"Schwarzer Freitag" war erst der Anfang:
Die Krise von 1929 vernichtete Milliarden

Eine beispiellose Verkaufspanik griff rasant um sich Dow-Jones-Index hatte sich erst 1954 wieder erholt

Am Montag nach dem "Schwarzen Freitag", brachen im Oktober 1929 die Kurse an der Wall Street massiv ein. Eine beispiellose Verkaufspanik machte sich breit und zahllose Anleger versuchten alle gleichzeitig ihre Aktien loszuwerden. Der Dow Jones-Index verlor am "Schwarzen Montag" 12,82 Prozent an Wert bei sehr hohem Umsatz.

Schätzungsweise wurde in wenigen Tagen ein Börsenwert von etwa 50 Milliarden Dollar vernichtet. Bereinigt mit dem US-Preisindex entspräche dies heute ungefähr dem zwölffachen Wert oder rund 600 Milliarden Dollar, ein Betrag der deutlich geringer ist als der vernichtete Börsenwert der aktuellen Finanzkrise.

Weltuntergangsstimmung
Am Dienstag, den 29. Oktober 1929 herrschte dann eine noch schlimmere Weltuntergangsstimmung. Es gab bei Rekordumsätzen einen Kurseinbruch von 11,73 Prozent. Der DowJones-Index, der am 3. September noch mit 381,17 Punkten notierte hatte, ging mit nur noch 230,07 Punkten aus dem Handel und hatte damit um fast 40 Prozent an Wert eingebüßt. Die Talfahrt beschränkte sich aber nicht auf die Oktobertage, sondern setzte sich bis Sommer 1932 fort, als der US-Leitindex einen dramatischen Tiefstand von 41,22 Punkten erreichte. Das war gegenüber dem Höchststand vom September 1929 ein beispielloser Einbruch des Dow Jones von 89,18 Prozent. Aktien der größten Unternehmen wie US Steel waren innerhalb von drei Jahren von 262 auf 22 Dollar eingebrochen. General-Motors-Aktien sackten von 73 auf 8 Dollar ab. Viele Aktien waren völlig wertlos geworden.

Die Folgen des Börsencrashs von 1929 streckten sich über Jahre. Es sollte bis zum 23. November 1954 dauern, also mehr als 25 Jahre, ehe der Dow-Jones-Index wieder sein vorheriges Hoch überschreiten konnte.

Die Industrieproduktion und der Außenhandel brachen nach den Börsencrashs zusammen. Die US-Arbeitslosenrate stieg bis 1932, also Jahre nach den Kurseibrüchen, auf über 25 Prozent. Tausende Unternehmen machten Pleite und das US-Bruttosozialprodukt schrumpfte dramatisch.
(apa/red)