Sanfte Schönheit ohne Skalpell

Straffe Haut ohne Operation und Ausfallzeit: Minimalinvasive Schönheitsbehandlungen sind auf dem Vormarsch. Die neuesten und effektivsten Methoden im Überblick.

von Beauty - Sanfte Schönheit ohne Skalpell © Bild: iStockphoto.com

Die Tage der klassischen Schönheitschirurgie scheinen gezählt: Aufwändige und schmerzvolle Liftings und Operationen, bei denen die Patienten oft mehrere Wochen ausfallen und noch dazu maskenhaft aussehen, werden zunehmend von sanfteren Schönheitsbehandlungen abgelöst, die ein natürliches Aussehen versprechen. Prävention statt Korrigieren lautet die Devise. Wer früh beginnt, seine Haut richtig zu schützen und zu pflegen, der muss im Alter weniger reparieren. Vor allem Sonnenschäden wie Pigmentflecken und Fältchen zählen zu den Makeln, die sowohl Frauen als auch Männer häufig korrigieren lassen.

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"Unter minimalinvasiven Methoden versteht man schonende Verfahren, die das Hautbild auch ohne Operation verschönern. Die Anwendungen sind schmerzarm und erfolgen nicht wie bei klassischen Eingriffen mit dem Skalpell, sondern mit dünnen Spritzen oder Lasern", erklärt Kosmetologin Mirella Hatemic. Besonders gefragt sind derzeit Botoxbehandlungen, Filler und Fadenliftings: "Beim Fadenlifting werden ultradünne abbaubare Fäden in die Haut eingeführt, die sich mit dem Unterhautgewebe verbinden und so die Haut straffen. Mit Fillern werden Falten unterspritzt und dadurch die Haut geglättet. Botox wird gezielt in den Muskel injiziert und sorgt dafür, dass sich die Muskeln, die an der Faltenbildung beteiligt sind, entspannen", erklärt Hatemic. Der maßgebliche Vorteil dieser Methoden sind deutlich kürzere Ausfallzeiten. Die können maximal zwei bis drei Tage betragen, so die Kosmetologin. "Nach den meisten minimalinvasiven Methoden ist die Patientin aber sofort wieder einsatzbereit."

Kein Maskeneffekt

Zudem sind die Ergebnisse viel natürlicher als bei operativen Eingriffen. Je nachdem, welche Region behandelt werden soll, wird auch die Behandlungsmethode entsprechend gewählt. In die Gesichtspartien wird entweder Botox oder Hyaluronsäure injiziert. Botox wird vor allem bei mimisch bedingten Falten, etwa an der Stirn, eingesetzt. Hyaluronsäure wird injiziert, wenn ein Volumeneffekt ausgeglichen werden soll, zum Beispiel bei Wangenfalten. Filler gelten als besonders gut verträglich und finden zum Beispiel bei der Behandlung des Dekolletés Verwendung -eine Methode, die derzeit besonders gefragt ist. "Die meisten Patientinnen möchten vor allem ihre Haut im Gesicht, am Hals und am Dekolleté straffen", erklärt Hatemic. "Für diese Körperpartien eignet sich das Fadenlifting. Hier bleiben keine Narben zurück, und erste Ergebnisse sind direkt nach der Behandlung sichtbar." Je nach Hautzustand kann der gewünschte Effekt sogar bis zu zwei Jahren anhalten.

Kosmetische Behandlungen, die dabei helfen, den Zustand der Haut zu erhalten und die Produktion neuer Hautzellen anregen, sind bei all jenen beliebt, die lieber ohne Injektion auskommen wollen. Dazu eignet sich zum Beispiel Mikrodermabrasion. Dabei wird die oberste Hautschicht mittels Peelings sanft abgetragen. Zurück bleiben ein frisches Hautgefühl und ein strahlender Teint.

Geheimwaffe Ultraschall

Ulthera-Methode nennt sich die Trend-Behandlung, bei welcher mittels Ultraschall die Hautschichten zur Kollagen-und Elastinproduktion angeregt werden. In Österreich ist Karin Girkinger, Fachärztin für ästhetische Medizin, eine führende Autorität. Die Behandlung selbst ist unkompliziert: Eine Betäubungscreme wirkt zuerst etwa 30 Minuten lang auf die betroffene Stelle ein, bevor Girkinger mit dem Ultraschallgerät ansetzt. Die Betäubung ist dabei das Unangenehmste. Bedingt durch die Schüsse, die vom Ultraschallgerät abgegeben werden, wird die Haut kurz warm bis heiß, wirklich schmerzvoll ist das aber nicht. Zwischen 30 und 90 Minuten dauert eine Behandlung. Nachdem die Wirkung der Betäubungscreme nachgelassen hat, fühlt sich die Haut deutlich praller an. Ansonsten lässt optisch nichts auf eine kosmetische Behandlung schließen, und man verlässt die Praxis mit straffer Haut, ganz ohne Ausfallzeit.

Der unmittelbare Effekt hält einige Wochen an. Die ganze Wirkung der Behandlung ist aber erst nach drei bis sechs Monaten sichtbar. Wer Schlupflider, Doppelkinn, schlaffe Dekolletéhaut oder Fältchen glätten will, für den ist die Ulthera-Behandlung optimal. "Ultherapy ist geeignet für Menschen, bei denen das Bindegewebe durch zu viel Sonne schlaffer und lockerer geworden ist. Auch für alle, die eine Gesichts-oder Körperstraffung wünschen, sich aber nicht operieren lassen möchten", so Girkinger. "Auch für Menschen, die sich keine Ausfallzeiten leisten können oder wollen, ist diese Behandlung bestens geeignet", erklärt die Fachärztin. Besonders die Wangen-, Kinnund Halspartie lassen sich mit der Ultraschallbehandlung gut straffen. Fältchen rund um die Augen, die man auch mit Fillern nur schwierig natürlich glätten kann, können so gezielt behandelt werden. "Aber auch Dekolleté, Arme und Ellbogen sowie die Beine können so gestrafft werden", ergänzt Girkinger.

Der Effekt ist sanft und trotzdem spürund merkbar. Zudem ist die Methode risikofreier als beispielsweise eine Laserbehandlung. "Anders als Lasergeräte oder Radio Frequenzgeräte, welche die Hitze von außen nach innen bringen müssen, wirkt Ultherapy von innen nach außen, um die Haut zu straffen und zu liften", präzisiert die Fachärztin. "Mikrofokussierte Ultraschall-Energie durchdringt das Hautgewebe schadlos und stimuliert die Haut zu Neubildung von frischem Kollagen und Elastin." Kostenpunkt der Behandlung: ab 1.500 Euro. Girkinger empfiehlt eine Behandlung pro Jahr, für stärker betroffene Regionen zwei bis drei.

Wer lästige Fältchen leid ist, muss heute keine schmerzhaften Operationen mehr über sich ergehen lassen. Auch sanfte Methoden können effektiv sein. Und meistens sind es ohnehin die kleinen Dinge, die den großen Unterschied ausmachen.

Dieser Artikel erschien im News der Ausgabe 1-2/19.