Salzburg im EL-Achtelfinale
gegen Borussia Dortmund

Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg bekommt es im Achtelfinale der Fußball-Europa-League mit Borussia Dortmund zu tun.

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Fussball - Salzburg im EL-Achtelfinale
gegen Borussia Dortmund

Das ergab die Auslosung am Freitag in Nyon. Der achtfache deutsche Meister und Champions-League-Sieger 1997 wird vom Wiener Peter Stöger trainiert und eliminierte in der Runde der letzten 32 Atalanta Bergamo.

Spieltermine sind der 8. und 15. März, wobei das Rückspiel in Salzburg stattfindet.

Borussia Dortmund hat turbulente Zeiten hinter sich. Nach zweimaligem Trainertausch und zweimaligem Wechsel-Theater innerhalb eines halben Jahres hat Peter Stöger den BVB sportlich aber stabilisiert. Der Wiener Trainer hat den Revierclub zurück auf Platz zwei in der Bundesliga geführt und - mit viel Mühe - das Achtelfinale der Europa League erreicht.

Stöger freut sich über Duell mit Salzburg

Stöger freute sich jedenfalls über das Duell mit dem Meister aus seiner Heimat. "Es für mich etwas Besonderes, erstmals nach Jahren wieder ein richtiges Bewerbspiel in meiner Heimat zu haben. Ich freue mich, das muss ich echt sagen", sagte der Wiener, dessen Pflichtspielbilanz gegen Salzburg bei sechs Niederlagen, drei Remis und nur einem Sieg steht.

»Es für mich etwas Besonderes, erstmals nach Jahren wieder ein richtiges Bewerbspiel in meiner Heimat zu haben«

Über die Leistung seiner Dortmunder im Rückspiel des Sechzehntelfinales gegen Atalanta Bergamo war er weniger happy. "Das war kein richtiger Männerfußball. Wir haben nach diesem Spiel viel zu besprechen", sagte der BVB-Coach selbstkritisch, nachdem erst in der Schlussphase (83.) der zum Aufstieg nötige Ausgleichstreffer zum 1:1 gefallen war.

Wie es mit Stöger weitergeht, ist noch offen, auch wenn es zuletzt viel Lob von höchster Stelle gab. "Er ist sehr authentisch und passt gut ins Ruhrgebiet. Ich glaube auch, dass die Fans Peter Stöger jetzt schon ins Herz geschlossen haben, weil er eine unaufgeregte Art hat", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. "Wenn wir weiterhin kein Spiel verlieren, wären wir schön blöd, wenn wir das nicht weitermachen würden. Wir sind zufrieden, weil er ein außergewöhnlich guter Trainer ist", meinte Watzke in der vergangenen Woche.

Salzburg rechnet sich auch gegen BVB Chancen aus

Für Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund steht seinem Verein die Welt der Fußball-Europa-League offen. Selbst angesichts eines "Hammerloses" wie Borussia Dortmund. Auch Trainer Marco Rose glaubt gegen den BVB an die Chance auf das Viertelfinale: "Wir haben allen Grund, auch dort selbstbewusst aufzutreten", meinte der Deutsche am Tag nach dem Sechzehntelfinalerfolg über Real Sociedad.

Ein deutscher Kultclub aus dem "Ruhrpott", eine mit über 80.000 Zuschauern stets ausverkaufte Arena, Spitzenkicker vom Rang eines Marco Reus oder Mario Götze, dazu mit Peter Stöger ein österreichischer Trainer, der den Verein seit seiner Übernahme im Dezember 2017 wieder stabilisierte: Das Duell am 8. (auswärts) bzw. 15. März (heim) hat alle Zutaten, die Fans lieben. Ein Umstand, der sich wohl auch im Kartenverkauf in der meist etwas enttäuschend besuchten Red-Bull-Arena niederschlagen wird.

»Der ganze Verein hat sich das absolut verdient. Wir freuen uns riesig darauf«

"Der ganze Verein hat sich das absolut verdient. Wir freuen uns riesig darauf", meinte Freund. Für ihn stand am Freitag fest, dass man im zweiten EL-Achtelfinale der Clubgeschichte nach 2014, als man dem FC Basel unterlag, auch gegen den aktuellen Tabellenzweiten der deutschen Bundesliga Chancen hat. "Wir haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass wir international mithalten können und brauchen uns sicher nicht verstecken. Die Mannschaft weiß, was sie zu leisten imstande ist", meinte der Salzburger.

Auch Salzburg-Coach Marco Rose führt die nächste Bewerbsphase ins Heimatland. "Ein cooles Los", erklärte der 41-Jährige, nicht ohne hinzuzufügen: "Ich wäre auch gerne nach Mailand oder nach London gegangen." Rose weiß aus eigener Erfahrung, was seine Kicker in Dortmund erwartet. "Ich habe selbst dort schon gespielt. Wenn man auf den Rasen geht und nach links schaut, ist das sehr beeindruckend", meinte der ehemalige Bundesliga-Kicker in Diensten von Mainz 05 in Anspielung auf die "Gelbe Wand", die legendäre, rund 24.500 Zuschauer fassende Stehplatztribüne im Signal-Iduna-Park.

So oder so werde es eine "mächtige Aufgabe, der wir uns gerne stellen. Wir wollen dort unangenehm sein und unsere Chancen suchen. Das wird ein Riesenspaß", sagte Rose. Für seinen Mittelfeldmann Valon Berisha, der am Donnerstag gegen Real den letztlich entscheidenden Elfer versenkte, ist gegen den BVB "alles möglich". Das habe man bisher bewiesen. Saisonübergreifend ist man 17 Europacupspiele ungeschlagen. Auch von der Kulisse will man sich nicht beeindrucken lassen: "Wir haben sicher keine Angst und trauen uns diese Aufgabe absolut zu. Die Vorfreude ist jetzt schon sehr groß", sagte Berisha.

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