Russland und Weißrussland beendeten umstrittenes Manöver "Sapad-2017"

Getrennte Inspizierung von Putin und Lukaschenko als Zeichen der Distanz? - Mehrere Unfälle bei Militärübungen

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Am letzten Tag der Übung inspizierte der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko seine Truppen. "Wir haben gezeigt, dass die Streitkräfte Weißrusslands und Russlands die Interessen unserer Staaten verteidigen können", sagte er nach dem Manöverbesuch nahe der weißrussischen Stadt Borisow (Borissow). Alle russischen Soldaten würden in ihr Land zurückkehren, bekräftigte Lukaschenko. Vor dem Manöver war eine Befürchtung gewesen, dass Russland seine Militärpräsenz in dem kleineren Nachbarland dauerhaft ausbauen könnte.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte "Sapad" (Westen) am Montag in der Nähe von St. Petersburg besichtigt. Die getrennten Truppenbesuche der Staatschefs wurden als Zeichen der Distanz zwischen den Verbündeten gewertet. Lukaschenko sagte indes nach örtlichen Medienberichten, dies sei so vereinbart gewesen.

Bei dem Manöver mit offiziell 12.700 Soldaten hatten Russland und Weißrussland seit dem 14. September die Abwehr eines NATO-Angriffs geübt. In Polen und im Baltikum hatte die Truppenkonzentration an ihren Grenzen Besorgnis ausgelöst. Auch gab es vonseiten der NATO Vorwürfe, es seien tatsächlich weit mehr Soldaten eingesetzt worden.

Überschattet wurde die Übung von mehreren Unfällen. Bei Murmansk in Nordrussland verunglückte am Dienstag eine Kolonne mit dem Kommandanten der russischen Fallschirmjäger, Andrej Serdjukow. Der General wurde dabei schwer verletzt, der Fahrer eines zivilen Pkws kam ums Leben. Auf dem Übungsgelände bei St. Petersburg traf ein Kampfhubschrauber zwei Tage vor Putins Besuch versehentlich einen leeren Lastwagen in der Nähe ziviler Zuschauer, wie russische Medien berichten. Zu Beginn des Manövers war ein russischer Langstreckenbomber Tupolew Tu-22 bei einer Bruchlandung beschädigt worden. Die Besatzung konnte sich unverletzt retten.

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