Was Sanddorn alles kann

Die kleinen Früchte haben es in sich. So ist ihr Fruchtfleisch ein wahres Kraftpaket an gesunden Inhaltsstoffen. Wir erklären was in ihnen steckt und wie man Sanddorn am besten verarbeitet.

von Vitaminbombe - Was Sanddorn alles kann © Bild: istock images

Was ist Sanddorn eigentlich?

Ursprünglich kommt Sanddorn aus der Himalaya-Region,
hat sich aber nach der letzten Eiszeit vor 17.000 Jahren bis nach Europa ausgebreitet. Heute wird die „Zitrone des Nordens“ besonders häufig an den Küstengebieten der Nord- und Ostsee angebaut. Denn: Die beste Grundlage für die Sanddorn-Frucht ist ein sandiger Boden und jede Menge Sonnenlicht.

Wie kann ich Sanddorn kultivieren?

Der Anbau ist freilich auch in Österreich möglich. Wer selber Sanddorn ernten möchten, kann die Sträucher im Garten pflanzen – muss dafür aber genug Platz haben: Hippophae rhamnoides, so die lateinische Bezeichnung (übersetzt “leuchtendes Pferd”), wird bis zu fünf Meter hoch und vier Meter breit. Botanisch gesehen handelt es sich bei den Früchten übrigens nicht um Beeren, sondern um vom fleischigen Blütenboden umgebene Nüsse.

Interessant: Das steirische Familienunternehmen Sandicca kultiviert in eigenen Sanddorngärten Österreichs ersten Bio-Sanddorn. Rund 5.500 Sanddornpflanzen wachsen in der Bergregion Joglland im Nordosten der Steiermark.

Dass die Sanddornpflanze mit äußerst wenigen Nährstoffen überlebt, zeichnet sie aus. Aus der Kargheit geboren, reichert sie überraschend wirkstoffreiche Inhaltsstoffe in sämtlichen Bestandteilen wie Zweigen, Blüten, Blättern, Früchten und Samen an.

Warum ist Sanddorn so gesund?

Sanddorn stärkt aufgrund seines ungewöhnlich hohen Vitamin C Gehalts das Immunsystem. Abhängig von der jeweiligen Sorte, variiert dieser zwischen 150 und 900 mg pro 100 g Fruchtfleisch. Doch das ist längst nicht alles. Auch bei Erschöpfung, Stress und anhaltender Müdigkeit kann Sanddorn gesundheitsfördernd eingesetzt werden. Sanddorn hat zudem eine entzündungshemmende Wirkung.

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Sogar bei Hautproblemen hilft die Superfrucht. Das Öl, das sich im Inneren des Fruchtfleisches befindet, wird aufgrund der enthaltenen ungesättigten Fettsäuren gerne auch zur Behandlung von Hautproblemen wie Neurodermitis oder Akne verwendet. Ja, die Liste der in den Sanddornbeeren enthaltenen Stoffe ist lang. Eine Übersicht:

  • B-Vitamine wie B1, B2, B6 und B12
  • Omega-Fettsäuren wie Omega-7-Fettsäure, Omega-6-Fettsäure (Feuchtigkeitsspendende Wirkung für die Haut), Omega-3-Fettsäure (Unterstützung bei Entzündungsprozessen)
  • Mineralstoffe und Spurenelemente wie Zink. Kalzium, Magnesium, Eisen und Mangan
  • Provitamin Aträgt zur Erhaltung der Sehkraft bei
  • ätherische Öle

Wie wird Sanddorn verzehrt?

Die Sanddornbeeren sind von Natur aus recht sauer und im Rohzustand kaum genießbar. Die optimale Verarbeitung ist sicherlich die Herstellung des Vollfrucht-Saftes: Hierbei werden alle Fruchtbestandteile wie Schale, Fruchtfleisch, Saft und Kerne schonend gepresst und dann sofort abgefüllt. In der kalten Jahreszeit sind vor allem Sanddorn-Tees mit einem Schuss Honig sehr beliebt.

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Eine weitere Verarbeitungsmöglichkeit ist das Einkochen von Marmelade. Dabei werden die Früchte mit Wasser aufgekocht bis sie platzen, danach streicht man sie durch ein Sieb und vermengt das entstandene Mus mit dem Gelierzucker. In kleine Gläser abfüllen, nett beschriften, fertig.

Die gute Nachricht für alle Faulen: Sanddorn gibt es im Reformhaus sowie in gut sortierten Supermärkten bereits in verarbeiteter Form zu kaufen – als Mus, Saft oder Tee und als Sirup oder Marmelade.

Um möglichst viel der wichtigen Nährstoffe zu erhalten, kann man die Früchte im getrockneten Zustand oder tiefgefroren kaufen. So eignen sich die Beeren perfekt als Zutat für Smoothies oder frisch gepressten Saft.

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Rezept: Sanddorntee zubereiten

Die ideale Erntezeit für die Sanddornbeeren ist zwischen September und Dezember. Die Beeren werden getrocknet und können in einem Schraubglas bis zur nächsten Saison aufbewahrt werden. Wer keine Zeit zum Sammeln findet, kann für den Für den Tee auch getrocknete Beeren verwenden. So bereitet man den Tee zu:

  1. Einen Teelöffel Beeren in eine Tasse oder ein Teesieb geben
  2. Mit 200 ml kochendem Wasser übergießen
  3. Tee zugedeckt fünf bis zehn Minuten abgedeckt ziehen lassen
  4. Deckel entfernen und das kondensierte Wasser am Deckel in den Tee laufen lassen, es ist reich an ätherischen Ölen

Pur getrunken ist Sanddorntee etwas sauer. Wer es lieber etwas fruchtig-süßer mag, kann die Beeren zu einer Teemischung mit Orangenschalen, Kräutern, Honig oder Hagebutten ergänzen. Schmeckt gut und tut gut!