Dass eine solche Stiftungslösung juristisch hält, wird in der ÖIAG bezweifelt. Und nicht nur dort. FORMAT beruft sich auf ein Schreiben der Investmentbank Merrill Lynch, die den Verkauf begleitet, das diese Woche bei S7-Chefin Natalia Filewa eintraf. Dort drückt Merrill Lynch Sorge aus, die vorgeschlagene Eigentümerstruktur könnte angreifbar sein. Die Bank fordert, bis zum 21. Oktober eine schrift-liche Bestätigung des heimischen Verkehrsministeriums oder der EU-Kommission nachzureichen, dass die Betriebsgenehmigung der AUA nicht gefährdet ist.
Diese Bestätigung wird schwer zu kriegen sein. Denn das EU-Gesetz soll verhindern, dass eine Airline von außerhalb mit Flügen zwischen zwei EU-Destinationen starten kann. Akzeptiert die Kommission die Stiftungslösung, würde diese Abschottung des Luftraumes löchrig.
Der alternative Plan der S7 ist laut FORMAT folgender: Die Airline könnte sich auf Dauer mit 49 Prozent an der AUA begnügen. Die AUA müsste von der Börse genommen werden, und es müssten 51 Prozent stabil bei österreichischen oder EU-Eigentümern liegen. Das ist aber wohl unmöglich hinzukriegen. Dem Vernehmen nach denken die Russen zwar darüber nach, für diesen Fall österrei-chischen Interessenten die Finanzierung der Anteile und das Risiko abzunehmen. Die Effective Control würde so aber wiederum bei der S7 liegen.
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