Schlechteste Produkte des Jahres gewählt:
"Blamage-Preise" für Coca-Cola und Mattel

Schlaftabletten für Kinder erhält auch Negativ-Preis Treffen des Verbraucherschützer-Weltverbandes

Schlaftabletten für Kinder, gefährliches Spielzeug oder in Flaschen abgefülltes Leitungswasser sind von Verbraucherschützern zu den schlechtesten Produkten des Jahres gewählt worden. So erhielt Coca-Cola einen der jährlich vergebenen Negativ-Preise des Verbraucherschützer-Weltverbands Consumer International, den die Organisation bei ihrem Treffen in Sydney in Australien verlieh.

Der Getränke-Konzern hatte in den USA und Lateinamerika ein Mineralwasser namens Dasani aufwändig beworben verkauft, obwohl das Wasser aus denselben Quellen stammt wie das örtliche Leitungswasser.

Schlafmittel für Kinder
Der japanische Pharma-Konzern Takeda erhielt einen Preis, weil er ein Schlafmittel für Kinder beworben hatte. Bei den Fernsehspots für das Präparat Rozerem wurde in keiner Weise auf die Gesundheitsgefahren aufmerksam gemacht, urteilte die Jury. "Dieser Fall zeigt, wie weit einige Pharma-Unternehmen zu gehen bereit sind, um ihren Absatz zu steigern", erklärte Consumer International.

"Ehrung" für Kelllogg's
Der US-Konzern Kellogg's erhielt den Preis für den Verkauf von besonders schlechtem Essen. Das Unternehmen verdiene Geld, indem es Produkte mit viel Fett und Zucker oder Salz verkaufe, hieß es. Zwar habe Kellogg's nach der Androhung juristischer Schritte in den USA seine Politik geändert, der Konzern tue aber zu wenig und es komme zu spät. Auch der Spielzeug-Riese Mattel wurde ausgezeichnet für den Rückruf von rund 19 Millionen in China gefertigten Artikeln wegen bleihaltiger Farbe und sich ablösender, verschluckbarer Teile.

Auswahlkriterien
Entscheidend für die Auswahl der Jury sind etwa die Größe des Unternehmens, die Absatzzahlen und die Auswirkungen auf den Verbraucher. Für die Preise wählt Consumer International aus Vorschlägen ihrer 220 Mitgliedsorganisationen aus. Aus Deutschland sind der Verbraucherzentrale Bundesverband, die Verbraucher Initiative und die Stiftung Warentest bei Consumer International organisiert.

(apa/red)