Saudi-Arabiens
mächtiger junger Prinz

König Salman ernannte 31-jährigen Sohn Mohammed zum neuen Kronprinzen

Für einen 31-Jährigen hat Mohammed bin Salman außergewöhnlich viel Macht: Der Sohn von Saudi-Arabiens König Salman, der schon seit einiger Zeit als neuer "starker Mann" in dem ultrakonservativen Königreich gilt, ist seit Mittwoch Kronprinz und Vize-Regierungschef.

von Royals - Saudi-Arabiens
mächtiger junger Prinz © Bild: AFP or licensors

Für die junge Bevölkerung Saudi-Arabiens, die seit Jahren von betagten Monarchen regiert wird, ist er ein Hoffnungsträger: Mehr als die Hälfte der Einwohner sind jünger als 25 Jahre. Sie erhoffen sich von ihrem künftigen König vor allem Reformen.

Bin Salman, der am 31. August 1985 geboren wurde und bisher schon Vize-Kronprinz und zweiter Vize-Regierungschef war, hat seit der Thronbesteigung seines Vaters im Jänner 2015 einen rasanten politischen Aufstieg hingelegt. Als Verteidigungsminister ist er für den Militäreinsatz im Jemen verantwortlich. Außerdem ist er die treibende Kraft hinter dem gigantischen Reformprojekt Vision 2030, das Wirtschaft und Gesellschaft in Saudi-Arabien umfassend modernisieren und das Land unabhängiger vom Erdöl machen soll.

"Mr. Everything"

Von Diplomaten wird bin Salman bereits "Mr. Everything" genannt. Der junge Prinz mit dem stets perfekt getrimmten schwarzen Bart habe in kurzer Zeit "außergewöhnlich viel Macht und Einfluss" gewonnen, sagt der Saudi-Arabien-Experte vom Institut Carnegie Endowment for International Peace in Washington, Frederic Wehrey. Ein westlicher Diplomat beschreibt den Prinzen als "sehr klug, sehr intelligent und immer sehr gut vorbereitet". Auf seinen 81-jährigen Vater habe er großen Einfluss.

Schon 2009 steigt Prinz Mohammed zum Sonderberater seines Vaters auf, der damals noch Gouverneur von Riad ist. Als Salman 2013 Kronprinz wird, wird bin Salman Chef des prinzlichen Kabinetts. Im April 2014 wird er Staatssekretär, seitdem ist er auch Regierungsmitglied. Als Vorsitzender des Wirtschafts- und Entwicklungsrates ist er zudem die Kontrolle des staatlichen Ölriesen Aramco zuständig.

Kurz nach seiner Thronbesteigung im Jänner 2015 ernennt Salman seinen Sohn zum Verteidigungsminister. Kurz darauf wird er auch zum zweiten Thronfolger und zweiten Vize-Regierungschef bestimmt.

Redseliger Workaholic

Mohammed bin Salman gelte als "aggressiv und ehrgeizig", sagt Bruce Riedel, Ex-CIA-Beamter und Chef des Brookings Intelligence Project in Washington. Laut einem Porträt, das im vergangenen Jahr im Magazin "Bloomberg Businessweek" erschien, arbeitet der Prinz 16 Stunden am Tag. Wichtige Inspirationsquellen sind für ihn demnach die Schriften des einstigen britischen Premierministers Winston Churchill und der chinesische Klassiker "Die Kunst des Krieges".

Während die anderen Mitglieder des Königshauses traditionell eher wortkarg und verschlossen sind, gibt bin Salman auch Interviews. Als er im April 2016 das von ihm verantwortete Reformprogramm vorstellt, beantwortet er bei einer Pressekonferenz fast eine Stunde lang Fragen einheimischer und internationaler Journalisten. Mit Sandalen, einem langen weißen Gewand und einem Tuch als Kopfbedeckung traditionell gekleidet, antwortet er auf Arabisch auf die auf Englisch gestellten Fragen.

Der Jus-Absolvent der König-Saud-Universität hat zwei Töchter und zwei Söhne. Anders als viele andere Mitglieder der Königsfamilie ist bin Salman mit nur einer Frau verheiratet. Zwar seien Vielehen im Islam erlaubt, sagte er "Bloomberg". In der modernen Welt fehle dafür aber die Zeit.

Kommentare

annas

ich glaube, die haben alle in EUROPA studiert, jetzt machen sie was draus, oder : sie machen sich wichtig ? hm .....

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