe von König Carl XVI. Gustaf ist es, Schweden zu repräsentieren. Nach Meinung des Königshauses werden dafür immer mehr Mittel benötigt. In den letzten zehn Jahren ist der Haushalt des Königshofes um drei Millionen Euro gestiegen. In diesem Jahr beläuft er sich auf rund 14 Millionen Euro. Der Königshof begründet die gestiegenen Aufwendungen unter anderem damit, dass Prinzessin Victoria nun einen eigenen Hofstaat habe und die Kosten für ihre Sicherheit gestiegen seien. Da das Königshaus für einen Großteil des Haushaltes keine Ausgabennachweise vorgelegen muss, ist nicht bekannt, wie viel der König von der Apanage als Vergütung für sich beansprucht.

Kritiker monieren dies bereits seit langem. Das Königshaus werde von Steuergeldern finanziert, deswegen ist es richtig zu fragen, wofür der König das Geld ausgibt, sagt Carlsson. Im letzten Jahr hat der Reichstag die Regierung aufgefordert, mit dem Königshaus über eine Offenlegung der Finanzen zu verhandeln. Bisher ist nichts geschehen. Das könnte sich aber nun ändern, wenn der Hof mit der Regierung über die Apanage für das kommende Jahr verhandelt, hofft Carlsson.

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