Russland-Ukraine: Chronologie eines Konflikts

Ein Blick zurück: wie sich der Konflikt um die Ukraine aufschaukelte.

von Russland-Ukraine-Konflikt © Bild: imago images/ITAR-TASS

Proteste am Maidan-Platz

Der Russland-Ukraine-Konflikt rückt im November 2013 mit den Protesten auf dem Maidan-Platz in der ukrainischen Hauptstadt Kiew in den Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit. Hunderttausende Ukrainer lehnten sich gegen ihren prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch auf, der das Partnerschaftsabkommen mit der EU auf Druck Moskaus gekippt hatte. Ein Machtwechsel ist die Folge.

Russland annektiert die Krim

Der Kreml nutzte das Machtvakuum aus, um im März 2014 die Krim zu annektieren. Der Westen verurteilt Russlands Annexion als völkerrechtswidrig. Kurz darauf rufen die von Moskau unterstützten Separatisten im ostukrainischen Kohlerevier Donbass die "Volksrepublik" Donezk und Luhansk aus. Prorussische Separatisten und ukrainische Militärs bekämpfen einander.

Russland: Abschuss des Passagierflugs MH17

Im Mai 2014 gewinnt der Pro-Europäer Petro Poroschenko die ukrainische Präsidentschaftswahl - das auf Eis gelegte Assoziierungsabkommen mit der EU wird unterzeichnet, Russland droht mit Konsequenzen. Im Juli 2014 wird über der Ostukraine der Passagierflieger MH17 der Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord mutmaßlich mit einer russischen Rakete abgeschossen.

Brüchige Abkommen

Im September 2014 tritt mit dem Minsker Abkommen erstmals Waffenruhe in der Ostukraine in Kraft - und erweist sich als brüchig. Februar 2015 wird das zweite Minsker Abkommen unterzeichnet, das einen sofortigen Waffenstillstand und den Abzug schwerer Waffen durch beide Seiten vereinbart, doch die kriegerischen Auseinandersetzungen enden nicht.

Kämpfe flammen erneut auf

Im April 2019 setzt sich der TV-Star und Politikneuling Wolodymyr Selenskyj bei den Präsidentschaftswahlen gegen Amtsinhaber Poroschenko durch. Beim "Normandie-Gipfel" wird erneut ein Waffenstillstand ausverhandelt. Auch dieser hält nicht. Anfang 2021 flammen die Kämpfe erneut auf. Im April verlegt Russland ein großes Truppenaufgebot an die Grenze zur Ukraine. Kiew und die NATO befürchten eine russische Invasion -und irren sich am Ende nicht.

Dieser Beitrag erschien ursprünglich im News-Magazin Nr. 08/2022.