Schmutziges Öl für Europa:
Kapitän festgenommen

100.000 Kilo Treibstoff sowie 31.000 Euro in bar entdeckt

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An Bord des Schiffes wurden 100.000 Kilo Treibstoff sowie Bargeld in der Höhe von 31.000 Euro entdeckt. Der Kapitän konnte keine Dokumente über deren Herkunft liefern. Das Schiff wurde in den Hafen der sizilianischen Stadt Syrakus eskortiert, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete.

Der Schiffskapitän wurde wegen Schmuggels und Geldwäsche festgenommen. Die vier indonesischen Crewmitglieder wurden wegen Beihilfe angezeigt. Der Vorfall ereignete sich vergangene Woche, wurde aber erst am Samstag bekanntgegeben.

Italienische Ermittler hatten Mitte Oktober einen schmutzigen Deal zwischen Angehörigen von Öl-Firmen aus Malta und Italien mit einer libyschen Miliz aufgedeckt. Aus einer Raffinerie in Al-Sawiya rund 40 Kilometer westlich der Hauptstadt Tripolis sei illegal Treibstoff abgezweigt und nach Italien verschifft worden, von wo es in den europäischen Markt gespült wurde. Drei Verdächtige stehen unter Hausarrest, sechs sitzen mit Haftbefehl im Gefängnis.

Der Rohstoff gelangte auf dem Seeweg nach Sizilien und wurde auf Augusta "recycelt" - also mit anderem Kraftstoff gemischt - und von dort aus auf dem italienischen und europäischen Markt weiterverteilt, wie die Ermittler berichteten. Innerhalb eines Jahres seien mehr als 82 Millionen Kilogramm im Wert von 51 Millionen Euro geschmuggelt worden. Dem italienischen Staat seien dadurch Steuereinnahmen von elf Millionen Euro entgangen. Um dem Geschäft auf die Schliche zu kommen, wurden Gespräche zwischen den Verdächtigen abgehört und die Bewegungen der Schiffe überwacht.

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