Salzburg: Ungewöhnliche Häufung von Krebserkrankungen in Polizei-Wachzimmer

Elf Fälle in den letzten zehn Jahre, vier Beamte tot Innenminister Strasser lässt Wachstube jetzt schließen

Innerhalb der vergangenen zehn Jahre sind laut Mayr insgesamt elf Beamte, die allesamt im Bahnhofs-Wachzimmer Dienst versehen oder versehen haben, an Krebs erkrankt. Vier Polizisten sind inzwischen verstorben. Der letzte Todesfall liegt rund zwei Monate zurück. "Das jüngste Krebsopfer war erst 27 Jahre alt", so Polizeigewerkschafter Günther Nemetz. Die Beamten sind allerdings an unterschiedlichen Krebsarten gestorben. Sie befanden sich in einem Alter zwischen 40 und 50 Jahren.

Das Wachzimmer liegt seit ein paar Jahren am Bahnsteig 1. In diesen Räumen wurde eine Überschreitung des Schwermetalls Kadmium im Staub festgestellt, so Mayr. Zuvor war die Dienststelle neben dem Eingangsbereich der Schalterhalle am Südtirolerplatz angesiedelt, und hier ergaben die Messungen Grenzwert-Überschreitungen bei Arsen und Chrom. In beiden Räumlichkeiten werden nun erneut Messungen durchgeführt.

Das bei der Landessanitätsdirektion in Auftrag gegebene Gutachten liege aber noch nicht vor, er erwarte eine Fertigstellung bis Mitte Oktober, so Mayr. Bei einem Gespräch Anfang September habe man von der Landessanitätsdirektion einen Zwischenbericht erhalten, eine Sperre der Räume sei dabei nicht empfohlen worden. Die Verlegung sei jetzt nur erfolgt, damit die weiteren Messungen ohne jeden Zeitdruck erfolgen könnten.

(apa/red)