Huub Stevens entlassen

Königsblaue ziehen personelle Konsequenzen aus anhaltender Misserfolgs-Serie

von Huub Stevens © Bild: AFP/Getty/Guyot

Die Schalker haben zuletzt sechs Ligaspiele in Folge nicht gewonnen. Am Samstag setzte es eine 1:3-Heimniederlage gegen den SC Freiburg. Die Königsblauen, als Gruppensieger ins Achtelfinale der Champions League eingezogen, rutschten dadurch auf den siebenten Tabellenplatz zurück. Der Entschluss zur Trennung sei in einem persönlichen Gespräch am Sonntag in der Früh "in beiderseitigem Einvernehmen" erfolgt, betonte der Club.

Der frühere Salzburg-Trainer Stevens hätte bei den Gelsenkirchnern noch bis Saisonende Vertrag gehabt. Der Niederländer hatte den Verein bereits von 1996 bis 2002 erfolgreich betreut. Unter Stevens gewannen die "Knappen" 1997 unter anderem den UEFA-Cup. Im September 2011 kehrte er zurück, weil der nunmehrige Red-Bull-Fußballchef Ralf Rangnick seinen Trainerjob wegen eines Burnout-Syndroms aufgeben musste.

"Komplett hinter den Erwartungen"

Schalke-Manager Horst Heldt verteidigte die Trennung vom "Schalker Jahrhunderttrainer" noch vor dem Cup-Achtelfinale am Dienstag gegen Mainz. Die Führung des Bundesligisten habe "nicht mehr daran geglaubt, dass wir dieses wichtige Spiel gegen Mainz in der jetzigen Konstellation bewerkstelligen können", sagte Heldt in einer Pressekonferenz in Gelsenkirchen.

Die Mannschaft sei unter Stevens in der Bundesliga-Hinrunde "komplett hinter den Erwartungen" geblieben, kritisierte Heldt. Nachfolger Jens Keller werde zumindest bis Saisonende die Verantwortung tragen. "Wir haben großes Vertrauen, dass Jens das hinbekommt", betonte der Manager. Über die Zeit danach wolle der Club erst später entscheiden. Heldt: "Es ist doch normal, dass wir in der jetzigen Situation kurzfristig denken."

Christian Fuchs hatte sich bei Stevens als Führungsspieler etabliert. Der Niederösterreicher war auf der linken Abwehrseite gesetzt. Nachfolger Keller, der im Herbst 2010 bereits einige Monate als Cheftrainer beim VfB Stuttgart gearbeitet hatte, wird Schalke bereits am Dienstag im Cup-Achtelfinale gegen den FSV Mainz betreuen. Es ist der dritte Trainerwechsel der laufenden Saison in der deutschen Bundesliga.

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