Splitter zur
Fußball-WM

Was passiert abseits des Spielfelds? Splitter von der Fußball-WM 2018 in Russland.

von Russland 2018 - Splitter zur
Fußball-WM © Bild: FRANCK FIFE / AFP
»Freitag, 13. Juli 2018«

Französische Polizei hat viel zu tun

Für das WM-Finale, die Tour de France und den französischen Nationalfeiertag mobilisiert Frankreich ein Großaufgebot der Polizei. 110.000 Polizisten sollen am Wochenende die Feiern zum 14. Juli, das Radrennen, WM-Übertragungen und mögliche Siegesfeiern absichern, wie Innenminister Gerard Collomb am Freitag ankündigte. Das französische Team trifft im Endspiel der Fußball-WM in Russland am Sonntag auf Kroatien. Bis zu 90.000 Fans können das Spiel in Paris auf Großleinwänden neben dem Eiffelturm verfolgen, auch in vielen anderen Städten ist Public Viewing geplant.

Robben vom frühen Aus der Deutschen überrascht

Das Vorrunden-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hat Bayern-Spieler Arjen Robben in den Ferien überrascht. "Ich war drei Wochen in Urlaub. Da habe ich komplett abgeschaltet, nichts verfolgt, nichts gesehen, nichts angeschaut. Als ich zurück in Deutschland war, habe ich wieder Fernsehen geschaut - leider habe ich die Deutschen deswegen nicht gesehen", sagte der 34-Jährige. "Ich habe im Urlaub eine SMS von einem Freund bekommen, der schrieb: Du siehst deine deutschen Kollegen schnell wieder. Dann dachte ich, das kann fast nicht wahr sein, und habe es doch mal kurz gecheckt oder meine Frau. Da waren sie raus. Das hat keiner erwartet. Ich glaube, da ist einiges schief gelaufen."

Österreicher drücken Kroatien die Daumen

Kroatien darf sich in Österreich über große Unterstützung freuen: Laut einer unter 506 Personen in Österreich vorgenommenen Umfrage von "Kreutzer Fischer & Partner" werden hierzulande 55 Prozent für Kroatien die Daumen drücken, 24 Prozent fiebern mit Frankreich mit und 21 Prozent gaben keine Präferenz ab.

Will Smith "nah dran, neutral zu sein"

Der amerikanische Superstar Will Smith will sich für das Finale der Fußball-WM nicht auf einen Favoriten festlegen. "Ich bin zum jetzigen Zeitpunkt ziemlich nah dran, neutral zu sein", sagte der Sänger und Schauspieler ("Men in Black") am Freitag in Moskau. Er habe während der WM auch für Schweden mitgefiebert, nun wolle er keinen Tipp mehr abgeben, sagte Smith. Bei der Abschlussfeier am Sonntag wird er vor mehr als 80.000 Menschen im Moskauer Luschniki-Stadion mit Nicky Jam und der Sängerin Era Istrefi die offizielle WM-Hymne der Fifa "Live It Up" präsentieren. Smith zeigte sich auch als Fan von Cristiano Ronaldo: "Ich liebe diesen Typen. Er hat einen perfekten Geschmack und Style."

Frankreich beschwört gute Omen

Frankreich beschwört die guten Omen. Die Sportzeitung "L'Equipe" zählt vor dem WM-Finale am Sonntag in Moskau von Frankreich gegen Kroatien neun "Beweise" auf, warum die Equipe tricolore 20 Jahre nach dem Heim-Triumph nun auch in Russland den Titel holen wird. Das Ganze scheint teilweise aber sehr weit hergeholt: So erinnerte das Blatt daran, dass 1998 wie heuer ein deutscher Formel-1-Fahrer den Großen Preis von Großbritannien gewann. Seinerzeit war es Michael Schumacher, am vergangenen Sonntag war es Sebastian Vettel - beide siegten in einem Ferrari.

Mbappe glaubt, dass ihn Finalreferee nicht mag

Der Franzose Kylian Mbappe freut sich nicht besonders auf die Begegnung mit Schiedsrichter Nestor Pitana, der das Endspiel gegen Kroatien am Sonntag pfeift. "Während des ganzen Matches hat er nicht aufgehört mit mir zu reden", berichtete Mbappe nach dem 2:0-Sieg gegen Uruguay im Viertelfinale. "Ich habe ihm gesagt: 'Hör damit auf.' Ich denke, er hatte etwas gegen mich." Bei seinen bisherigen vier Einsätzen während des Turniers wusste Pitana aber zu überzeugen, im Internet wird der 42-Jährige für seine ausladende Gestik und ausdrucksstarke Mimik von Fans gefeiert.

Lothar Matthäus weiß, warum Kroatien im Finale steht

Der deutsche Rekord-Teamspieler Lothar Matthäus führt den Erfolg der Kroaten auch auf die Geschichte des Landes zurück. "Ich habe auf dem Balkan gearbeitet. Deshalb weiß ich, welcher Faktor für die Fülle an guten Spielern, nicht nur im Fußball, auch in anderen Ballsportarten, zu berücksichtigen ist: Freigeistern wird mehr Raum gegeben", schrieb der ehemalige Trainer von Partizan Belgrad in einer Kolumne für die internationalen Dienste der Deutschen Presse-Agentur. "Die Kroaten machen es vor: Sie lassen ihre Kinder spielen. Sie dürfen dribbeln, aufs Tor schießen, frech und kreativ sein und müssen sich nicht so vielen Systemvorgaben unterordnen. Sie lernen auf der Straße, sich durchzusetzen."

Gareth "droht" beliebter Name zu werden

In England kann bekanntlich auf (fast) alles gewettet werden. Die rapide gestiegene Popularität von Trainer Gareth Southgate zeigt sich auch hier. Auf 6:1 ist zum Beispiel die Quote gesunken, dass nächstes Jahr Gareth der beliebteste Name für neugeborene Buben ist (gleich hinter Harry). Sogar nur 6 Pfund für einen Einsatz von 4 Pfund erhält, wer auf März - neun Monate nach der WM - als Monat mit den meisten Geburten setzt.

Finale Nike gegen Nike

Adidas war als Ausrüster von 12 der 32 Nationalmannschaften in die WM gegangen und hatte Nike (10) hinter sich gelassen. Im Finale zwischen Frankreich und Kroatien heißt es nun aber Nike gegen Nike, und das zum ersten Mal in der Geschichte.

Nicht alle in England weinten

Nicht alle in England weinten am Mittwochabend nach dem Ausscheiden der "Three Lions" im WM-Halbfinale gegen Kroatien. Die vielen Wettanbieter hätten so viel Geld auszahlen müssen wie noch nie in ihrer Geschichte, wenn England Weltmeister geworden wäre. Da dem Team vor dem Turnier wenig zugetraut worden war, waren die Quoten historisch hoch. Dennoch wetteten viele optimistische Fans auf einen WM-Titel. Knapp 172 Millionen Euro wären laut der Zeitung "The Times" in dem Fall fällig geworden. Dank einem Weltmeister Frankreich oder Kroatien ist bereits jetzt klar, dass die WM für die Wettanbieter zu einem guten Geschäft wird.

»Mittwoch, 11. Juli 2018«

Zinedine Zidane gratuliert seinen Erben

Ein Foto aus der Vogelperspektive und drei klatschende Hände neben der Tricolore: Frankreichs Legende Zinedine Zidane hat seinen Fußball-Erben via Instagram zum Einzug ins WM-Finale gratuliert. Der 46-Jährige gewann vor zwanzig Jahren mit der Equipe den WM-Titel und erreichte 2006 in Deutschland das Finale. In dem leistete sich Zidane mit einem Kopfstoß gegen Italiens Marco Materazzi eine unwürdige Entgleisung und wurde vom Platz gestellt. Frankreich verlor anschließend im Elfmeterschießen.

Französische Klänge in Brüsseler Metro

Wer belgischer Fußballfan und noch dazu auf öffentliche Verkehrsmittel für den Weg in die Arbeit angewiesen ist, wurde am Mittwoch doppelt bestraft: Wegen einer verlorenen Wette mit den Pariser Kollegen musste die Brüsseler Verkehrsgesellschaft zwischen 8 und 10 Uhr die französische Fußball-Hymne "Tous Ensemble" des französischen Rocksängers Johnny Hallyday in der Metro in Brüssel laufen lassen. Kleiner Trost: Hallydays Vater war wenigstens Belgier.

»"Sie müssen so spielen, wie ich es getan habe"«

Englands Ex-Teamspieler Paul Gascoigne hat vor dem WM-Halbfinale gegen Kroatien am Mittwochabend einen ungewöhnlichen Tipp für seine Nachfolger. "Sie müssen so spielen, wie ich es getan habe", sagte der 51-Jährige dem "Daily Mirror": "Einfach fürs Publikum spielen, für die Fans. Meine Botschaft ist: Spielt einfach so, als wärt ihr zehn Jahre alt." Der tief gefallene Gascoigne, der immer wieder durch Alkohol-Eskapaden in die Schlagzeilen geriet, wird wie einige andere Spieler des 1990er Teams das Spiel am Mittwoch in Moskau im Stadion verfolgen.

Vorsicht beim Alkohol!

Die Besitzer einer Krankenhaus-Kette in London haben vor dem WM-Halbfinale Englands gegen Kroatien am Mittwochabend Sorge vor übermäßigem Alkoholkonsum vieler Fans und deshalb einen ungewöhnlichen Appell ausgesprochen. "Wenn Ihr #ENGCRO heute Abend schaut, esst bitte etwas, bevor ihr trinkt, übertreibt es nicht, schaut nach euren Freunden und plant schon mal euren Heimweg", schrieb die Firma "Barts Health NHS Trust", die fünf Krankenhäuser in der englischen Hauptstadt betreibt, auf Twitter. Grund für den ausdrücklichen Aufruf sind offenbar schlechte Erfahrungen nach dem Viertelfinale gegen Schweden am Samstag. Da seien die Krankenhäuser sehr voll gewesen und mehrere Angestellte seien angegriffen worden, teilte die Firma mit.

Top-Quote

Das Halbfinale Frankreich - Belgien brachte dem ORF am Dienstagabend eine Top-Quote. 1,237 Mio. TV-Zuschauer waren in der ersten Halbzeit in ORF eins dabei, nach der Pause verfolgten 1,460 Mio. die Partie. Die zweite Hälfte sorgte damit für die bisher höchste ORF-Zuschauerzahl bei dieser WM.

Prinz Harry glaubt fest an einen Sieg von England

Prinz Harry glaubt fest an einen WM-Erfolg von England. Die Frage, ob der Fußball heimkehren werde, beantwortete der Enkel der englischen Königin bei einem Besuch in Dublin mit "auf jeden Fall". Harrys Bruder Prinz William ist der Präsident des englischen Fußballverbands. England gilt als Mutterland des Fußballs.

Netanyahu schaut sich Halbfinale live an

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu will sich das Halbfinale zwischen England und Kroatien im Moskauer Luschniki-Stadion anschauen. Er werde dabei von seiner Frau Sara und zwei krebskranken Kindern begleitet, von denen eines aus Russland stammt. "Es ist sehr bewegend, dass wir ihnen damit einen Traum erfüllen können", sagte Netanyahu nach Angaben seines Büros am Mittwoch. Auf die Frage, wer bei dem Match gewinnen wird, sagte Netanyahu: "Die Besseren". Netanyahu spielt seit seiner Jugend selbst Fußball. 2012 verletzte er sich bei einem Freundschaftsspiel und musste mehrere Wochen einen Gips tragen.

Ausstellung von WM-Relikten

In einem Moskauer Autohaus gibt es eine Ausstellung mit Relikten von Fußball-Weltmeisterschaften zu sehen. Auch ein Stück Fußball-Geschichte, an das sich österreichische Fans gerne erinnern, ist dort zu finden: Der israelische Schiedsrichter Abraham Klein stellte seine Gelbe Karte der WM 1978 zur Verfügung, als das "Wunder von Cordoba" passierte und Österreich sich gegen Deutschland mit 3:2 durchsetzte. Fein säuberlich sind auf der Karte handschriftlich die Namen aller Spieler notiert. Zu sehen gibt es u.a. auch eine Schreibmaschine von Vittorio Pozzo, italienischer Weltmeistertrainer von 1934 und 1938, auf der dieser laut FIFA nach dem ersten Titelgewinn noch einen Artikel für "La Stampa" schrieb.

Bayern seit 1982 stets im Finale vertreten

Mittelfeldspieler Corentin Tolisso hat durch den Final-Einzug mit Frankreich eine beeindruckende Serie von Bayern München verlängert. Seit 1982 war der deutsche Rekordmeister bei jeder Weltmeisterschaft immer mindestens mit einem Spieler im Endspiel vertreten. 1982, 1986, 1990, 2002 und 2014 stand das deutsche Team mit Münchner Spielern im Finale. In den anderen Fällen hießen die Bayern-Profis im Endspiel Jorginho (1994 mit Brasilien), Bixente Lizarazu (1998 mit Frankreich), Willy Sagnol (2006 mit Frankreich) und Arjen Robben (2010 mit den Niederlanden). Die zweitlängste Serie hält Real Madrid, das seit 1998 stets zumindest einen Spieler im WM-Finale stellte.

Bei EU-Vorsitz Österreichs war Frankreich stets im Finale

Zwischen französischen Teilnahmen am Fußball-WM-Finale und dem EU-Vorsitz von Österreich gibt es eine Parallele: Frankreich steht 2018 zum dritten Mal nach 1998 und 2006 im WM-Finale - und in allen diesen Jahren hatte Österreich den Ratsvorsitz. 1998 endete es nach dem 3:0 über Brasilien mit dem WM-Titel für Les Bleus, 2006 unterlagen die Franzosen im Finale Italien im Elfmeterschießen. Setzt sich diese Serie mit Österreich und Frankreich fort, müssten die Franzosen aber wohl wieder lange auf ein Endspiel warten.

Fußballfans in Nizza verletzt

27 Fußballfans sind in Nizza im Gedränge verletzt worden, als kurz vor dem Schlusspfiff des Halbfinales zwischen Frankreich und Belgien (1:0) Feuerwerkskörper abgefeuert wurden und für eine Panik sorgten. Die Verletzungen belaufen sich auf Schnittwunden durch zerbrochenes Glas und Blutergüsse. Die Panik-Reaktion auf die Knallgeräusche zeigt, dass der Terroranschlag von vor zwei Jahren deutliche Spuren hinterlassen hat. Ein Mann hatte 2016 am französischen Nationalfeiertag in Nizza einen Laster in eine Menschenmenge gelenkt, 86 Menschen starben.

»Dienstag, 10. Juli 2018«

Ivanisevic stichelt gegen England

Der frühere kroatische Tennis-Profi Goran Ivanisevic hofft, dass sich Kroatien im Halbfinale der Fußball-WM gegen England am Mittwoch durchsetzt. "Ich hoffe, dass wir nicht gegen die Engländer verlieren", sagte der Wimbledon-Sieger von 2001 dem Sender BBC und lästerte dann nicht ganz ernst gemeint: "Ihr habt die Trophäe schon geholt, ihr seid sowas von arrogant, ihr seid die Besten und die Schönsten." Dann scherzte der 46-Jährige in Anspielung auf das englische Fußball-Lied "Football's Coming Home": "Natürlich kommt ihr nach Hause, aber ich hoffe ohne Trophäe." Ivanisevic, der als Trainer des Kanadiers Milos Raonic in Wimbledon ist, kündigte an, das Spiel in einem Pub mit englischen Fans zu schauen. "Hoffentlich lache ich dann als Letzter", sagte er.

Nordkoreaner sehen erst seit K.o.-Runde WM-Fernsehbilder

Nordkoreaner sehen erst seit der K.o.-Runde WM-Fernsehbilder. Argentinien - Frankreich sei laut der Website "North Korea Tech" als erste Partie gezeigt worden - 24 Stunden verspätet. Die Spiele werden ohne Einblendung der Spielzeit gezeigt. Auch würden Teile der Partien herausgeschnitten. Von Brasilien - Belgien seien weniger als 70 Minuten zu sehen gewesen. Japan - Belgien wurde total übergangen.

Djokovic-Unterstützung Kroatiens in Heimat kritisiert

Wimbledon-Viertelfinalist Novak Djokovic unterstützt nach dem Ausscheiden Serbiens das Team Kroatiens. "Ich würde gerne sehen, dass sie die Trophäe holen", wurde der serbische Tennis-Star in nationalen Medien zitiert. Vladimir Djukanovic von der regierenden serbischen Fortschrittspartei (SNS) hatte dafür kein Verständnis. "Nur Idioten können Kroatien unterstützen. Novak, schäme dich", twitterte der Politiker.

Am UNO-Hauptsitz wird kräftig mitgefiebert

Am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York ist Fußballfieber zu spüren. Diplomaten und Mitarbeiter tragen Trikots und feuern vor den Bildschirmen ihre Teams an. Je mehr die WM Fahrt aufnimmt, desto häufiger mischen sich bunte Trikots zwischen graue, blaue und schwarze Anzüge. Während der Eröffnungsfeier trugen die 15 Botschafter des Sicherheitsrats die Trikots ihrer Länder - auch nicht bei der WM vertretene Länder machten mit. Antonio Guterres, UN-Generalsekretär und Ex-Premier von Portugal, wies mit einem Schiedsrichteroutfit auf seine diplomatische Neutralität hin.

Caleta-Car Beitrag der ÖFB-Liga in Halbfinale

Erstmals seit Österreichs drittem Platz bei der WM 1954 ist ein in der österreichischen Liga beschäftigter Spieler in einem WM-Halbfinale vertreten. Salzburg-Verteidiger Duje Caleta-Car hatte im dritten Gruppenspiel Kroatiens gegen Island (2:1) sein WM-Debüt gegeben. In den anderen vier Partien saß der 21-Jährige auf der Ersatzbank. Das wird auch für das Halbfinal-Duell am Mittwoch mit England erwartet. Caleta-Car hat bisher erst zwei Länderspiele für Kroatien absolviert, dennoch sollen Clubs aus größeren europäischen Ligen wie der FC Sevilla und Lazio Rom um den Innenverteidiger buhlen.

Spieler der Startformationen Frankreichs und Belgiens 1,7 Mrd. wert

Die französische Sportzeitung "L'Equipe" hat die geschätzten Marktwerte der Startformationen Frankreichs und Belgiens addiert und kam auf rund 1,7 Milliarden Euro. Für Frankreichs Stürmerstar Kylian Mbappe wurden 400 Millionen Euro veranschlagt, für Dribbel-As Antoine Griezmann 120 Mio. Euro aus. 100 Mio. sind es bei Paul Pogba, N'Golo Kante und Raphael Varane. Bei den Belgiern ost Kevin De Bruyne mit 200 Mio. der teuerste Spieler, gefolgt von Eden Hazard (170 Mio.) und Romelu Lukaku (150 Mio.). In Summe sind die Franzosen 1,04 Mrd. Euro wert, die Belgier 695 Mio.

Engländer übten mit Gummihuhn

Englands Nationaltrainer Gareth Southgate hat in der Vorbereitung für das Halbfinale am Mittwoch (20.00 Uhr MESZ, ORF eins) gegen Kroatien am Dienstag mit einem Gummihuhn trainieren lassen. Harry Kane und Co. warfen sich dieses unter großem Gelächter zu. Die kuriose Übung im Trainingslager in Repino bei St. Petersburg diente zum Aufwärmen und kam bei den Spielern sichtlich gut an. Davor im WM-Verlauf hatte Mittelfeldspieler Jesse Lingard Fotos gepostet, auf denen die Spieler im Schwimmbad ein Wettrennen auf aufblasbaren Einhörnern veranstalteten.

»Montag, 9. Juli 2018«

Für Buffon ist jetzt Frankreich der Favorit

Für den ehemaligen Weltmeister Gianluigi Buffon ist Frankreich von den verbliebenen Mannschaften der heißeste Kandidat auf den WM-Titel. "Nach dem vorzeitigen Aus von Brasilien ist Frankreich für mich der Favorit", sagte der 40-jährige Tormann bei seiner Vorstellung bei Paris St. Germain am Montag in Paris. Buffon, der 2006 mit Italien den WM-Titel geholt hatte, attestierte der "Equipe tricolore" ein "unglaubliches Talent". Zudem lobte er Didier Deschamps als "großartigen" Trainer. Buffon spielte unter dem mittlerweile 49-jährigen Weltmeister von 1998 bei Juventus Turin. In der Saison 2006/07 führte Deschamps die Turiner nach einem Zwangsabstieg zurück in die Serie A.

Belgiens König kommt zum Halbfinale

Belgiens Fußball-Nationalmannschaft bekommt im WM-Halbfinale gegen Frankreich königliche Unterstützung. König Philippe und Königin Mathilde werden für die Partie am Dienstag nach St. Petersburg reisen, berichtete die Nachrichtenagentur Belga am Montag. Belgiens Regierungschef Charles Michel wird das Spiel hingegen anders als der französische Präsident Emmanuel Macron nicht im Stadion verfolgen.

3:1 für Nike gegen Adidas

3:1 für Nike gegen Adidas. Der US-Konzern rüstet drei Halbfinalisten der WM in Russland aus, der deutsche Sportartikel-Hersteller muss auf einen Triumph Belgiens hoffen. England, Frankreich und Kroatien spielen in Dressen des Erzrivalen. Dabei war Adidas als Ausrüster von 12 der 32 Nationalmannschaften in die WM gegangen und hatte Nike (10) hinter sich gelassen. Von den vier von Puma ausgerüsteten Teams schied Uruguay im Viertelfinale als letztes aus.

Tschertschessow hält jetzt zu Belgien

Nach dem Aus von Gastgeber Russland im Viertelfinale der Fußball-WM hält Nationaltrainer Stanislaw Tschertschessow in den kommenden Spielen zu den "Roten Teufeln" aus Belgien. "Ich werde die Belgier anfeuern, weil ich ihren Trainer Roberto Martinez sympathisch finde", sagte Tschertschessow dem russischen Staatsfernsehen am Montag. Er habe Martinez vor der WM getroffen. Dabei habe dieser von Spielern berichtet, die nicht in Form gewesen seien. "Ich habe ihn angeschaut (und gesagt), deine Probleme möchte ich haben", sagte Tschertschessow.

Guardiola als Inspiration für England

Der Einfluss von Pep Guardiola auf den Fußball in den Ländern, in denen er als Clubtrainer tätig ist, ist vor dem WM-Halbfinale wieder großes Thema. 2010 in Spanien (FC Barcelona) und 2014 in Deutschland (Bayern München) war der Katalane jeweils im Land des Weltmeisters engagiert. Geht die Serie weiter, würde England den Titel holen, wurde Guardiola doch heuer mit Manchester City englischer Meister. Zudem schossen seine damaligen Schützlinge Andres Iniesta und Mario Götze im WM-Finale jeweils das Goldtor. Vier Akteure seines aktuellen Clubs stehen im Kader von England. "Es ist toll für unsere jungen Spieler, dass so tolle ausländische Trainer wie Guardiola mit ihnen arbeiten", sagte Englands Teamchef Gareth Southgate. "Wir versuchen, all das, was wir unter Pep lernen, in die englische Mannschaft einzubringen", ergänzte Abwehrchef John Stones.

Matthäus traut Mbappe Weltfußballer-Auszeichnung zu

Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus traut Frankreichs Jungstar Kylian Mbappe den Titel als Weltfußballer zu. "Wenn der hochveranlagte Mbappe mit Frankreich Weltmeister wird und noch ein, zwei Tore erzielt, kann ich mir vorstellen, dass die FIFA am 24. September in London erstmals nach zehn Jahren einen anderen Weltfußballer als Ronaldo und Messi ehrt", schrieb der 57-Jährige in einer Kolumne für den internationalen dpa-Dienst. "Sogar einen aus dem Offensivtrio der Belgier oder Kane halte ich im Falle des WM-Titelgewinns und weiterer Tore für denkbar." Dass Neymar Weltfußballer wird, kann sich Matthäus "überhaupt nicht vorstellen. Sein Aus im WM-Viertelfinale und vor allem seine Schauspieleinlagen waren sicherlich nicht förderlich."

EU-Kommission über bisherigen WM-Verlauf

Die EU-Kommission hat erfreut auf den bisherigen WM-Verlauf reagiert. Ein Sprecher der EU-Kommission gratulierte am Montag in Brüssel den vier Semifinalisten aus der Europäischen Union, Frankreich, Belgien, England und Kroatien. "Fußball bleibt in der Europäischen Union daheim", sagte der EU-Kommissionssprecher. Seit 2006 ist die Trophäe ununterbrochen an ein europäisches Team gegangen. Auf Italien folgten als Titelträger 2010 Spanien und 2014 Deutschland.

»Samstag, 7. Juli 2018«

Kroatische Fans setzten Insel in Brand

Kroatische Fans, die zur Unterstützung ihres WM-Teams eine Performance mit Fackeln inszenieren wollten, haben die weltweit bekannte Liebesinsel in Brand gesetzt. Das Feuer auf der südlich von Zadar in der Adria gelegenen Insel, die aus der Luft wie ein Herz aussieht, sei am Freitagabend ausgebrochen, berichteten die Medien unter Berufung auf die Feuerwehr. Rund 100 Menschen mussten evakuiert werden. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden, teilte die Polizei mit. Die Verantwortlichen für das Feuer seien bekannt. Ihnen drohten zwischen sechs Monaten und fünf Jahren Gefängnis. Im Sommer kommt es an der Adriaküste Kroatiens regelmäßig zu verheerenden Bränden.

Owetschkin präsentierte Stanley Cup in Moskauer Fanzone

Alexander Owetschkin hat den Stanley Cup am Samstag in der Fanzone in Moskau präsentiert. Der Eishockey-Star, der bei Dinamo Moskau seine Karriere begonnen hat und einer der populärsten Sportler seines Landes ist, posierte dabei mit dem Pokal und vielen Fans. Der 32-jährige Owetschkin hat als Kapitän die Washington Capitals zum Triumph in der nordamerikanischen Liga NHL geführt.

Schamanen beteten für Russland

Schamanen in Sibirien haben kurz vor dem Viertelfinalspiel gegen Kroatien die Geister um einen Sieg der russischen Mannschaft gebeten. "Unsere Schamanen sind natürlich auch große Fans", sagte eine Vertreterin der Schamanen-Vereinigung Tengeri in Ulan-Ude nahe der Mongolei. Einzelne Kollegen hätten Rituale abgehalten, um die Geister zugunsten der Sbornaja zu beeinflussen, sagte sie der Agentur Tass. Die Schamanen hätten dies vor jedem WM-Spiel der Russen getan. "Es hat bisher Wirkung gezeigt - wir freuen uns über die Leistung der Spieler." Schamanismus ist in Russland vor allem in der Region rund um den Baikalsee verbreitet. Mit Glöckchen, Schamanentrommel und rituellen Gesang bitten die Schamanen vor wichtigen Ereignissen um Hilfe der Götter, Geister und Ahnen. Die Organisation Tengeri wurden nach eigenen Angaben 2003 gegründet und setzt sich für die Erhaltung der jahrhundertealten Traditionen ein.

Katar lobt Russland

Die Organisatoren der umstrittenen WM 2022 in Katar haben den derzeitigen Gastgeber Russland gelobt. "Es ist ein großartiges Turnier mit einer fantastischen Organisation", sagte Generalsekretär des Organisationskomitees, Hassan Al Thawadi, am Samstag im Moskauer Gorki-Park bei der Eröffnung des Hauses der WM im Emirat. Der Fußball habe die Möglichkeit, die "Gedanken und Herzen von Menschen zu ändern." Die Kataris präsentieren sich in der letzten WM-Woche den Besuchern in Russland.

Schwedens Teamhotel evakuiert - Falscher Alarm

Die schwedische Mannschaft bei der Fußball-WM in Russland ist am Samstag unsanft geweckt worden. Um ca. 8.30 Uhr Ortszeit ging im Teamhotel in Samara ein Feueralarm los und dieses musste evakuiert werden. Die Spieler mussten ihre Zimmer verlassen, konnten aber bald zurückkehren, nachdem sich herausgestellt hatte, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Schweden trifft am (heutigen) Samstag (16.00 Uhr MESZ) im Viertelfinale auf England.

"Duell" Ibrahimovic-Beckham

Vor dem Halbfinale am (heutigen) Samstag zwischen Schweden und England haben sich die zwei ehemaligen Stars Zlatan Ibrahimovic und David Beckham auf Twitter freundschaftlich herausgefordert. "Wenn England gewinnt, lade ich dich in ein Restaurant deiner Wahl irgendwo auf der Welt ein, aber wenn Schweden gewinnt, zahlst du mir bei IKEA-Schweden, was mir gefällt", schrieb Schwedens Ibrahimovic, der aktuell bei Los Angeles Galaxy spielt. Englands Beckham ließ sich nicht zweimal bitten: "Wenn Schweden gewinnt, komme ich persönlich zu IKEA-Schweden und kaufe dir Möbel für dein neues Haus in LA, wenn England gewinnt, will ich dich im Wembley-Stadion mit einem England-Trikot und Fisch und Chips essen sehen."

Kasan als Endstation für drei Favoriten

Im Stadion von Kasan ist gleich für drei Favoriten Endstation gewesen. Zunächst erwischte es Titelverteidiger Deutschland, die DFB-Auswahl schied in der Kasan-Arena mit einem 0:2 gegen Südkorea erstmals in der Geschichte in der Gruppenphase aus. Im Achtelfinale kam in der Hauptstadt der Teilrepublik Tatarstan für Argentinien das Aus, das mit Superstar Lionel Messi Frankreich mit 3:4 unterlag. Am Freitagabend verabschiedete sich auch Rekordweltmeister Brasilien in Kasan mit einer 1:2-Niederlage im Viertelfinale gegen Belgien aus dem Turnier.

Pavard in französischen Auswahlen noch unbesiegt

Ginge es nach der persönlichen Statistik von Frankreichs Shootingstar Benjamin Pavard, hat die "Equipe tricolore" große Chancen auf den WM-Titel. Laut Verbandsangaben hat der 22-Jährige vom VfB Stuttgart noch nie ein Auswahlspiel mit einer französischen Mannschaft verloren. Von bisher zehn A-Länderspielen Pavards endeten acht mit einem Sieg, zwei mit einem Remis. Von den 15 Partien mit der französischen U21 gewann der Außenverteidiger bei drei Unentschieden zwölf. In der U19 trat Pavard viermal an - und verließ viermal als Sieger den Platz.

»Freitag, 6. Juli 2018«

Schwedens Kapitän Granqvist wurde Vater

Schwedens Kapitän Andreas Granqvist ist zum zweiten Mal Vater geworden. Seine Frau brachte in der Heimat eine Tochter zur Welt, wie Granqvist am Freitag auf der Pressekonferenz in Samara vor dem Viertelfinale gegen England am Samstag (16.00 Uhr MESZ/live ORF eins) bestätigte. "Ich habe wenig geschlafen. Meine Frau hat einen ganz tollen Job gemacht. Frau und Tochter sind wohlauf, das ist alles, was zählt", sagte Granqvist. Der schwedische Abwehrchef hatte in Absprache mit seiner Frau darauf verzichtet, für die Geburt zurück in die Heimat zu fliegen.

Kolumbianer fordern Achtelfinal-Wiederholung

Mehr als eine Viertelmillion Kolumbianer haben eine Wiederholung des WM-Achtelfinalspiels zwischen ihrer Fußball-Nationalmannschaft und England gefordert. Eine entsprechende Petition hatte bis Freitagvormittag rund 270.000 Befürworter. Begründet wird dieser Vorstoß mit dem angeblich irregulären Elfmeter, den Harry Kane zum 1:0 nutzte, und der angeblich falschen Aberkennung eines Treffers von Carlos Bacca in der Verlängerung. England hatte das Spiel im Elfmeterschießen gewonnen und trifft im Viertelfinale am Samstag auf Schweden.

Infantino: "Haben uns alle in Russland verliebt"

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat die Organisatoren der Endrunde in höchsten Tönen gelobt. "Wir haben uns alle in Russland verliebt, wie ein Kind in einem Spielzeuggeschäft. Wir sind jetzt schon eine Zeitlang hier und haben ein Land entdeckt, das wir nicht kannten", sagte der Schweizer am Freitag im Rahmen eines Treffens mit Russlands Präsident Wladimir Putin und ehemaligen Fußball-Größen. Besonders angetan ist der Boss des Weltfußballverbandes von den "lachenden Polizisten am Roten Platz".

Emir von Katar besucht Endspiel in Moskau

Tamim bin Hamad al-Thani, der Emir von Katar, wird als Staatschef des Veranstalterlandes der nächsten Fußball-WM 2022 zum Endspiel der heurigen Endrunde am 15. Juli nach Moskau reisen. Das kündigte der Botschafter des Golfstaates in Russland am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur RIA an.

»Dienstag, 3. Juli 2018«

Maradona würde Argentinien "gratis" coachen

»Die Leute glauben, dass ich glücklich bin, doch mein Herz ist schwer«

Das frühe Achtelfinal-Aus der Argentinier gegen Frankreich (3:4) liegt Diego Maradona schwer im Magen. "Die Leute glauben, dass ich glücklich bin, doch mein Herz ist schwer", sagte der 57-Jährige in Bezug auf seine geliebte Albiceleste während einer venezuelanischen TV-Show. Er würde die National-Auswahl gerne anstatt Jorge Sampaoli trainieren. "Ich würde es gratis machen", bot Maradona an. Der frühere Napoli-Star coachte Argentinien bereits bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, wo sein Team im Viertelfinale 0:4 gegen Deutschland verlor. Seitdem trainierte der Mann, der die "Gauchos" 1986 zum bisher letzten WM-Titel führte, einzig zwei Clubs in der Vereinigten Arabischen Emirate.

Todesdrohungen gegen N. Jörgensen

Der dänische Fußballverband hat sich wegen auf Instagram und Facebook gegen Stürmer Nicola Jörgensen gerichtete Todesdrohungen an die Polizei gewandt. Jörgensen hatte im WM-Achtelfinalduell mit Kroatien im Elfmeterschießen nicht getroffen. "Stopp. Unsere Gesellschaft darf niemals Todesdrohungen akzeptieren, nicht gegen WM-Stars, Politiker oder andere. Das ist komplett unakzeptabel und unanständig", schrieb der dänische Verband auf Twitter. "Wir melden den Fall der Polizei, um diesen Wahnsinn zu beenden." Drei Dänen brachten ihren Elfmeterschuss nicht im Tor unter, Jörgensen war der letzte.

Star-Friseur für Franzosen legte bereits zweimal Hand an

Frankreichs Fußball-Teamspieler vertrauen im WM-Camp in Istra ihrem eigenen Star-Friseur. Ahmed Alsanawi, der sonst in London unter anderem Premier-League-Profis das Haupthaar richtet, war bereits zweimal im Teamhotel der Equipe Tricolore. Bilder auf seinem Instagram-Profil zeigen unter anderen Kylian Mbappe oder Samuel Umtiti mit frisch gestyltem Haar. Eine weitere Visite soll für nächste Woche geplant sein - falls die Franzosen im WM-Turnier bleiben.

Handgemalte Panini-Bildchen für den guten Zweck

Das Lächeln von Mesut Özil, der Scheitel von Cristiano Ronaldo, der traurige Lionel Messi - allzu gut zeichnen können Alex und Sian Pratchett nicht. Aber mit ihren handgemalten Kopien der Fußball-Sammelbildchen zur WM begeistern die beiden Waliser online Tausende Fans. "Cheap Panini" heißt ihr Twitter-Account. Mit großem Eifer und viel Ironie zeichnet das Duo jeden Spieler nach und sammelt nebenbei Geld für karitative Einrichtungen in Großbritannien. Knapp 4.500 britische Pfund (rund 5.000 Euro) sind bei dieser WM bisher zusammengekommen. Ärger mit Panini muss das Duo wegen der nachgemalten Bildchen übrigens nicht befürchten: Man sehe das sportlich, heißt es.

»Samstag, 30. Juni 2018«

Messis Familie reist an

Lionel Messi hat für den WM-Achtelfinal-Kracher von Fußball-Vizeweltmeister Argentinien gegen Vizeeuropameister Frankreich seelische Unterstützung bekommen. Seine Ehefrau Antonella Roccuzzo traf am Freitagabend des Spiels in Kasan ein. Mit dabei waren auch die drei Söhne, wie eine nicht namentlich genannte Quelle der Familie der Zeitung "La Nacion" bestätigte.

Achill bleibt zuverlässig

Von den vielen tierischen Orakeln zur Fußball-WM in Russland ist kaum eines treffsicherer als der taube Achill, ein schneeweißer Kater im Museum Eremitage in St. Petersburg, der vor einem Sarkophag und alten Waffen in einem prächtigen Saal der Antikensammlung umherschleicht. Die Kunstsammlung zählt zu den größten der Welt, 60 Katzen halten die Lager der Eremitage mäusefrei. Als Orakel war Achil bereits beim Confederations Cup im Einsatz, in drei von vier Fällen fraß er aus der Schale mit der Fahne des späteren Siegers. Bei der WM sah der Kater bisher vier von fünf Partien korrekt voraus. Achil trifft nur Vorhersagen zu Spielen in St. Petersburg und der WM-Eröffnungspartie in Moskau.

Maradona geht es "ausgezeichnet"

Die Spekulationen und Gerüchte nach seinem jüngsten besorgniserregenden Auftritt prallen an Diego Maradona ab. "Meine Schale ist zu hart, als dass mich ein paar Idioten umbringen könnten", sagte der 57-jährige Argentinier in einem Interview der spanischen Sportzeitung "Marca". "Es geht mir ausgezeichnet."

Ticket-Freude nach Deutschland-Aus

Mit dem Aus von Deutschland freuen sich andere Fans über Tickets für WM-Spiele. Aus den Ticket-Paketen für Fans, die dem deutschen Team automatisch durch das Turnier folgen, werden laut FIFA 6.051 Karten nicht in Anspruch genommen. Nun gehen die Karten an Anhänger anderer Teams. Alle Fans, die fix Karten für ein bestimmtes Spiel erworben haben, können ihre Tickets auch noch über eine Weiterverkaufsplattform der FIFA veräußern.

Vom Spieler zum Schiedsrichter

Weg vom WM-Trubel und zurück zu den Wurzeln des Fußball-Spiels, dachte sich wohl Islands Teamchef Heimir Hallgrimsson. Vier Tage nach dem WM-Aus stand der 51-jährige Hallgrimsson bereits in seiner Heimatstadt Vestmannaeyjar wieder auf dem grünen Rasen - allerdings als Schiedsrichter bei einem Knirpse-Turnier. Seine Zukunft als Nationaltrainer des kleinen Landes vom Nordatlantik ist übrigens ungewiss.

»Freitag, 29. Juni 2018«

Putin im Achtelfinale nicht im Stadion

Im Achtelfinale gegen Spanien muss WM-Gastgeber Russland am Sonntag auf Kremlchef und Oberfan Wladimir Putin als Tribünengast verzichten. Der Terminkalender des Staatspräsidenten lasse einen Besuch im Luschniki-Stadion nicht zu, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. "Von Beginn an sah sein Zeitplan vor, nur Eröffnungs- und Schlussfeier zu besuchen." Putin werde aber "wie Millionen Russen" der Sbornaja fest die Daumen drücken, meinte Peskow. Im Gegensatz zu Russland erhält Spaniens Nationalelf wohl prominente Unterstützung für die wichtige Partie: König Felipe VI. hat seinen Besuch im Stadion angekündigt.

In Kolumbien ist der landesweit größte Produzent falscher Fußballtrikots hochgenommen worden. Dabei seien 40.000 Fälschungen sichergestellt worden, teilte die kolumbianische Staatsanwaltschaft auf Twitter mit. Neben Trikots der Nationalmannschaft habe die Fabrik in Kolumbiens zweitgrößter Stadt Medellin auch Shirts anderer Mannschaften gefälscht. Die Behörden nahmen 14 Menschen fest und beschlagnahmten 230 Millionen kolumbianische Pesos (rund 67.400 Euro) in bar. Die Staatsanwaltschaft war den Betreibern bereits seit zwei Jahren auf den Fersen.

Ein Denkmal für Radamel Falcao

In seiner Heimatstadt Santa Marta haben Fans dem Kapitän der kolumbianischen Nationalmannschaft Radamel Falcao ein Denkmal errichtet. Die sechs Meter hohe Skulptur steht im Viertel Santacruz im Süden der Hafenstadt. "Wir wollen diesen großen Mann ehren. Er ist ein herausragender Fußballspieler, vor allem hier in Kolumbien", sagte der Künstler Antonio Irisma dem Radiosender RCN. Er errichtete die Statue auf eigene Kosten und mit Hilfe von Nachbarn aus Zement. Die zeigt Falcao in seiner typischen Jubelgeste: Mit zum Himmel gestreckten Händen. Im Spiel gegen Polen erzielte Falcao zuletzt sein erstes WM-Tor. Am kommenden Dienstag müssen seine Cafeteros im Achtelfinale gegen England ran.

Breel Embolo ist Vater geworden

Der Schweizer WM-Teilnehmer Breel Embolo ist Vater geworden. Die Freundin des Angreifers vom FC Schalke 04 brachte eine Tochter zur Welt, wie die Schweizer Boulevard-Zeitung "Blick" am Freitag berichtete. Embolo habe deshalb nach dem Spiel gegen Costa Rica am Mittwoch das Schweizer WM-Quartier in Togliatti verlassen, um bei der Geburt dabei zu sein. Rechtzeitig zum Achtelfinale gegen Schweden am Dienstag wird Embolo aber wieder in Russland sein.

Embolo flog zur Geburt seines Kindes heim

Breel Embolo hat das Schweizer Nationalteam für rund 24 Stunden verlassen. Der Stürmer reiste am Donnerstag mit der Erlaubnis des Verbandes von Nischni Nowgorod direkt in die Schweiz, um bei der geplanten Geburt seiner Tochter dabei zu sein. Der 21-Jährige wurde bereits am Freitag wieder im Team-Camp in Togliatti zurückerwartet. Die Schweiz bestreitet am Dienstag in St. Petersburg das Achtelfinale gegen Schweden.

Koeman: Oranje hätte keine schlechte Figur gemacht

Seit Platz drei bei der WM in Brasilien zählen die Niederlande nicht mehr zu den großen Fußball-Nationen. Die EM 2016 in Frankreich und nun die Weltmeisterschaft in Russland fanden bzw. finden ohne das Oranje-Team statt. Dennoch verfolgt Bondscoach Ronald Koeman das Geschehen ganz genau und ist sich sicher: "Oranje hätte bei dieser WM keine schlechte Figur gemacht. Ganz sicher nicht", sagte Koeman der Tageszeitung "AD". Für Koeman ist besonders auffällig, wie ausgeglichen fast alle Spiele in Russland bisher sind. "Das bestätigt mein Bild: Jeder hat nun eine gute Organisation und kann gut verteidigen. Und zwar nicht nur 60 Minuten, sondern 80, 85 oder wenn es sein muss auch noch in der Nachspielzeit."

Kolumbien-Fans an Herzstillstand gestorben

Zwei Fußballbegeisterte sind in Kolumbien während des WM-Gruppenspiels ihrer Nationalelf gegen Senegal an Herzstillstand gestorben. Einer der Männer, ein 78-jähriger Lehrer aus Sabanalarga im Norden des Landes, habe sich in einer Bar bei der - später per Videobeweis zurückgenommenen - Entscheidung auf Elfmeter für Senegal sehr aufgeregt, berichteten Zeugen dem Radiosender RCN. "Das war kein Strafstoß, sie werden uns das Spiel rauben", habe er gesagt und sei auf die Toilette gegangen. Als er nach einigen Minuten nicht zurückkam, hätten Familienangehörige nachgeschaut und ihn tot auf dem Boden liegend vorgefunden. Der zweite Tote, ein 34-Jähriger aus Armenia im Westen Kolumbiens, hatte laut RCN bereits zuvor Probleme mit dem Herzen. Der Mann schaute das Spiel demnach im Kreise seiner Familie, als er plötzlich einen Infarkt erlitt.

Freudentag für Tunesien

Tunesien ist als Gruppendritter aus der WM ausgeschieden. Dennoch war der letzte Spieltag in der Gruppe G ein Freudentag für das nordafrikanische Land. Dank dem 2:1 gegen Panama errang Tunesien nach 40 Jahren endlich wieder einen Sieg an einer Weltmeisterschaft. 1978 in Argentinien war es ein 3:1 in Rosario gegen Mexiko. Auch damals schied die Mannschaft auf dem dritten Gruppenplatz aus. Im Match in Saransk gelang Stürmer Fakhreddine Ben Youssef zudem das 2.500. Tor der WM-Geschichte.

DFB-Ausscheiden mit Folgen für Werbung

Mit dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft ändert sich auch einiges bei der Werbung im deutschen Fernsehen. "Kunden, die mit der deutschen Mannschaft oder deutschen Spielern werben, können kurzfristig Motivwechsel vornehmen", teilte das ZDF mit. "Hätte Deutschland die Vorrunde überstanden, wäre bei den Kollegen der ARD ein Achtel- und bei uns gegebenenfalls ein Viertelfinale mit deutscher Beteiligung im Werberahmenprogramm über den Sender gegangen. Für diesen Fall lagen uns schon zahlreiche Optionsbuchungen vor, die jetzt hinfällig geworden sind."

»Donnerstag, 28. Juni 2018«

Drohungen gegen Caballero

Der argentinische Tormann Wilfredo Caballero hat nach seinem schweren Patzer bei der 0:3-Niederlage im zweiten WM-Spiel der Südamerikaner in Russland Drohungen gegen ihn und seine Familie erhalten. Das schrieb der 36-Jährige am Donnerstag auf seinem Instagram-Profil. "Diese hässlichen Einstellungen haben mir nicht geholfen", schrieb Caballero. Ihm sei Respektlosigkeit entgegengeschlagen. "Es war mein Fehler, aber ich möchte nicht, dass meine Familie noch einmal so schreckliche Tage mitmachen muss." Caballero bedankte sich via Instagram aber auch bei denen, die ihn nach dem groben Schnitzer unterstützt hatten.

Iniesta ignoriert sein Fußball-Alter

Spaniens Team-Senior Andres Iniesta mag nicht mehr über sein Alter diskutieren. "Seit ich 30 bin, muss ich mir anhören, dass ich alt bin", sagte der 34-Jährige am Donnerstag in einem Interview bei Radio Marca. Mit den Kritiken in den sozialen Netzwerken hat Iniesta nach eigenen Angaben umzugehen gelernt. "Man weiß selbst, ob man gut war oder nicht so gut. Alleine das zählt. Von anderen Dingen mache ich mich nicht abhängig, sonst würde ich verrückt werden." Gegen den Vorwurf, dass er in den Spielen nur noch 30 Minuten glänzen könne, wehrte sich Iniesta: "Man weiß selbst, wie man spielt und was man einbringen kann. Ich sehe das Glas immer halb voll." Er spielte vergangenen Saison in Barcelona und auch bei der Nationalmannschaft oft nur etwa eine Stunde. Beim 2:2 der Spanier im letzten Gruppenspiel gegen Marokko musste er allerdings 90 Minuten durchhalten.

Alles gut bei Maradona

Er ist wieder da: Diego Maradona. "Sehe ich Deiner Meinung nach so aus, als wäre ich tot?", fragt Argentiniens Fußball-Idol in seiner TV-Sendung seinen Moderatorenkollege. "Ich sage der Welt, ich bin sehr lebendig und gut umsorgt, gesund und munter", versicherte Maradona mit ruhiger Stimme: "Mir geht es super, mir ging es niemals besser." Der 57-Jährige zeigt sich verständnislos für die Spekulationen und Gerüchte nach seinem besorgniserregenden WM-Auftritt beim 2:1-Sieg von Argentinien gegen Nigeria am Dienstag in St. Petersburg. Dort war er von Helfern gestützt in einen Sessel in der VIP-Loge gebracht und ärztlich betreut worden. Er hatte erklärt, Nackenbeschwerden zu haben.

Italiienische Schadenfreude

In Italien schwingt nach dem Scheitern der deutschen Fußball-Nationalmannschaft besonders gern Schadenfreude mit. "Wir sehen uns am Strand", titelte die Sportzeitung "Corriere dello Sport" am Donnerstag, sogar mit deutscher Übersetzung. "Es ist ein geteiltes Schicksal, ein Virus, der sich durchfrisst, ohne Unterschiede", schrieb die Zeitung "La Repubblica" recht mitfühlend. Schließlich ist Italien als Titelverteidiger schon zwei mal in der Vorrunde ausgeschieden, nämlich in den Jahren 1950 und 2010. Auch wenn die sportliche Niederlage Deutschlands gern mit Häme kommentiert wird, warnte die Zeitung "La Stampa" und übt sich durchaus in Selbstkritik: "Im Fußball ist es wie in der Wirtschaft: Die Deutschen lernen aus ihren Fehlern, wir (die Italiener) nicht."

»Mittwoch, 27. Juni 2018«

Neymar-Schwester kugelte sich bei Torjubel Schulter aus

Die Schwester von Brasiliens Superstar Neymar hat sich beim Jubel über den Treffer ihres Bruders vergangenen Freitag gegen Costa Rica das Schultergelenk ausgekugelt. Rafaella Santos habe sich so über den späten Treffer gefreut, dass sie mit einer Freundin zusammengestoßen sei, berichtete der brasilianische Sender SporTV nun. Später postete Santos ein Foto von sich mit Arm in der Schlinge.

Samba-Party in Moskau

Rund 300 brasilianische Fans haben den Platz vor dem Moskauer Bolschoi-Theater in eine Party-Zone verwandelt. Der für einen Grammy nominierte Diogo Nogueira schmetterte Samba-Rhythmen von einem oben offenen Doppeldeckerbus. "Wir wollen den Menschen Brasilien vorstellen und unsere Kultur präsentieren", sagte Trommler Wallace Leite. Allzu lange währte die Samba-Party aber nicht, die Moskauer Polizei forderte den Bus mit seinem starken Soundsystem zum Weiterfahren auf.

Terrorübung in Rostow

Die russische Polizei hat am späten Dienstagabend in Rostow am Don für den Ernstfall geprobt. "Die Polizei hat Anrufe erhalten, dass an mehreren Stellen in Rostow Sprengkörper platziert worden seien", hieß es in einer Aussendung der Behörden. Daraufhin wurden 16 Gebäude, u.a. das Congress-Hotel sowie Restaurants und Bars, evakuiert und auch mithilfe von Spürhunden durchsucht. "Es wurden keine gefährlichen Objekte gefunden, in allen Lokalen läuft alles normal weiter", gab die Polizei nach der viel beachteten Aktion Entwarnung.

Muss Kolumbien auf seine Nationalhelten verzichten?

Kolumbien muss im entscheidenden Gruppenspiel gegen Senegal am Donnerstag (16.00 Uhr/live ORF eins) möglicherweise auf seine Nationalhelden und Maskottchen Rene Higuita und Carlos Valderrama auf der Tribüne verzichten. Der einstige Kult-Torhüter Higuita, genannt "El Loco" (der Verrückte), hat nach eigenen Angaben diesmal keine Akkreditierung. "Mir ist das Geld ausgegangen", scherzte der berühmte Wuschelkopf Valderrama in einem gemeinsamen Interview. Irgendwie werden es die beiden bunten Vögel in Samara wohl aber ins Stadion schaffen.

Für Lewandowski hat sich das Turnier gelohnt

Sportlich gesehen war die WM für den polnischen Star Robert Lewandowski eine Pleite, in Sachen Business dürfte sich das Turnier für ihn und Ehefrau Anna als Werbemaschinen trotzdem lohnen: Das Abbild des Nationalspielers ziert ein ganzes Warschauer Hochhaus, eine Hunderte Meter lange Fotostrecke zieht sich außerdem am Lazienki-Park entlang. Darauf wirbt Lewandowski für den chinesischen Konzern Huawei und das polnische Modelabel Vistula - nur zwei der zahlreichen Werbepartner, mit denen der 29-Jährige Berichten zufolge bis zu zehn Millionen Euro im Jahr dazuverdient. Auch Ehefrau Anna, eine frühere Karatesportlerin, ist in Polen ein Star und das Gesicht des US-Sportgiganten Nike und des italienischen Bademodenherstellers Calzedonia.

Gerard Depardieus Zukunftspläne

Der französische Schauspieler Gerard Depardieu ist der bekannteste Einwohner des WM-Spielortes Saransk. Doch nur auf dem Papier. Der Filmstar hatte 2013 wegen der in Frankreich geplanten Reichensteuer seiner Heimat den Rücken gekehrt und von Präsident Putin einen russischen Pass erhalten. In Russland zahlt er nur 13 Prozent Steuer, in der Wohnung in der Demokratiestraße 1, die dem Chef des staatlichen Filmarchivs gehört, ist er aber nur gemeldet. Schon 2013 hatte der nun 69-Jährige erklärt, er wolle im belgischen Dorf Nechin nahe der Grenze zu Frankreich leben. Und im heurigen Februar kündigte er an, er wolle künftig in Algerien wohnen.

Rund 100.000 Chinesen zur WM gereist

Rund 100.000 chinesische Fußballfans sind zur Weltmeisterschaft nach Russland gereist. Das teilte die chinesische Botschaft der Agentur Tass zufolge am Mittwoch mit. China hatte sich allerdings gar nicht für die WM-Endrunde qualifiziert. Die Angaben standen indes im Widerspruch zu Zahlen des Fußball-Weltverbandes: Der FIFA zufolge haben Chinesen rund 40 000 Eintrittskarten für Spiele gekauft. Außerhalb Russlands wurden demnach die meisten Karten in den USA (rund 90.000) gekauft.

Schwedische Ministerin trug Durmaz-Leibchen

Schwedens Sportministerin Annika Strandhäll trug am Mittwoch im Parlament das Leibchen von Jimmy Durmaz. Der Mittelfeldspieler von Toulouse mit syrischen Eltern hatte im Match gegen Deutschland das Foul begangen, das zum späten Siegestor der Deutschen führte. Darauf hin wurde er in den sozialen Netzwerken auf übelste Art rassistisch beschimpft. Die Sportministerin trug das Trikot mit Durmaz' Nummer 21 und der Aufschrift #viärsverige ("Wir sind Schweden").

Die tragische Geschichte von Gilberto Martinez

Der Mexikaner Gilberto Martinez hatte mit seiner Familie eine Reise zur WM geplant, doch wenige Wochen vor dem Turnierstart kamen seine 42-jährige Frau, seine sechsjährige Tochter und deren zwei Jahre älterer Bruder bei einem Autounfall in den USA ums Leben. Martinez nahm psychologische Hilfe in Anspruch und entschied sich, den WM-Traum für seine Familie zu verwirklichen. Bei jedem Spiel der Mexikaner hat der 41-Jährige die Fan-IDs seiner Angehörigen und ein T-Shirt dabei. VERO, DIEGO, MIA steht in Großbuchstaben darauf und: "SIEMPRE CONMIGO" - "IMMER BEI MIR". Auch das mexikanische Nationalteam hat schon von der besonderen Reise seines Fans erfahren. Teamspieler Marco Fabian wendete sich in einem Twitter-Beitrag an Martinez. "Mein ganzer Respekt und meine ganze Bewunderung für Gilberto Martinez (...)", schrieb er. "Deine Engel werden immer bei dir sein."

»Dienstag, 26. Juni 2018«

Kosovare sammelt für Xhaka, Shaqiri

Weil er die FIFA-Strafe gegen die Schweizer Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Stephan Lichtsteiner nach der Jubel-Affäre im Spiel gegen Serbien ungerecht findet, hat ein in New York lebender Kosovare eine Spendenaktion für das Trio ins Leben gerufen. Auf der Plattform gofundme.com sammelt Rilind Reka so lange, bis er die als Strafe verhängte Summe von insgesamt 25.000 Dollar beisammen hat. Bis Dienstagnachmittag waren bereits 17.000 Dollar zusammengekommen. Er wolle das Geld am liebsten den Spielern überweisen, damit diese es an eine wohltätige Organisation übergeben könnten, sagte der Initiator der Aktion der Schweizer Boulevardzeitung "Blick". Das Trio hatte beim Torjubel gegen Serbien den albanischen Doppeladler gezeigt.

Heimspiel für Nigerianer

Nigerias Hauptstadt Abuja und St. Petersburg liegen stolze 8.500 Kilometer voneinander entfernt. Dennoch hatte Nigerias Defensivspieler Brian Idowu beim WM-Spiel gegen Argentinien in der Zarenstadt ein echtes Heimspiel. Der 26-Jährige ist als Sohn eines Nigerianers und einer nigerianisch-russischen Mutter in St. Petersburg geboren. "Es ist ein tolles Gefühl, hier zu sein", sagte der für Amkar Perm immer noch in Russland spielende Idowu vor dem Match: "Ich habe meine Eltern getroffen, meinen besten Freund und viele andere Freunde." Viele von ihnen hatten sich Tickets besorgt, um Idowu gegen Argentinien anzufeuern.

Ibrahimovic: "Ich kann es besser"

Vor dem entscheidenden Gruppenspiel gegen Mexiko hat der für die WM nicht berücksichtigte Fußball-Star Zlatan Ibrahimovic gegen die schwedische Nationalmannschaft gestichelt. Die Spiele zu sehen, sei "anders" gewesen, "weil ich das Gefühl hatte, dass ich es viel besser kann als sie. Und das fühle ich immer noch", sagte der Stürmer, der als ESPN-Experte tätig ist. Der 36-Jährige war nach der WM 2016 aus dem Team zurückgetreten, hatte aber vor der WM die Bereitschaft zum Comeback signalisiert. Er wurde aber von Teamchef Janne Andersson nicht nominiert.

"Obdachlose" Fans

Nicht immer wissen die ausländischen Besucher, wo sie in Russland sind: Das Land ist groß, die Sprache schwierig. So suchten nach Presseberichten erst eine Gruppe Schweizer, dann vier Spanier in Rostow am Don in Südrussland vergeblich ihre Hotels. Sie hatten sich in der Kleinstadt Rostow Weliki eingebucht. Die ist ruhig, hat wunderschöne altrussische Kirchen, liegt aber 1.300 Kilometer entfernt. Mit Hilfe findiger Taxifahrer und der örtlichen Notrufzentrale kamen die obdachlosen Fans aber doch noch in Rostow am Don unter, wo ihre Teams Gruppenspiele absolvierten.

Warnung vor Zwangsprostitution

Die Anti-Sklaverei-Organisation Alternatiwa warnt vor einem Anstieg der Zwangsprostitution während der WM in Russland. Die erleichterte Einreise für Fußballfans werde von Menschenhändlern genutzt, um asiatische und afrikanische Frauen nach Russland zu holen und sexuell auszubeuten. "Die visafreie Einreise hilft Menschenhändlern und halbiert die Kosten für den Transport der Opfer", teilte die Organisation mit. Prostitution ist in Russland verboten

Merkel wird nicht nach Russland fliegen

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wird nicht zum WM-Spiel der deutschen Nationalelf gegen Südkorea nach Russland fliegen. Sie werde angesichts der Parlamentswoche am Mittwoch nicht in Kasan dabei sein, kündigte Merkel bei einem Treffen mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez im Kanzleramt an. "Aber ich wünsche der Mannschaft natürlich von Herzen alles Gute. Und nachdem wir alle auf die Folter gespannt wurden im wahrsten Sinne des Wortes beim letzten Spiel, hoffe ich natürlich auf einen guten Ausgang."

»Montag, 25. Juni 2018«

Iranische Fans störten Ronaldos Nachtruhe

Mit einer Vorbereitung der etwas unfairen Art haben iranische Fußballfans versucht, ihrer Mannschaft vor dem entscheidenden WM-Gruppenspiel gegen Portugal einen Vorteil zu verschaffen. Die Anhänger störten in der Nacht zum Montag mit Gesängen und Trommeln vor dem Hotel der portugiesischen Nationalmannschaft im Spielort Saransk die Nachtruhe von Superstar Cristiano Ronaldo. Der Angreifer von Real Madrid versuchte persönlich, die Anhänger um Ruhe zu bitten, wie Internetvideos zeigen. Dort ist zu sehen, wie Ronaldo die Hände unter dem Kopf faltet und damit um Ruhe zum Schlafen bittet. Die Fans ließen sich davon nicht aufhalten und sangen vor dem Hotel im Stadtzentrum weiter. Das Gebäude war von der Polizei auch am Montag abgesperrt.

Freibier für jeden Neymar-Umfaller

Für jeden Umfaller ein Freigetränk - mit diesem Angebot lockt ein Lokal in Rio de Janeiro Gäste an die Bar. Die Aktion zielt auf den brasilianischen Superstar Neymar ab, der bisher vor allem durch Schwalben, Provokationen und Gefühlsausbrüche von sich Reden gemacht hat. So sehr, dass sein Gehabe sogar manch fußballverrückten Landsleuten auf die Nerven geht. "Jedes Mal wenn Neymar hinfällt, gibt es eine Runde Kurze aufs Haus", kündigte das Sir Walter Pub im Norden von Rio auf Facebook an.

Australiens Goalie mit Großfamilie angereist

Australiens Einser-Torhüter Mathew Ryan wird bei der Fußball-WM in Russland von 27 Familienmitgliedern unterstützt. Der 26-Jährige selbst hat die weite Reise sowie die Unterkunft in einem Hotel für seine Verwandten bezahlt, wie er am Montag in Sotschi sagte. "Dabei ist die andere Hälfte meiner Familie sogar noch zu Hause. Das ist zumindest für mein Bankkonto besser", scherzte der Keeper. "Der Älteste ist mein Großvater, er ist Anfang 70. Und der Jüngste ist mein dreijähriger Cousin." Er werde es sein Leben lang nicht vergessen, die WM-Erfahrung mit seiner Familie teilen zu können.

Gratis Wasser wegen der großen Hitze

Wegen der großen Hitze in Samara wurden die Fans am Montag rund um die Partie von WM-Gastgeber Russland gegen Uruguay mit kostenlosem Wasser versorgt. Die Behörden in der Millionenstadt an der Wolga warnten die Menschen zudem davor, zu viel Sport in der Sonne zu treiben. Tagsüber kletterte das Thermometer auf bis zu 35 Grad, kurz vor dem Anpfiff des letzten Gruppenspiels des Ausrichters waren es immer noch mehr als 30 Grad. Russland und Uruguay kämpfen am späten Nachmittag um Platz eins in der Gruppe A. Beide Teams standen schon vor dem Anpfiff als Achtelfinal-Teilnehmer fest.

Bier-Nachschub aus Niederösterreich

Die niederösterreichische Brauerei Egger versucht, beim Bier-Engpass in Russland Abhilfe zu schaffen. Am Montag ging es gemäß einer Aussendung des Unternehmens mit 20 LKW-Zügen mit insgesamt 420.000 Litern Bier in das Land des WM-Ausrichters. Die Ware geht an den russischen Handel, von dort kommt es zu den Endkunden.

Kolumbiens 3:0 Hands-"Sünder" Sanchez gewidmet

Kolumbiens Team hat den 3:0-Sieg gegen Polen laut Trainer Jose Pekerman dem gegen Japan (1:2) ausgeschlossenen Carlos Sanchez gewidmet. Sanchez hatte nach seiner Roten Karte in den sozialen Netzwerken Morddrohungen erhalten. "Er hatte eine sehr harte Zeit in den letzten Tagen. Wir möchten den Sieg mit ihm teilen, das fühlt die gesamte Mannschaft", sagte Pekerman. Der Verteidiger Andres Escobar war 1994 wenige Tage nach seinem Eigentor bei der WM gegen die USA (1:2) in Medellin erschossen worden. Bei Drohungen gegen Sanchez soll auch der Name Escobar gefallen sein.

"Hört auf zu jammern"

Die stellvertretende serbische Regierungschefin Zorana Mihajlovic hat ihre Landsleute aufgerufen, nicht mehr die behaupteten Ungerechtigkeiten beim mit 1:2 verlorenen WM-Vorrundenspiel gegen die Schweiz zu beklagen. "Hört auf zu jammern, werdet ernsthaft und bereitet Euch auf das Spiel gegen Brasilien vor!", verlangte die Spitzenpolitikerin in einem Brief an die Mannschaft, der von der Belgrader Zeitung "Blic" am Montag veröffentlicht wurde. "Also los Jungs, an die Arbeit. Mit Unterstützung und dem Glauben wird es für den Sieg (gegen Brasilien) reichen".

Prinz William schaut gemeinsam mit Kronprinz Hussein bin Abdullah

Prinz William hat den 6:1-Triumph der englischen Nationalteams gegen Panama nicht live miterlebt. Der britische Prinz befand sich während des WM-Spiels am Sonntag noch im Flugzeug nach Jordanien. Der 36-Jährige sah sich aber später zusammen mit dem jordanischen Kronprinzen Hussein bin Abdullah eine Aufzeichnung des Spiels an. Hussein veröffentlichte im Online-Netzwerk Instagram ein Foto, das ihn beim Fußballschauen auf einem Sofa mit William zeigt.

Nimmt die Qualität ab?

Adidas-Chef Kasper Rorsted hat vor einer Übervermarktung des Fußballs und einer Verwässerung der Qualität durch zu viele Wettbewerbe und zu viele WM-Teilnehmer gewarnt. In einem "Kicker"-Interview sagte der Däne, die Aufstockung der Weltmeisterschaft auf 48 Mannschaften ab 2026 habe die FIFA alleine umgesetzt. "Wenn alles nur kommerziell wird und nicht mehr emotional, dann schaltet der Fußballfan ab", meinte der Vertreter eines der wichtigsten Sponsoren des Weltverbands. Rorsted kann auch Plänen zur Bildung einer auf 24 Teams aufgestockten Club-WM oder einer weltweiten Nations League nichts abgewinnen. Dafür macht sich FIFA-Präsident Gianni Infantino stark.

WM-Teilnehmer

Der Trend bei den WM-Teilnehmern geht in Richtung einheimischer Trainer. Waren bei den 32 Teams 2014 in Brasilien 14 ausländische Coaches am Werk, sind es nun nur noch elf. Besonders erfolgreich mit Landsleuten agieren die Gruppe-H-Leader Japan und Senegal, beide im Turnierverlauf noch unbesiegt. Die Japaner setzen seit April auf den in der Heimat geschätzten Akira Nishino, Senegal mit dem 42-jährigen Aliou Cisse auf den jüngsten Trainer des Turniers.

Duell von Messi mit John Obi Mikel

Im Gruppe-D-Showdown von Argentinien gegen Nigeria kommt es am Dienstag (20.00 Uhr MESZ) auch zum Duell von Messi mit John Obi Mikel. Vor sechs Jahren gab es dieses Duell bereits, mit dem Afrikaner als Sieger. Mit Chelsea bootete er Messis Barcelona im Semifinale der Champions League aus, holte später auch den Titel. Messi verschoss damals im Rückspiel einen Elfmeter, wie nun in Russland im Auftaktspiel der "Gauchos" gegen Island.

»Samstag, 23. Juni 2018«

Der autoritäre Chef der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, hat Ägyptens Stürmerstar Mohamed Salah zum Ehrenbürger der Nordkaukasusrepublik ernannt. Bei einem Festessen für das ägyptische WM-Team in Grosny habe er Salah eine Kopie des Erlasses und ein Ehrenabzeichen überreicht, schrieb Kadyrow im sozialen Netzwerk Telegram. Er hoffe, dass Ägypten bald für ein Freundschaftsspiel gegen den örtlichen Club Achmat nach Grosny zurückkehre, berichteten russische Medien am Samstag. Der als Gewaltherrscher berüchtigte Kadyrow schmückt sich seit Beginn der WM mit der ägyptischen Mannschaft und vor allem mit Liverpool-Star Salah. Die Quartierwahl der Ägypter in Tschetschenien ist aufgrund der Menschenrechtslage stark kritisiert worden.

Der schöne Isländer

Islands Rurik Gislason hat sich erstmals öffentlich zu seiner neuen Social-Media-Berühmtheit geäußert und dabei große Gelassenheit gezeigt. "Ich glaube, es wird erst nach dem Turnier richtig losgehen. Mein Fokus liegt jetzt auf dem Fußball. Ich bin einfach glücklich, wenn die Leute mögen, was ich tue. Ich kann nicht mehr dazu sagen", meinte der 30-jährige Offensivspieler. Seit seinem WM-Debüt gegen Argentinien ist Gislason ein Social-Media-Star. Die Zahl seiner hauptsächlich weiblichen Instagram-Follower stieg seit dem historischen 1:1 gegen Messi und Co. von rund 40.000 auf mehr als 930.000. Vor allem in Südamerika soll er nach seiner Einwechslung gegen Argentinien zahlreiche neue Fans gewonnen haben.

Japaner räumen auf

Das Reinigungspersonal in der Arena von Jekaterinburg dürfte sich ganz besonders auf das Duell zwischen Japan und Senegal freuen. Schließlich hatten die Fans beider Mannschaften ihren Müll nach den Auftaktspielen bei der Fußball-WM vorbildlich selbst zusammengeräumt. Auch sportlich traten beide Teams positiv in Erscheinung, starteten sie doch jeweils mit überraschenden 2:1-Siegen gegen Kolumbien beziehungsweise Polen in die WM.

Mückenschwärme

Um die Mückenschwärme zu bekämpfen, wird in Wolgograd nun ein Truck eingesetzt, der Vanille-Extrakt auf Bäume und Sträucher versprüht. Freiwillige haben in der südrussischen Stadt außerdem Insektenschutzmittel ausgeteilt. Beim Spiel zwischen England und Tunesien mussten die Spieler die Insekten immer wieder mit der Hand vertreiben. Die nahe an der Arena vorbeifließende Wolga ist in den Sommermonaten als perfekte Brutstätten für Mücken bekannt.

»Freitag, 22. Juni 2018«

Argentinische Fans schlugen Kroaten zusammen

Argentinische Fußballfans haben Medienberichten zufolge einen Kroaten nach dem 3:0-Sieg seiner Mannschaft am Donnerstag zusammengeschlagen. In einem Video einer Überwachungskamera war zu sehen, wie die Fans im Stadion in der WM-Stadt Nischni Nowgorod auf den Mann losgingen. Kurz vor Spielende traten sie auf den bereits am Boden liegenden Fan ein, wie russische Medien am Freitag berichteten.

Der Fußball-Weltverband FIFA verurteilte das Verhalten der in dem Video zu sehenden Fans. "Wir sind absolut schockiert von den fraglichen Bildern", teilte die FIFA mit. Man werde alles dafür tun, die Verantwortlichen zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen.

Erdogan-Besuch weiterhin Thema

Der Besuch der türkischstämmigen Fußaller Mesut Özil und Ilkay Gündogan beim türkischen Machthaber Recep Tayyip Erdogan beschäftigt Deutschland weiter. Der deutsche Ex-Internationale Uli Borowka will deshalb alle seine DFB-Erinnerungsstücke zugunsten seines gemeinnützigen Vereins verkaufen. "Ich war mal stolz, Nationalspieler zu sein. Ich war stolz, den Adler auf der Brust zu tragen. Aber nach der Affäre habe ich damit abgeschlossen. Alles, was mit dem DFB zu tun hat, möchte ich nicht mehr haben", sagte Borowka der Tageszeitung "Rheinische Post". Seiner Meinung nach hätte der DFB Özil und Gündogan aus dem Kader werfen müssen.

Verwirrung um Größe des Schweizer Mittelfeldstars Shaqiri

Der Schweizer Mittelfeldstar Xherdan Shaqiri hat bei der Fußball-WM in Russland einen großen Sprung gemacht. Als der Weltverband (FIFA) vor dem Turnier die Kader der 32 Teams bekannt gab, wurde Shaqiri mit einer Größe von 1,65 Meter geführt. Nun steht auf den Spielerlisten hinter dem Namen des früheren Bayern-Profis, dass er 1,69 Meter groß ist. Grund: Der FIFA war zunächst wohl ein Fehler unterlaufen. Denn auf Shaqiris Homepage und auf der des Schweizer Fußball-Verbandes stand die ganze Zeit, dass der kleine Wirbelwind 1,69 Meter groß ist.

Russland-Coach wird zum Graffiti-Star

Russland-Coach Stanislaw Tschertschessow ist dank des erstmaligen Aufstiegs einer russischen Fußball-Nationalmannschaft in die zweite WM-Runde seit 32 Jahren zum Graffiti-Star geworden. "Wir mussten es einfach tun", erklärte ein lokaler Künstler das an einer Moskauer Straßenkreuzung aufgesprayte Wandgemälde, das den schnauzbärtigen Trainer zeigt. "Er ist eine Schönheit, einfach kosmisch", lautet die Ode an den stämmigen und kahlköpfigen ehemaligen Tormann des FC Tirol. Ein Passant hatte freilich Zweifel an weiteren russischen WM-Erfolgen. "Sie mussten das sofort machen. Wer weiß, was nächste Woche passiert.

Drei Schweizer mit dem Traktor zur WM

Wie schon ein Deutscher Fan sind auch drei Schweizer mit dem Traktor zur WM nach Russland gefahren. Rund 1.800 Kilometer hat das Trio dabei in 14 Tagen zurückgelegt. "Unglaublich, was man da alles zu sehen bekommt", sagte Beat Studer, dem der Traktor "Gritli" gehört, der Schweizer Zeitung "Blick". Bis auf ein kaputtes Katzenauge am Traktor kamen die Drei am Donnerstag ohne Probleme in Kaliningrad an.

Portugal nimmt Argentiniens drohendes WM-Aus als Warnung

Europameister Portugal nimmt das drohende WM-Aus von Fußball-Vizeweltmeister Argentinien auch als Warnung. "Der Fall Argentinien zeigt, wie groß die Qualitäten der Mannschaften sind und wie hoch der Schwierigkeitsgrad bei einer WM ist", sagte Abwehrspieler Jose Fonte. "Es gibt keine leichten Spiele." Die Portugiesen haben mit vier Punkten nach zwei Spielen zwar gute Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales in Russland. Einen Ausrutscher gegen Iran am kommenden Montag in Saransk darf sich die Mannschaft um den viermaligen Torschützen und Superstar Cristiano Ronaldo aber nicht erlauben.

»Donnerstag, 21. Juni 2018«

Beckenbauer sieht deutsche Parallele zu 1974

Nach dem schwachen WM-Auftakt setzt Franz Beckenbauer auf eine deutliche Reaktion der deutschen Mannschaft. "Mit dem Künstlerischen muss Schluss sein. Wenn wir so bewegungsarm wie gegen Mexiko weiterspielen, gewinnen wir nichts mehr", sagte der Weltmeister von 1974 der "Bild" (Donnerstag). Beim 72-Jährigen kamen Erinnerungen an die WM 1974 in Mexiko hoch. Nach dem 0:1 gegen die DDR "sind bei uns im Quartier in Malente die Fetzen geflogen. Bei ein paar Flaschen Wein haben wir uns die Meinung gegeigt." Mit anschließend vier Siegen sicherten sich die Deutschen damals die WM-Krone.

Beckham tippt auf Finale England-Argentinien

Englands Fußball-Legende David Beckham tippt auf ein Finale England gegen Argentinien. "Ich bin sehr glücklich, dass England sein erstes Match gewonnen hat", sagte Beckham bei einer Veranstaltung in Peking. "Die Engländer haben eine sehr junge Mannschaft." Den Chinesen prophezeite er bei diesem Anlass, künftig eine große Fußball-Nation zu werden.

Burger King nahm fragwürdige Kampagne vom Markt

Die Fastfood-Kette Burger King hat sich für eine Anzeigenkampagne in Russland entschuldigt. Sie hatte Frauen die lebenslange Versorgung mit Hamburgern und eine Geldprämie für den Fall in Aussicht gestellt, dass sie von einem WM-Spieler schwanger würden. Ziel sollte sein "die besten Fußballgene zu bekommen" und den Erfolg für das russische Team für Generationen zu sichern". Die Anzeige wurde am Dienstag zurückgezogen, kursiert aber weiter in russischen sozialen Medien. Burger King wolle nun Schritte unternehmen, dass so etwas nicht noch einmal passiert.

Hazard kann Medienberichte nicht ernst nehmen

Belgiens Kapitän Eden Hazard kann Berichte in den heimischen Medien häufig nicht ernst nehmen. Selbst nach dem deutlichen 3:0-Auftakterfolg gegen Panama hatte es kritische Stimmen über die Roten Teufel gegeben. "Ich finde, Kritik muss möglich sein, aber du kannst nicht mehr als dein Maximum geben", sagte Hazard in einem Interview mit der Sportplattform Sporza und dem Sender RTBF.

Island-Fans wanderten nach Russland

Zwei isländische Fans haben die 5.000-km-Strecke aus der Heimat nach Russland in einem Lada zurückgelegt. Der Postangestellte Kristbjorn Hilmir Kjartansson und Student Gretar Jonsson haben für die Reise von Reykjavik nach Wolgograd 14 Tage gebraucht. Die 30-Jährigen hatten das Auto in den Landesfarben Rot, Weiß und Blau bemalt, ehe es per Fähre nach Dänemark und weiter über Deutschland, Polen, Litauen und Lettland nach Moskau ging, wo sie das 1:1 gegen Argentinien sahen. Am Freitag wartet in Wolgograd Nigeria und am Dienstag in Rostow am Don Kroatien auf die Isländer.

Otter sagt: Russland verliert gegen Uruguay

Laut Otter Harry wird Russland sein drittes Gruppenspiel am Montag gegen Uruguay verlieren. Harry hat sich am Mittwoch bei zwei in das Aquarium geworfenen Bällen sofort jenem den Südamerikaner gewidmeten zugewandt. Das Tier-Orakel aus Sotschi hatte die ersten beiden Erfolge des Gastgeber-Teams richtig vorausgesagt. Für die Deutschen sagte er einen Sieg gegen Schweden voraus, Spanien gegen Iran hätte er als ein Remis gesehen. Das Ausgleichstor der Iraner am Mittwoch war jedoch abseits.

"Einwurfkünstler" spielte bei Sturm vor

Für die englische Zeitung "The Mirror" war es der "großartigste Einwurf in der WM-Geschichte". Was der eingewechselte Iraner Milad Mohammadi in der Nachspielzeit bei der 0:1-Niederlage gegen Spanien darbieten wollte, weiß wohl nur er selbst. Der Verteidiger küsste erst den Ball, hob dann den Zeigefinger gen Himmel, machte eine Rolle vorwärts - und stoppte kurz vor der Seitenlinie. Dann warf er den Ball schließlich doch auf herkömmliche Weise zu einem Mitspieler. Mohammadi, der bei Achmat Grosny spielt, absolvierte 2015 übrigens ein Probetraining beim SK Sturm Graz. Trainer Franco Foda entschied sich aber gegen eine Verpflichtung.

Pöltl bleibt bei seinem WM-Tipp Deutschland

Österreichs Basketball-Star Jakob Pöltl verfolgt die WM in Russland im Heimaturlaub in Wien. Das Niveau hat den NBA-Profi der Toronto Raptors bisher nicht restlos überzeugt. "Auch bei ein paar Favoriten habe ich mir gedacht, dass sie besser spielen werden", verwies Pöltl auf die Auftaktpartien von Brasilien oder Deutschland. Sein Weltmeister-Tipp bleiben dennoch die Deutschen. "Mir gefällt auch Belgien", sagte der 22-Jährige über seinen Geheimfavoriten. "Aber ich weiß nicht, ob sie so ganz das Zeug haben, dass sie es bis zum Weltmeister schaffen."

Gesundheitliche Probleme bei Iran-Mitarbeiter

Nach dem nicht gegebenen Ausgleichstor des Irans bei der 0:1-Niederlage gegen Spanien ist ein Mitarbeiter aus dem Betreuerstab mit gesundheitlichen Problemen ins Krankenhaus gebracht worden. Der für Pressearbeit zuständige Mohsen Motamedkia konnte nach einigen Untersuchungen aber wieder entlassen werden, wie ein Sprecher mitteilte. Teamchef Carlos Queiroz sagte, die Gedanken und Gebete des gesamten Teams seien bei Motamedkia.

Dusan Tadic steht vor Wechsel zu Ajax

Der serbische Mittelfeldspieler Dusan Tadic steht vor einem Wechsel von Southampton zu Ajax Amsterdam. Nach Informationen der niederländischen Tageszeitung "De Telegraaf" hat Ajax mit dem 29-Jährigen mündlich bereits Einvernehmen erzielt. Tadic soll eine festgeschriebene Ablösesumme von rund 17 Millionen Euro in seinem Vertrag haben und in Amsterdam einen Vertrag über vier Jahre unterschreiben.

Deutsche bei Isländern zweite Amtssprache

Auf dem Trainingsplatz der isländischen Nationalmannschaft ist Deutsch so etwas wie eine zweite Amtssprache. "Es wird nicht mehr lange dauern, dann sind die Teambesprechungen auch teilweise auf Deutsch", sagt Stürmer Alfred Finnbogason vom FC Augsburg. Rurik Gislason vom Zweitligisten SV Sandhausen ist der zweite Deutschland-Profi im Kader. Noch größer ist der Einfluss aber seitens des Trainerstabs: Co-Trainer Helgi Kolvidsson spielte lange in Vorarlberg bei Austria Lustenau, ehe er nach Stationen in Mainz, Ulm, und beim FC Kärnten aktiv war. Athletik-Trainer Sebastian Boxleitner kommt aus Dinslaken am Niederrhein.

»Mittwoch, 20. Juni 2018«

Für Lloyd's holt Frankreich den Titel

Geht es nach dem britischen Versicherungskonzern Lloyd's, dann wird Frankreich nach einem Finalsieg gegen Deutschland Weltmeister. Basierend auf einem Modell, bei dem die Versicherungswerte der Spieler jedes Teams nach Gehalt, Alter, künftigen Einnahmen und Position berechnet wurden, kam Lloyd's bei Frankreich auf einen Wert von 1,6 Milliarden Euro. Sieben Teams, unter ihnen Deutschland, England und Brasilien übertreffen die Milliarden-Grenze. 2014 hatte der Versicherer mit dem gleichen System den Sieg Deutschlands richtig prognostiziert.

Fans als "Saubermänner"

Fußball-Fans aus mehreren Ländern zeigen sich bei der WM in Russland von ihrer ordentlichen Seite. Auf Internetvideos ist zu sehen, wie Anhänger von Senegal, Japan und Kolumbien nach den Partien ihrer Teams im eigenen Fanblock wieder sauber machen. Nach ihrer farbenfrohen Choreographie in den Landesfarben grün-gelb-rot beim 2:1 gegen Polen räumen die senegalesischen Fans Papierreste, aber auch Flaschen und anderen Müll auf der Tribüne des Moskauer Spartak-Stadions fein säuberlich auf einen Haufen. Anhänger Japans sammelten nach dem 2:1-Erfolg über Kolumbien in Saransk Unrat in blaue Mülltüten. Davon animiert, halfen auch einige Kolumbianer mit.

100. Länderspiel für Frankreich-Keeper Lloris

Frankreichs Keeper und Kapitän Hugo Lloris absolviert am Donnerstag gegen Peru sein 100. Länderspiel. Der 31-jährige Tottenham-Keeper ist damit die Nummer 7 in der Reihe der Spieler mit den meisten Nationalteam-Einsätzen, die überlegen von Lilian Thuram (142) angeführt wird, und nähert sich dem aktuellen Teamchef Didier Deschamps (103). Lloris hatte im November 2008 debütiert, seit August 2009 war er stets die Nummer 1 im Tor.

Isländer wird zum Instagram-Star

Rurik Gislason kam bei Islands 1:1 gegen Argentinien erst ab der 65. Minute zum Einsatz, die Zahl seiner Follower auf Instagram hat sich nach dem Spiel aber vervielfacht. Der Flügelspieler mit dem zu einem kleinen Zopf gebundenen blonden Haar und dem Bart hatte zuvor 40.000 Fans, nun kam eine halbe Million dazu, vor allem aus Südamerika.

Putin sah Russland-Sieg nicht live

Präsident Wladimir Putin konnte am Dienstag den 3:1-Sieg von WM-Gastgeber Russland gegen Ägypten nicht live verfolgen. Putin habe sich auf dem Rückflug von einem Treffen mit dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko aus Minsk befunden, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch mit. Nach der Landung habe sich Putin aber sofort über den Ausgang des Matches informiert, betonte Peskow.

"Größter aller Zeiten"

Portugals Nationaltrainer Fernando Santos hat sich zur viel diskutierten Jubelgeste von Weltfußballer Cristiano Ronaldo beim 3:3 zum WM-Auftakt gegen Spanien geäußert. "Es ist eine normale Geste in Portugal", sagte der 63-Jährige am Dienstag im Moskauer Luschniki-Stadion und lächelte. Bei seinem Dreierpack im ersten Gruppenspiel hatte sich Ronaldo - wohl in Anspielung auf die von Fans für Lionel Messi verwendete Übersetzung der englischen Abkürzung GOAT ("Größter aller Zeiten"/Ziege) - beim Jubeln am Kinn gekratzt.

Keine schwulenfeindlichen Rufe

Eintracht Frankfurts mexikanischer Nationalspieler Marco Fabian hat die Fans von "El Tri" dazu aufgerufen, auf schwulenfeindliche "Puto"-Rufe zu verzichten. "Es ist ein guter Moment, um die Leute aufzufordern, es nicht zu rufen", sagte der Mittelfeldspieler bei einer Pressekonferenz des Deutschland-Bezwingers in Moskau. Mexikos Fußball-Verband FEMEXFUT droht wegen der Rufe seiner Anhänger im Vorrundenspiel gegen den Weltmeister eine Strafe. Das Wort "Puto" wird in Mexiko im jovialen Umgang unter Freunden verwendet und bedeutet dann "Schwächling". Wenn es von Tausenden Fußballfans skandiert wird, ist es allerdings mit "Schwuchtel" zu übersetzen.

»Dienstag, 19. Juni 2018«

Baby heißt zu Ehren Golowins nun Alexander

Aus Freude über den 5:0-Kantersieg von WM-Gastgeber Russland im Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien hat eine junge Russin ihr Kind nach Offensivspieler Alexander Golowin benannt. "Die Wehen setzten während der Partie ein, und das Neugeborene kam genau zum Spielende auf die Welt", sagte der Gesundheitsminister der Region Krasnodar, Jewgeni Filippow, am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. Aus Begeisterung über Golowin, der gegen Saudi-Arabien zwei Treffer vorbereitete und ein Tor erzielte, habe die Frau ihren Sohn Alexander genannt.

Russischer Volunteer sang für die Schweden

Die Spieler der schwedischen Nationalmannschaft hatten gerade mit dem Laufen begonnen, da knackten die alten Lautsprecher im Spartak-Stadion von Gelendschik am Schwarzen Meer. Völlig unerwartet schmetterte ein Volunteer aus Russland die Nationalhymne von Schweden und richtete das Wort an die Mannschaft von Trainer Janne Andersson. "Ich habe ihnen zum Sieg gegen Südkorea gratuliert und ihnen alles Gute für das Spiel gegen Deutschland gewünscht", berichtete Alexej Lebedew. Von den Spielern und Betreuern gab es spontan Applaus. Der 24-Jährige arbeitet während der WM als Übersetzer und Helfer für das schwedische Team. Die Liebe zu Schweden entdeckte der in Moskau lebende große Fan des Eurovision Song Contests vor neun Jahren durch ein Lied bei dem Gesangswettbewerb - und lernte prompt die Sprache.

Orthodoxe Priester segneten in Saransk Stadion

Alles Gute kommt von oben: Aus einem Hubschrauber haben orthodoxe Priester im WM-Spielort Saransk das Fußballstadion und andere Stätten der Weltmeisterschaft gesegnet. An Bord des Helikopters, der vom russischen Verteidigungsministerium bereitgestellt wurde, hatten sie eine Ikone der Gottesmutter, wie das Online-Portal "Iswestija Mordowija" am Dienstag berichtete. Die Ikone werde eigentlich in einer Kathedrale aufbewahrt. "Aber die Weltmeisterschaft ist ein außerordentliches Ereignis", begründeten die Priester den halbstündigen Einsatz.

Warnung vor betrügerischen Anwälten

Russische Juristen warnen in Not geratene Fußball-Fans bei der WM vor Angeboten von betrügerischen Anwälten. "Diese Pseudoanwälte haben keine Qualifikation und zocken die Fans mit leeren Versprechungen einfach nur ab. Am Ende landen sie doch im Gefängnis", sagte Anton Abramow, Leiter einer unabhängigen Juristenvereinigung in Moskau, die Fans in juristischen Notsituationen hilft. Mehrere Dutzend Fachanwälte mit Lizenz seien über eine Hotline während der gesamten WM rund um die Uhr erreichbar, sagte der Jurist am Dienstag. Einige vertreten ihre Klienten auch auf Deutsch und Englisch.

Schmalkost bei Ronaldo

Wer bei Cristiano Ronaldo zum Essen eingeladen ist, muss sich mit Hähnchenfleisch, Salat und Wasser begnügen. "Wir haben angefangen zu essen und ich dachte, das große Fleisch kommt noch. Aber es kam nichts", erzählte Ronaldos ehemaliger Mitspieler Patrice Evra dem Sender ITV. "Ich kann nur jedem den Ratschlag geben: Lädt dich Cristiano Ronaldo zum Abendessen in sein Haus ein, sagt einfach nein."

»Lädt dich Cristiano Ronaldo zum Abendessen in sein Haus ein, sagt einfach nein«

Marquez ohne Chance auf "Mann des Matches"

Der 39-jährige Mexikaner Rafael Marquez wird auch in Russland von seinen Problemen mit dem US-Finanzministerium verfolgt. "New York Times" berichtete, müssen sich US-Bürger, -Unternehmen und -Banken von ihm fernhalten. Deshalb dürfe er zum Beispiel nicht vor US-Markenlogos wie Coca-Cola, Budweiser oder McDonald's fotografiert werden. Das US-Finanzministerium hatte den Defensivstrategen 2017 auf eine schwarze Liste gesetzt, weil er als Strohmann für ein mexikanisches Drogenkartell gedient haben soll. Marquez weist die Vorwürfe zurück. Laut "New York Times" würde er aber bei einem besonders guten Auftritt sicher nicht zum "Budweiser-Mann des Matches" gewählt werden können.

Holzlöffel statt Vuvuzelas

Den Lärm der Vuvuzelas bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika, mit denen die Fans ihr Heim-Team anfeuerten, haben wohl viele Fans noch in den Ohren. In Russland wird in den Stadien mit Loschki, den Holzlöffeln, die wie Kastagnetten klingen, geklappert. Nicht mit ins Stadion kommt die Balalaika, das typische Instrument der russischen Volksmusik. Ihr heller Klang begleitet Lieder und Tänze und untermalt im Film den Blick auf unendliche russische Weiten. Die Balalaika gehört zu den Lauteninstrumenten und ist über Zentralasien nach Russland gekommen.

Rohr überlässt Hotelleitung derzeit seiner Frau

Der Wahl-Franzose Gernot Rohr ist nicht nur Teamchef von Nigeria, der 64-Jährige hat auch ein kleines Hotel in Lege-Cap-Ferret am Atlantischen Ozean. Auf Unterstützung seiner Frau bei der WM in Russland muss er vorerst verzichten, denn die aus Madagaskar kommende Fabrina kümmert sich um das Hotel. "Sie fiebert mit uns mit und kommt vielleicht später nach", meinte Rohr.

Fünfjährige Reise mit dem Rad nach Russland

Es gibt viele Wege, um nach Russland zu kommen: Der Argentinier Marthas Amaya ist seit fünf Jahren mit dem Fahrrad unterwegs, insgesamt 37 Länder hat er auf seiner Tour durchquert und angeblich 80.000 Kilometer in den Beinen. Vor fünf Jahren startete er in seiner Heimatstadt San Juan am Fuß der Anden, rund um Südamerika ging es zunächst zur WM 2014 in Brasilien. Anschließend fuhr er nach Mexiko und nach Panama. Von dort flog er nach Spanien, radelte zwei Jahre durch Europa und schaffte es schließlich nach Moskau. Spiele wird er keine sehen, denn für Tickets fehlt ihm das Geld.

Privatjet für Knudsen nach Geburt von Baby

Der dänische Abwehrspieler Jonas Knudsen ist Vater geworden. Damit er nach Hause zum Baby reisen konnte, haben seine Mitspieler spontan zusammengeschmissen und ihm einen Privatjet gechartert. "Wir bezahlen gern, wenn ihm das einen halben Tag mehr mit seiner neugeborenen Tochter gibt. Es gab keinen Zweifel, er musste nach Hause", sagte Thomas Delaney laut "Ekstra Bladet". Nach dem 1:0 der Dänen gegen Peru am Samstag flog Knudsen nach Dänemark, sah seine Tochter zum ersten Mal, und war am Montag bereits wieder beim Training. Eigentlich sollte seine Tochter laut dem Bericht erst in etwa einem Monat zur Welt kommen.

Auch ein Ex-Beatle jubelte

Der englische Stürmerstar Harry Kane hat mit seinem Siegtor gegen Tunesien in letzter Minute für großen Jubel bei den England-Fans gesorgt, unter ihnen auch Ex-Beatle Paul McCartney. Sir Paul, der am Montag seinen 76. Geburtstag feierte, bedankte sich nach dem Abpfiff der Partie in Wolgograd auf Instagram für den 2:1-Sieg der Three Lions. "Danke England für mein Geburtstagsgeschenk", schrieb er, "ich habe es geliebt". Dazu veröffentlichte Sir Paul ein Foto von seiner Geburtstagsdekoration.

WM-Maskottchen Sabiwaka

Das WM-Maskottchen Sabiwaka hat das Leben seiner russischen Schöpferin Jekaterina Botscharowa verändert. Sie sei aus der sibirischen Stadt Tomsk nach Moskau gezogen, um dort ihre Ausbildung fortzusetzen, sagte die 22-jährige Design-Studentin dem Online-Portal "The Moscow Times". "Einige Sponsoren haben mir geholfen, den Schritt zu machen und hier zu studieren", sagte sie. "Ich habe mir die Schule ausgesucht und habe Hilfe bekommen, mich dort einzuschreiben." Souvenirs mit Sabiwaka gibt es bei der WM an jeder Ecke. Vom Fußball-Weltverband hat Botscharowa allerdings lediglich 500 US-Dollar (431 Euro) für die Rechte an dem Maskottchen erhalten, wie russische Medien berichteten.

Eine Prinzessin fiebert für Deutschland

Die thailändische Prinzessin Ubolratana hält dem deutschen Fußball-Team die Treue. "Ich trug das Team-Shirt, aber sie haben noch nicht gewonnen. Es ist ok. Versucht es noch einmal", schrieb die 67-jährige ältere Schwester von König Maha Vajiralongkorn auf Instagram und postete ein Foto von sich im schwarz-weißen Trikot. Das Königshaus ist Deutschland eng verbunden, König Vajiralongkorn hat seine private Villa in Bayern zu seinem zweiten Zuhause gemacht. Sein jüngster Sohn besucht in Bayern eine Privatschule.

Seelenmassage für Messi

Seelenmassage für Lionel Messi: Die Ehefrau des argentinischen Superstars hat via Instagram eine Botschaft ins WM-Camp nach Bronnizy geschickt. "Immer zusammen und mit dir mehr denn je", schrieb sie unter ein Foto, das Messi mit ihr und ihren drei gemeinsamen Söhnen zeigt. Die moralische Aufbauarbeit von Antonella Roccuzzo wird Messi sicher gut tun. Nach dem 1:1 gegen Island und seinem verschossenen Elfmeter steht Messi mit der argentinischen Nationalmannschaft am Donnerstag in Nischni Nowgorod gegen Kroatien schon vor einer Vorentscheidung im Kampf gegen das Aus in der Gruppenphase.

Fußball-Fan auf Hoher See

Ein englischer Fußball-Fan ist mit seiner fast zehn Meter langen Yacht "Sharlyn" von Bulgarien nach Wolgograd gesegelt, um das Spiel England gegen Tunesien (2:1) zu sehen. Graham Kentsley aus Hertfordshire benötigte etwas mehr als fünf Wochen für die rund 2.000 Kilometer lange Reise. Auf der Krim hatten im die Behörden erlaubt, seine Yacht im Hafen neben russischen U-Booten anzulegen, erzählte er nach dem erfolgreich bewältigten Abenteuer.

»Montag, 18. Juni 2018«

Beschwerde über Veränderung der Fußbälle

Ägyptens Torhüter Essam Al-Hadari hat sich vor dem zweiten WM-Spiel gegen Russland am Dienstag über die ständige Veränderung der Fußbälle beschwert. "Wir Torhüter sind die Opfer der FIFA und des sich ständig entwickelnden Fußballs", sagte der 45-Jährige. "Alle vier Jahre gibt es neue Bälle - und die sind angenehm für die Spieler, aber nicht für die Torhüter." Die Torhüter würden ohnehin immer benachteiligt, klagte Al-Hadari weiter: "Wir müssen mehr mit den neuen Bällen üben. Dieser Ball macht uns ganz schön Probleme."

»Wir Torhüter sind die Opfer der FIFA und des sich ständig entwickelnden Fußballs«

Karton-Fan reist durch Russland

Er ist derzeit einer berühmtesten der zahlreichen mexikanischen Fans: Javier, der als lebensgroßes Kartonabbild im Minibus durch Russland reist. Weil seine Ehefrau ihm verboten hatte, die mehrwöchige Reise über Europa nach Russland mitzumachen, nahmen ihn seine Freunde als Porträt mit und lassen nun keine Gelegenheit aus, den stillen, bärtigen Begleiter an verschiedensten Orten abzulichten. Der verhinderte WM-Fahrer mit der Aufschrift "Meine Alte wollte nicht" auf dem T-Shirt ist der Star der Facebook-Seite "Ingue Su Matrushka", die schon über 200.000 Fans zählt.

Neue Ronaldo-Büste

Die lächelnde Bronzebüste von Ronaldo auf dem Flughafen in Funchal/Madeira ist durch eine mit eher starrem Blick ausgetauscht worden. Es war ein Wunsch seines Umfeldes gewesen. "Diese Büste ist besser als die andere, das denkt jeder", sagte Hugo Aveiro, der Bruder der Fußball-Stars aus Portugal, der Tageszeitung Diario de Noticias da Madeira. Erschaffen hat die Büste ein spanische Bildhauer. Die alte hatte auch wegen eines "hängenden" Auges erst für Spott gesorgt, war dann aber zum beliebten Selfie-Motiv geworden.

"Clevere" Neymar-Frisur

Schönheit liegt auch im Fall von Neymar im Auge des Betrachters. Laut der "Süddeutschen Zeitung" ließ der Brasilianer eigens seinen persönlichen Friseur nach Rostow einfliegen, "um sich eine Frisur zaubern zu lassen, die aussah wie mit Haarspray befestigtes Stroh aus dem letzten Osterkorb". Star-Coiffeur Udo Walz aus Berlin meinte dazu: "Die Frisur ist clever. Das ist ein Hingucker." Es sei toll, wenn jemand seinen eigenen Stil besitze und Spaß daran habe. Ein neuer Trend-Look werde das aber eher nicht: "Die Frisur hat nicht das Zeug, zur Trendfrisur des Jahres zu werden." Da seien eher wieder klassische Schnitte gefragt.

Fußball-Interesse der Russen im Steigen

Das Fußball-Interesse der Russen hat nach dem 5:0-Auftaktsieg der eigenen Nationalmannschaft bei der WM stark zugenommen. Hätten vor der WM noch 52 Prozent der Befragten angegeben, sich die Spiele im Fernsehen ansehen zu wollen, so seien es nun bereits 64 Prozent, teilte das staatliche Meinungsforschungsinstitut WZIOM am Montag in Moskau mit. Den Erfolg der Sbornaja gegen Saudi-Arabien verfolgten demnach 55 Prozent der Russen. Besonders groß war das Interesse bei Älteren: So hätten 72 Prozent der Menschen im Alter von 60 Jahren und mehr das Spiel gesehen, in der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren waren es 57 Prozent.

Kritik nach Selfie für Kind

Weil er nach der Niederlage gegen Mexiko auf dem Weg in die Kabine den Selfie-Wunsch eines Kindes erfüllt hatte, wurde der deutsche Teamspieler Julian Brandt in den sozialen Medien scharf kritisiert. "Klar, ist nach so einer Niederlage viel Frust, da regen sich viele Leute über Kleinigkeiten auf", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Du tust dem Kleinen den Gefallen oder halt nicht. Ich hab das Handy genommen und das Selfie gemacht. Ich hab mir nichts dabei gedacht."

Peruaner stahl Eintrittskarten

Ein Peruaner ist in Moskau festgenommen worden, weil er einem Mexikaner drei teure Eintrittskarten für das WM-Spiel gegen Deutschland gestohlen hatte. Der 42-Jährige habe dem Fußball-Fan die Tickets im Gesamtwert von 1.950 Euro kurz vor der Partie aus der Hosentasche gezogen, teilte die russische Polizei am Montag mit. Der 30-Jährige habe den Diebstahl nahe dem Luschniki-Stadion aber sofort bemerkt. Daraufhin hätten Sicherheitskräfte den Peruaner festgenommen.

First-Time-Losers

Zum ersten Mal haben sowohl Deutschland als auch Brasilien und Argentinien bei einer Fußball-WM ihr Auftaktspiel nicht gewonnen. Das Trio ist bereits das 16. Mal bei derselben WM am Start - und erwischte in Russland nun einen denkbar schlechten Auftakt. Brasilien gegen Schweiz und Argentinien gegen Island kamen jeweils nicht über ein 1:1 hinaus, Weltmeister Deutschland musste sogar ein 0:1 gegen Mexiko hinnehmen. Die drei Fußball-Nationen haben insgesamt elfmal die WM-Trophäe errungen.

Japanische Prinzessin kommt

Die japanische Prinzessin Takamado wird ihrem Nationalteam bei der WM die Daumen drücken, eine achttägige Reise und die Spiele gegen Kolumbien und Senegal sind geplant. Laut der Nachrichtenagentur Kyodo ist es der erste royale Besuch aus Japan in Russland seit 1916 und damit über 100 Jahren.

Kane träumt von Triple im Finale

Der englische Starstürmer Harry Kane träumt davon, drei Tore im WM-Finale zu schießen, so wie es Geoff Hurst 1966 gegen Deutschland gelungen war. Damals waren die Three Lions das bisher einzige Mal Weltmeister geworden. "Ich hatte das Glück, Sir Geoff Hurst persönlich kennenzulernen", sagte Kane, "und ein Hattrick-Held in einem WM-Finale zu sein - davon träumen alle Stürmer, auch ich."

Zu viel Wodka

Wodka ist in Russland in aller Munde, fast jeder Supermarkt bietet unzählige Sorten an. Die Regierung versucht, den Konsum mit nächtlichem Verkaufsverbot und höheren Preisen zu drosseln. "Samogon", selbstgebrannter Wodka, wird trotzdem illegal verkauft. Übermäßiges Wodkatrinken bleibt in Russland eine der Hauptursachen für die niedrige Lebenserwartung. Wodka, auf Getreide- oder Kartoffelbasis hergestellt, enthält bis zu 40 Prozent Alkohol.

Lothar Matthäus fordert personelle Konsequenzen

Der deutsche Fußball-Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus fordert nach dem Fehlstart des deutschen Teams bei der WM personelle Konsequenzen. "Marco Reus, der zunächst auf der Bank saß, hätte bei mir eine Stammplatzgarantie und müsste immer spielen", schrieb der 57-Jährige in der "Bild"-Zeitung. Scharfe Kritik übte Matthäus nach dem 0:1 des Weltmeisters gegen Mexiko an Mittelfeldspieler Mesut Özil: "Bei Mesut Özil vermisse ich die Geschwindigkeit und Körpersprache. Er hat so viele Freiheiten von Jogi Löw, aber es kommt nichts zurück." Auch Thomas Müller habe in seiner Rolle auf der rechten Seite enttäuscht. Er würde Müller als zweite hängende Spitze aufstellen und Reus über außen kommen lassen.

Homophobe Rufe von Mexiko-Fans - FIFA prüft Berichte

Der Weltverband (FIFA) will nach homophoben Rufen der mexikanischen Fans im WM-Spiel gegen Deutschland vor der Entscheidung über mögliche Konsequenzen erst Berichte prüfen. Die Anhänger rufen traditionell "Puto" bei Abschlägen oder Freistößen des Gegners - so auch mehrfach beim 1:0-Sieg über den Weltmeister im Moskauer Luschniki-Stadion.
Das Wort ist eine homophobe Beleidigung, die Mexikaner wollen es aber anders verstanden wissen. Der Weltverband sammle die verschiedenen Spielberichte und mögliche Beweise, darunter auch von einem Anti-Diskriminierungs-Beobachter, teilte die FIFA auf Anfrage mit. Dieser sei bei dem Vorrundenduell am Sonntag anwesend gewesen. Vor Prüfung aller Informationen gebe es keine weiteren Kommentare.
Beim Confederations Cup war das mexikanische Nationalteam von der FIFA verwarnt worden. Die Mannschaft richtete sich anschließend in einem offenen Brief an seine Fans, mit der Bitte die Rufe einzustellen. Auch vor der WM in Russland appellierte der mexikanische Verband wieder an seine Anhänger, den Ausruf zu unterlassen.

»Sonntag, 17. Juni 2018«

Neymar mit "Spaghetti-Frisur"

Mit seiner neuen Frisur sorgt Brasiliens Star Neymar auch in den sozialen Netzwerken für Aufsehen. Die blond gefärbte Lockenpracht erinnerte manchen Nutzer offenbar an eine Portion Nudeln. Neben einem Foto des 26-Jährigen kursierte daher auch das Bild eines Hundes, der eine Ladung Spaghetti auf dem Kopf trägt.

Sampaoli scheitert mit Golfcart

Als hätte das dürftige 1:1 gegen Island nicht gereicht: Am Tag nach dem WM-Auftakt wollte Argentiniens Nationalcoach Jorge Sampaoli eines der Golfcarts auf dem Trainingsgelände in Bronnitsy in Gang setzen. Es passierte aber nichts. Einer seiner Assistenten kam zur Hilfe. Offensichtlich fehlte aber am dicken Schlüsselbund der passende Schlüssel, wie ein Video des Senders TyC zeigt. Nach einer knappen Minute stieg Sampaoli aus, der Wagen blieb stehen - WM-Startschwierigkeiten auf argentinisch.

Korrupter Spitzenpolitiker bei der WM

Er gilt als einer der korruptesten Spitzenpolitiker des jüngsten EU-Mitglieds Kroatiens - und nimmt doch als VIP-Gast an der WM teil. Es sei unklar, wer dem langjährigen Regierungschef Ivo Sanader, gegen den weiter Korruptionsprozesse laufen, diese Vorzugsbehandlung ermöglicht hat, berichtete das Nachrichtenportal Index. Während er seine Revisionsprozesse in der Heimat wegen angeblicher Gesundheitsprobleme immer wieder platzen lasse, konnte er aber doch in der Sonderloge in Kaliningrad das Auftaktspiel der Kroaten gegen Nigeria (2:0) verfolgen. Sanader war von 2003 bis 2009 Regierungschef und Vorsitzender der konservativen Regierungspartei HDZ, die auch heute an der Macht ist.

Maradona widersetzt sich Rauchverbot

Bei der WM gilt im Stadion ein Rauchverbot. Daher sah sich Diego Maradona nach seinem einmal mehr bemerkenswerten Auftritt in der Loge beim 1:1 von Argentinien gegen Island zu einer nachträglichen Erklärung genötigt. Denn im blauen Pullover von der Heim-WM 1978 hatte er am Samstag in Moskau fleißig Zigarre gepafft. "Ich wusste wirklich nicht, dass man im Stadion nicht rauchen darf", schrieb Maradona bei Instagram. "Ich entschuldige mich aufrichtig bei jedem und den Organisatoren."

Viel Lob für Al-Schenawy

Für seine Leistung im WM-Auftaktspiel der Ägypter gegen Uruguay erhielt Mohamed Al-Schenawy von Al Ahly Kairo viel Lob. Zumal seine Nominierung durchaus eine Überraschung war, denn manch einer hatte mit dem bereits 45-jährigen Essam Al-Hadari zwischen den Pfosten gerechnet. Nach dem 0:1 gegen Uruguay wurde Al-Schenaui sogar als "Spieler des Spiels" ausgezeichnet. Die von einem Braukonzern ausgelobte Trophäe wollte er aber nicht annehmen, wie ägyptische Medien berichteten. Denn als gläubiger Muslim entsagt er dem Alkohol - und damit auch so einer Auszeichnung.

Deutsche während WM zur Zurückhaltung ermahnt

Die deutsche Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) hat die Deutschen während der WM zur Zurückhaltung ermahnt. "Natürlich darf man sich freuen, wenn die deutsche Mannschaft gut spielt und gewinnt. Und ich will auch niemandem verbieten, ein Fähnchen aufzuhängen", sagte Roth dem Berliner "Tagesspiegel". "Ich finde aber, dass es uns Deutschen gut zu Gesicht steht, wenn wir Zurückhaltung walten lassen mit der nationalen Selbstbeweihräucherung." Roth verwies in diesem Zusammenhang auf das Erstarken des Rechtspopulismus. Mit der AfD gebe es nun eine Partei, die die deutsche Fahne instrumentalisiere, um Ausgrenzung gegenüber anderen Menschen zu signalisieren. "Das lässt sich nicht einfach so ausblenden, das sollten wir im Blick haben. Deshalb: Feiern ja, Nationalismus nein."

Kapitän Neuer äußert sich zu Wirbel um Özil und Gündogan

Kapitän Manuel Neuer hat kurz vor dem Auftaktspiel gegen Mexiko eingeräumt, dass der Wirbel um Mesut Özil und Ilkay Gündogan die deutsche Nationalmannschaft in der WM-Vorbereitung beeinträchtigt hat. "Am Anfang hat das schon ein bisschen gestört in der Mannschaft, war sogar belastend", sagte der 32-jährige der "Bild am Sonntag". Das Treffen und die Fotos von Özil und Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sorgen in Deutschland nach wie vor für kontroverse Diskussionen. Der Goalie hofft nun auf einen positiven Effekt des Wirbels: "Vielleicht ziehen wir jetzt noch mehr an einem Strang und die Probleme der Vorbereitung werden am Ende in positive Energie umgewandelt."

»Samstag, 16.06.2018«

Orakel-Tapir tippte Schweden als Sieger

Schweden gewinnt in der WM-Gruppe F das WM-Spiel gegen Südkorea. Dass hat Tapir "Cleopatra" aus dem Zoo im Spielort Nowgorod befunden, indem es aus der Früchteschale mit der schwedischen Flagge naschte und nicht aus jener mit koreanischen Fahne. Warum sich die tropischen Rüsseltiere im Fußball besser auskennen als Katzen oder Affen, die bei der Russland-WM ebenfalls schon als Orakel herhalten mussten, erklärte Zoodirektor Wladimir Gerasimow: "Weil ihr Heimatland Brasilien bzw. Südamerika ist."

25 Kilogramm für ein Ticket zugenommen

Peru ist zum ersten Mal seit 1982 bei einer WM dabei und dementsprechend groß ist die Begeisterung im südamerikanischen Land. Bei der Jagd nach Tickets für die Auftritte der Peruaner war Einfallsreichtum gefragt: Als Miguel F. sah, dass nur noch Eintrittskarten für Personen mit Handicap verfügbar waren, entschied er sich kurzerhand, seinen Body-Mass-Index auf die erforderlichen 35 zu bringen. "Mein Index war 30. Ich hatte also drei Monate Zeit, um die 35 zu erreichen. Dafür musste ich 25 kg zunehmen. Und ich habe es geschafft", erzählte Miguel der peruanischen Zeitung "Libero".

Tunesien setzt auf moralische Unterstützung Msaknis

Beim schweren WM-Auftakt gegen Mitfavorit England setzt Tunesien auf die moralische Unterstützung eines Langzeitverletzten. Youssef Msakni ist am Samstag in Moskau gelandet und wird die Nordafrikaner trotz seines Kreuzbandrisses zum ersten Spiel nach Wolgograd am Montag begleiten. Der 27-Jährige hatte sich bei einem Liga-Spiel mit dem katarischen Club Al Duhail SC Anfang April schwer verletzt und fällt somit für die Endrunde aus. In der Qualifikation war Msakni noch wichtiger Torschütze für das Team von Trainer Nabil Maaloul.

Uruguay beendete Fluch

Mit dem 1:0-Sieg gegen Ägypten hat es Uruguay erstmals nach 48 Jahren wieder geschafft, sein Eröffnungsspiel bei einer Weltmeisterschaft zu gewinnen. Jose Gimenez erzielte am Freitag in der 89. Minute per Kopf den Treffer, der die Chancen der Südamerikaner auf den Aufstieg ins Achtelfinale weiter verbesserte. "Wir haben einen Fluch in der Geschichte des Fußball gebrochen", meinte Trainer Oscar Tabarez nach dem Spiel in Jekaterinburg. 1970 hatte Uruguay bei der WM in Mexiko Israel im ersten Gruppenspiel 2:0 besiegt.

Überraschung für Ägyptens Stürmerstar Salah

Nach dem verpatzten WM-Start hat es für Ägyptens Stürmerstar Mohamed Salah eine Überraschung im Teamquartier in Grosny gegeben. Der wegen einer Schulterverletzung noch pausierende Profi des FC Liverpool wurde an seinem 26. Geburtstag mit einer Torte in den Landesfarben empfangen. Schon am Tag vor dem 0:1 gegen Uruguay hatte es sich ein russischer Journalist von einer Boulevardzeitung nicht nehmen lassen, ein Paar dicke russische Winterstiefel als Geschenk anzupreisen.

WM-Cheforganisator will Weltschachverband-Präsident werden

Der Cheforganisator der WM will Präsident des Weltschachverbandes FIDE werden. Arkadi Dworkowitsch plant bei der Wahl anlässlich der Schacholympiade in Georgien im Oktober zu kandidieren. Das bestätigte der 46-Jährige russischen Agenturen in Moskau. Der ehemalige russische Vize-Regierungschef will seinen Landsmann Kirsan Iljumschinow ablösen. Dieser ist seit 1995 im Amt und war unter anderem mit Äußerungen über die Existenz von Aliens aufgefallen. Dworkowitsch ist seit mehreren Jahren im russischen Schachverband vertreten.

Der Trend zu späten Toren

Der Trend zu späten Toren hat auch bei der Fußball-WM in Russland zunächst angehalten. In jedem der ersten vier Turnierspiele fiel mindestens ein Treffer nach der 87. Minute. Alleine in der Nachspielzeit durften die Teams zunächst dreimal jubeln: Russland traf beim 5:0 über Saudi-Arabien im Eröffnungsspiel zweimal nach der 90. Minute, Marokkos Aziz Bouhaddouz sorgte per Eigentor in der 90.+5 Minute für den iranischen 1:0-Sieg. Bei der WM 2010 in Südafrika wurden über das komplette Turnier lediglich sechs Tore in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit erzielt, vier Jahre später in Brasilien waren es schon zwölf.

»Freitag, 15.06.2018«

Nigerias Fans müssen auf Hühner verzichten

Fans aus Nigeria dürfen keine lebenden Hühner mit ins Stadion bringen. Das teilten die Behörden von Kaliningrad mit. Nigeria bestreitet am Samstagabend in der Ostsee-Exklave gegen Kroatien sein erstes Gruppenspiel bei der Weltmeisterschaft. "Wir haben ihnen gesagt, dass sie auf keinen Fall mit lebenden Hühnern durchgelassen werden", sagte Andrej Jermak, Tourismusminister des Gebiets Kaliningrad. Wenn die Nigerianer ihr Team an einem anderen Ort anfeuern wollen, würden ihnen die Behörden sagen, wo sie sich Hühner kaufen könnten, erklärte er.

Brisanz im Hause von Basketball-Superstar Nowitzki

Das Gruppenspiel zwischen Deutschland und Schweden birgt im Hause von Basketball-Superstar Dirk Nowitzki ganz besondere Brisanz. "Meine Frau hat schon angekündigt, dass sie den Kindern schwedische Trikots anziehen wird. Ich sitze dann als einziger im Deutschland-Hemd da", sagte der Profi der Dallas Mavericks in einem Interview auf der Homepage seiner Stiftung. Die DFB-Elf trifft im zweiten Gruppenspiel am nächsten Samstag auf Schweden. Nowitzkis Ehefrau Jessica ist Schwedin und zudem die Schwester von Verteidiger Martin Olsson, der bei der WM für sein Heimatland spielt.

Schwedens Politiker bleiben der WM fern

Schwedens Politiker bleiben der WM fern, auch die Spieler und Trainer Janne Andersson äußern sich durchaus kritisch zur politischen Lage im Gastgeberland Russland. Auf das Tragen von regenbogenfarbenen Schuhbändern werden die Spieler allerdings verzichten. Das hat der schwedische Verband entschieden. Man könne nicht an jedem Protest teilnehmen, hieß es zur Begründung. Die Schuhbänder wurden von Abgeordneten des Europäischen Parlaments, die sich für die Rechte homosexueller Menschen einsetzen, an alle europäischen Teilnehmer der Fußball-WM geschickt.

Braunbär in den Straßen von Moskau unterwegs

Russland steht bei furchtsamen Ausländern im Ruf, dass dort immer noch Bären durch die Städte laufen. Bei den Jubelfeiern nach dem russischen WM-Auftaktsieg (5:0 gegen Saudi-Arabien) ist tatsächlich eines der Symboltiere des Landes durch die Straßen von Moskau gefahren worden. Auf der Rückbank eines grünen Oldtimers saß ein dressierter Braunbär, tutete in eine Vuvuzela und animierte mit erhobenen Pfoten die Passanten zum Klatschen. Videos der Aktion stießen im Internet teils auf Begeisterung, teils auf Entrüstung: Die Zurschaustellung sei Tierquälerei. Den Aufschriften auf dem Oldtimer nach scheint der Bär häufiger in Moskau unterwegs zu sein - vermutlich als Einnahmequelle für seinen Besitzer.

Ein ungewöhnliches Abenteuer

Drei Jahre mit Auto und Schiff von Argentinien zur Fußball-WM nach Russland: Für Lionel Messi und seine Auswahlkollegen hat ein Paar aus Mendoza ein ungewöhnliches Abenteuer auf sich genommen. 2015 begann die Reise. Erst durch Südamerika, dann Mexiko, Panama. Mit dem Schiff ging es nach Belgien, mit dem Auto weiter nach Russland. "Warum nicht", sagte die 24-jährige Marianna. Auf einem Parkplatz vor dem WM-Camp der Argentinier in Bronnizy haben sie es sich erstmal alle gemütlich gemacht. Die Leute vor Ort seien sehr nett, so Marianna. "Wir trinken viel Wodka."

Islands Nationaltrainer bricht mit einer Tradition

Islands Nationaltrainer Heimir Hallgrimsson bricht vor dem ersten WM-Spiel in der Geschichte des Landes mit einer Tradition und verzichtet auf einen Besuch bei den Fans in einem Pub. "Das Spiel ist zu früh. Ich werde davor nicht in einen Pub gehen", sagte Hallgrimsson am Freitag vor dem Duell mit Argentinien. Anpfiff in Moskau ist am Samstag um 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MESZ). Üblicherweise geht der Zahnarzt vor Länderspielen immer in eine Bar zu den Fans und berichtet von der Aufstellung und der Taktik für das Spiel. "Das ist nur möglich, weil wir so wenige sind und uns deswegen besser kennen und mehr vertrauen", sagte Hallgrimsson.

Paolo Conte unterstützt Brasilien

Der italienische Liedermacher Paolo Conte unterstützt bei der WM Brasilien. Mit seinem Lied "Azzurro" hat er zwar eine Hymne für die Fans der italienischen Nationalmannschaft geschrieben - da die "Azzurri" dieses Jahr aber erstmals seit 60 Jahren bei einer WM fehlen, musste er sich anderweitig umsehen. "Ich kann nicht viel zu den Azzurri sagen, aber ich muss es akzeptieren", sagte der 81-Jährige am Donnerstagabend in Rom zum Fehlen der Italiener. "Ich werde die WM aber sicher verfolgen, weil ich ein großer Fußballfan bin."

»Donnerstag, 14.06.2018«

Brasilien als Favorit der Statistiker

Statt auf Tierorakel und Astrologie setzen Wissenschafter an verschiedenen Universitäten auf die Statistik, um den kommenden Fußball-Weltmeister zu ermitteln. Das Fazit dieser Berechnungen: Die Wahrscheinlichkeit, dass Brasilien seinen sechsten Titel gewinnt, ist höher als die Gewinnwahrscheinlichkeit einer anderen Nation.

Auf 15,8 Prozent beläuft sich laut Statistikern der Universität Innsbruck die Wahrscheinlichkeit auf den fünften deutschen WM-Titel - Brasilien erhält dagegen 16,6 Prozent. "Das wahrscheinlichste Finale mit einer Wahrscheinlichkeit von 5,5 Prozent ist auch ein Aufeinandertreffen dieser beiden Teams", erklärte Achim Zeileis. Die Brasilianer bekämen demnach also ihre Chance, das blamable 1:7 aus dem WM-Halbfinale 2014 wiedergutzumachen.

Das Forscherteam greift dabei auf die Quoten von 26 Online-Wettanbietern zurück und kombiniert diese in komplexen statistischen Rechenmodellen.

An der Universität Münster wird unterdessen auf Grundlage von fußballspezifischen Statistiken an einer Fußballformel getüftelt. Als Grundlage dient die sogenannte Elo-Weltrangliste, die - anders als die bekanntere FIFA-Weltrangliste - Siege gegen starke Mannschaften und souveräne Erfolge mit vielen Toren höher wertet. Dieser Elo-Wert wird mit verschiedenen anderen Kenngrößen ins Verhältnis gesetzt, um die Leistungsstärke einer Mannschaft zu ermitteln.

Auch die 64 WM-Spiele hat das Team in Münster seiner Fußballformel unterzogen - und dabei einen klaren Favoriten ermittelt: Brasilien wird nach Schätzung sogar mit einer Wahrscheinlichkeit von 31 Prozent Weltmeister. Die Wahrscheinlichkeit für die deutsche Titelverteidigung liegt bei diesem Modell bei 17 Prozent - der zweithöchste Wert. Wie die Forscher aus Innsbruck rechnen auch die Wissenschafter aus Münster damit, dass die beiden Teams im Finale aufeinandertreffen werden.

Die Elo-Bewertungen haben auch die Wirtschaftsexperten von Deloitte für ihre Prognose genutzt, die Daten aber mit historischen Ergebnissen und den Austragungsorten verrechnet und so eine Torerwartung ermittelt. Das Ergebnis auch hier: Brasilien wird Weltmeister, schlägt Deutschland bereits im Viertelfinale mit 2:1. Im Finale träfe die "Selecao" demnach auf Argentinien.

Shawn Mendes sang Portugal-Song ein

Pünktlich vor seinem ersten WM-Spiel an diesem Freitag in Sotschi gegen Spanien hat nun auch Europameister Portugal seinen eigenen Song für die WM. Kernaussage des Titels von Sänger Shawn Mendes aus Kanada: Aufgeben ist nicht in meinem Blut. Das Video dazu ist in Schwarz-Weiß gehalten und zeigt unter anderem Spielszenen mit Superstar Cristiano Ronaldo. Alles getreu dem Motto der Portugiesen bei der WM: Erobere den Traum.

Belgiens Torhüter sieht Deutschland als Vorbild

Belgiens Torhüter Thibaut Courtois sieht Weltmeister Deutschland in Sachen Mentalität und Charakter als Vorbild für seine Mannschaft. "Wir haben schon eine Menge Spiele gewonnen, aber ein Turnier ist etwas anderes. Aber wer hat denn die Kultur des Gewinnens? Nur Deutschland, glaube ich, und ein paar Spieler aus Brasilien und Spanien", sagte der Chelsea-Schlussmann im Interview dem belgischen "Voetbal Magazine". Belgien war sowohl bei der WM 2014 als auch bei der EM 2016 im Viertelfinale gescheitert.

USA: Warnung vor Lauschangriffen in Russland

Die Spionageabwehr der USA hat WM-Besucher vor der akuten Gefahr von Lauschangriffen in Russland gewarnt. "Glauben Sie bloß nicht, dass Sie zu unwichtig sind, um ins Visier zu geraten", wandte sich der Chef der US-Spionageabwehrbehörde NCSC, William Evanina, am Mittwoch in einer Erklärung an alle nach Russland reisenden Fußball-Fans. Russische Geheimdienste und Cyber-Kriminelle hörten oft auch ganz normale Bürger ab. Evanina riet den Fußball-Touristen, nur jene Geräte mitzunehmen, auf die sie wirklich nicht verzichten könnten.

Pokal "eingesperrt"

Die Münchner Polizei hat ein Auge darauf, dass der WM-Pokal weiter in Deutschland bleibt. Auf Twitter posteten die Beamten ein bearbeitetes Foto der Trophäe, eingesperrt in eine Zelle. Dazu schrieben sie in der Nacht auf Donnerstag: "Wegen #Fluchtgefahr haben wir ihn eingekastelt. Keine Sorge Jungs! Bei uns ist er sicher!"

Man sagt nicht "Nasdrowje" beim Zuprosten

Einen russischen Ausdruck glauben alle Ausländer zu kennen - und genau der ist falsch: Man sagt beim Zuprosten nicht "Nasdrowje!". Trinksprüche sind in Russland beliebt und wichtig, doch um korrekt zu sein, sagt man "Sa twoje/wasche/nasche sdorowje" (Auf Deine/Ihre/Unsere Gesundheit). Völlig nutzlos ist die Kenntnis von "Na sdorowje" trotzdem nicht: So sagt man "Bitteschön", wenn sich jemand für eine erwiesene Wohltat bedankt.

»Mittwoch, 13.06.2018«

Häftlinge in Argentinien streiken für TV

Argentinische Häftlinge sind in einen Hungerstreik getreten, um die Spiele der WM im Fernsehen sehen zu können. "Kabelfernsehen ist ein unabdingbares Recht für jeden, der seiner Freiheit beraubt ist", erklärten neun Insassen der Haftanstalt Puerto Madryn rund 1.300 Kilometer südlich von Buenos Aires. Das Kabelfernsehen sei aber schon seit drei Tagen kaputt. "Wir haben beschlossen, solange nichts zu essen, bis das Problem gelöst ist", verkündeten die Häftlinge. Zusätzlich reichten sie Klage ein, um ihr Recht auf Kabelfernsehen durchzusetzen.

Unterstützung aus dem All

Mit außerirdischen Kräften soll der Auftakt für Gastgeber Russland gelingen. Der Spielball der Eröffnungsbegegnung gegen Saudi-Arabien kommt aus dem All. Zwei Monate lang umkreiste das Spielgerät an Bord der Raumstation ISS die Erde. Vor wenigen Tagen brachte ein Astronaut dann die kosmische Kugel aus der Schwerelosigkeit zurück.

Papst Franziskus ruft zu Brüderlichkeit auf

Papst Franziskus hat zu Dialog, Begegnung und Brüderlichkeit zwischen Kulturen und Religionen im Rahmen der WM aufgerufen. Auf diese Weise könne das Sportereignis Solidarität und Frieden in der Welt fördern, sagte er am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Gleichzeitig übermittelte er allen Beteiligten - Sportlern, Organisatoren wie auch den Zuschauern in aller Welt - seine herzlichen Grüße.

Usain Bolt drückt Argentinien die Daumen

Jamaikas Sprint-Superstar Usain Bolt drückt Lionel Messi und der Albiceleste die Daumen. "Ich bin schon seit vielen Jahren Argentinien-Fan. Sie haben schon oft ihr Potenzial gezeigt. Wenn sie gut spielen, können sie das Finale erreichen und es auch gewinnen. Ich hoffe, dass sie es dieses Mal packen", sagte der achtfache Olympiasieger.

Schweden von nur einem Fan empfangen

Schweden ist am Dienstagnachmittag in seiner Gastgeberstadt Gelendschik angekommen - und laut schwedischen Medien von einem einzigen Fan begrüßt worden. Nach der um eine gute halbe Stunde verzögerten Landung am kleinen Flughafen an der Schwarzmeerküste habe die 15 Jahre alte Margot aus der Gastgeberstadt auf die Kicker gewartet. Die Spieler seien direkt in den Bus gestiegen und in ihr Hotel gebracht worden.

Von Mexikanern und Kolumbianern

Mexikos Fußball-Legende Hugo Sanchez hat den mexikanischen Teamchef Juan-Carlos Osorio heftig kritisiert und einen einheimischen Coach für die Nationalmannschaft gefordert. "Der Trainer ist Kolumbianer, und seine Art, die Mannschaft aufzustellen, gefällt uns Mexikanern nicht. Er rotiert sehr viel, es ist schwer, daraus eine Spielweise zu erkennen. Das reicht nicht für eine WM. Die Leute sind damit unzufrieden", sagte Sanchez in einem Interview der "Sport Bild". Er habe nichts gegen ihn persönlich, Osorio sei "ein korrekter und gut erzogener Mensch, hat das Team zur WM gebracht, aber er ist kein Mexikaner", führte der 59-Jährige weiter aus. "Aufgrund meiner Ideologie werde ich nicht akzeptieren, dass ein Ausländer die Mannschaft trainiert. Mexiko gehört zu den großen Teams der Welt, und wir haben genug Trainer, die den Job prima machen können", sagte der frühere Top-Stürmer.

Bauer aus Bangladesch

Ein Bauer aus Bangladesch hat im Vorfeld der WM die längste Deutschland-Fahne der Welt genäht und vorgestellt. Amjad Hossain, Vater von zehn Kindern, wendete für die 5,5 Kilometer lange Flagge 5.000 Euro auf. Zehn Personen hätten während 15 Tagen daran gearbeitet, erklärte der 69-Jährige, der schon vor vier Jahren eine 3,5 Kilometer lange Deutschland-Fahne genäht hatte. Vor 13 Jahren erlösten ihn deutsche homöopathische Medikamente von Gallensteinen, womit sich seine Liebe zu Deutschland erklärt.

Sportbetrug?

Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat mit einem eigenen WM-Ball gegen die eingeschränkte Pressefreiheit in Russland protestiert. Zwei Tage vor Turnier-Beginn wurde das Spielgerät vor der russischen Botschaft in Berlin vorgestellt. Verpixelte Bilder auf dem Ball lassen sich über einen integrierten Chip entpixeln. So werden Informationen sichtbar, etwa über inhaftierte Journalisten. Ein Mann mit Putin-Maske präsentierte den Ball. Auch der ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt unterstützte die Aktion vor der russischen Botschaft. Zwei Tage vor WM-Start sei noch nicht klar, ob er selbst nach Russland reisen wird, sagte Seppelt. Seppelt gilt in Russland als Staatsfeind, nachdem er mit seinen Recherchen wesentlich zur Aufklärung des systematischen Sportbetrugs in dem Land beigetragen hatte. Im Mai war ihm das Visum für die WM verweigert worden. Diese Entscheidung war - auch auf internationalen Druck - von Russland wieder zurückgenommen worden.

Brasilien noch nicht in Feierlaune

In Brasilien hält sich die Begeisterung für die WM kurz vor Anpfiff in Grenzen. 53 Prozent der Einwohner des Rekordweltmeister-Landes interessieren sich nicht für die Endrunde, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha heißt. Nur 18 Prozent der Befragten gaben an, sich sehr für die WM zu interessieren. Laut der Umfrage halten aber 48 Prozent der Brasilianer ihr Nationalteam für den Favoriten.

Werbung für Ägypten

Die FIFA hat mit der ägyptischen Regierung einen Deal über ein Sponsoring für die WM 2018 in Russland abgeschlossen. "Ägypten - Experience & Invest", die für Tourismus in dem nordafrikanischen Land werben, übernahm den ersten von vier möglichen afrikanischen Plätzen in der drittklassigen Sponsoring-Kategorie, wie die FIFA am Dienstag mitteilte. Dies ist der erste WM-Sponsor des Weltverbands seit fünf Jahren, der nicht aus China, Katar oder Russland stammt. Von insgesamt 34 möglichen Sponsorenplätzen für die Endrunde in Russland sind nun 20 gefunden.

»Dienstag, 12.06.2018«

Ex-Weltmeister Ronaldo floh zum Friseur

Der 15-fache WM-Torschütze Ronaldo war nicht nur ein ausgezeichneter Fußballspieler - er ist auch ein gewiefter Medienprofi. Am Dienstag entledigte sich der Brasilianer, der 1994 und 2002 Weltmeister wurde, nach einigen Fernsehinterviews geschickt der Journalistenschar: Ronaldo ging einfach ein paar Meter weiter zu einer Friseurin. Zwei Tage vor Beginn der WM ließ sich der 41-Jährige im Moskauer Gorki-Park die Haare schneiden und entzog sich so weiteren Fragen. Zuvor hatte der bestens aufgelegte Ronaldo sein Heimatland als Favoriten auf den Titel bezeichnet. "Nicht, weil ich Brasilianer bin, sondern weil sie sehr gut spielen", sagte er beim Sponsorentermin. "2002 ist lange her. Es wird Zeit."

Rein weibliche Ballkinder in Eröffnungsspiel

Beim WM-Eröffnungsspiel zwischen Russland und Saudi-Arabien im Moskauer Luschniki-Stadion wird am Donnerstag eine Gruppe von 14 Mädchen als Ballkinder agieren. Die Teenager im Alter von 13 und 16 Jahren qualifizierten sich über einen Sponsor-Wettbewerb für die Aufgabe. Sie kommen aus Agrys, einer Kleinstadt in der Republik Tatarstan, wo sie in einem Fußballteam spielen. "Es ist wie in einem Märchen für sie", sagte ihr Trainer Ildar Idijatow. Laut Angaben des Organisationskomitees werden während der WM insgesamt 776 Ballkinder im Einsatz sein, bei einem Eröffnungsspiel wird es erstmals eine rein-weibliche Besetzung geben.

Russische Prostituierte bleiben Turnier fern

Die WM mit dem überwiegend männlichen Publikum hätte für die russischen Prostituierten ein großes Geschäft werden können. Tatsächlich werden die meisten Sexarbeiterinnen dem Turnier fern bleiben - um den Repressalien der Polizei zu entgehen. "Die meisten Bordelle schließen wegen der Warnungen der Polizei", sagte Irina Maslowa, Chefin der Organisation Silberne Rose, die sich für die Rechte von Sexarbeiterinnen einsetzt. Nur jene Etablissements, die gute Beziehungen zu Polizei und Behörden hätten und dafür bezahlen, blieben geöffnet. Russland wolle laut Maslowa während der Weltmeisterschaft ein "sauberes Bild" abgeben und verfolge "unerwünschte Elemente" entschlossener.

Fast ein Drittel der Deutschen glaubt an Titelverteidigung

Fast ein Drittel der Deutschen glaubt an eine erfolgreiche Titelverteidigung. Laut einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, die vor dem letzten WM-Test der deutschen Nationalmannschaft gegen Saudi-Arabien stattfand, rechnen 32 Prozent der Befragten mit einem Triumph des DFB-Teams. Nur zwei Prozent gehen von einem Scheitern schon in der Gruppenphase aus. 28 Prozent erwarten die Mannschaft im Halbfinale, 17 Prozent sehen das Aus im Viertelfinale kommen.

Brasilianische Checkliste für idealen Schlaf

Die Spieler der brasilianischen Nationalmannschaft haben einem Medienbericht zufolge eine Checkliste für den idealen Schlaf bekommen. Laut "O Globo" stehen auf der Liste neun Empfehlungen vom Trainerstab um Nationalcoach Tite, damit die Spieler der Selecao bei der WM optimal schlafen. Demnach sollen die Hotelzimmer von Superstar Neymar und Co. in Sotschi eine Temperatur im Bereich von 21 bis 23 Grad haben. Außerdem soll kurz vor dem Schlafen auf Koffein und die Benutzung von Handy, Tablet und Fernsehen verzichtet werden. Wichtig sei auch, auf die richtige Schlafkleidung zu achten, "damit euch nicht zu warm wird".

Kooperationszentrum der Polizei eröffnet

Das internationale Kooperationszentrum, das während der Fußball-WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) Polizisten aus den 32 Teilnehmerländern vereint, hat am Dienstag seine Arbeit aufgenommen. Es soll in erster Linie Ausschreitungen von gewaltbereiten Fans unterbinden und befindet sich in einer Polizeischule in der Nähe des rund 50 Kilometer südlich von Moskau gelegenen Flughafens Domodedowo.

"Das Hauptziel unserer gemeinsamen Arbeit wird es sein, Gesetzesverstöße von Fans in den Regionen, wo WM-Spiele ausgetragen werden, zu minimieren", betonte der russische Innenminister Wladimir Kolokolzew bei der Eröffnung des Zentrums. "Alle Sicherheitsmaßnahmen sind perfekt vorbereitet, ich danke den russischen Behörden für die hervorragende Organisation", sagte der deutsche FIFA-Sicherheitschef Helmut Spahn.

Weiter Unruhe in Mexikos Team nach Orgie-Gerüchten

Harmloses Geburtstagsfest oder doch ausschweifendes Bacchanal? Beim Fußball-WM-Teilnehmer Mexiko sorgt die Abendgestaltung des Teams an einem trainingsfreien Tag in der Vorbereitung auf die Endrunde weiter für Schlagzeilen. "Wir haben alle ein reines Gewissen", betonte Javier "Chicharito" Hernandez nun in einem Videochat mit Fans bei Facebook.

Der 30-Jährige weiß: Die Unruhe kommt zur Unzeit, denn gleich in ihrem ersten Spiel am Sonntag treffen die Mexikaner auf Weltmeister Deutschland. Und die wenig überzeugenden Auftritte von El Tri in den jüngsten Testspielen tragen auch nicht zur Beruhigung der Situation bei.

"Wir wissen, dass wir nichts Schlimmes gemacht haben", versicherte Chicharito. "Aber wenn sich die Gelegenheit erneut auftun sollte, würden wir das nicht mehr machen." Der Stürmer von West Ham United wehrte sich gegen die in Medienberichten erhobenen Vorwürfe, die Mannschaft habe mit 30 Prostituierten eine wilde Orgie gefeiert: "Es gab keine Escort-Damen! Nie wurde für so ein Thema bezahlt!" Eine solche Behauptung sei respektlos gegenüber den Gästen der Party, sagte Chicharito.

»Wir hatten schlicht und einfach frei«

Er selbst habe seine Teamkollegen eingeladen, um seinen Geburtstag am 1. Juni zu feiern. "Wir waren da und haben zu Abend gegessen", sagte der Rekordtorschütze seines Landes. "Es kamen viele Gäste, und jeder Spieler ging, wann er gehen wollte." Fast die gesamte Mannschaft habe an der Feier teilgenommen. Lediglich Ersatztormann Jesus Corona habe aus privaten Gründen gefehlt.

"Wir hatten schlicht und einfach frei", beteuerte Chicharito. Das Team habe nicht so viele Gelegenheiten, zu denen "alle 23 oder 24 zusammen sein und ein bisschen Spaß haben können, als Menschen oder junge Erwachsene oder was auch immer." Er wolle das Thema nun abschließen. Mexikos Kapitän Andres Guardado erklärte, Chicharito habe glücklicherweise die Gelegenheit genutzt, die Geschichte aufzuerklären.

Chicharito warb in dem Gespräch mit den Fans auch um Unterstützung für den bei vielen Anhängern nicht gerade beliebten Teamchef Juan Carlos Osorio. "Selbst wenn du mit ihm nicht einverstanden bist: Wenn du uns unterstützen willst, musst du auch ihn unterstützen. Er ist schließlich unser Trainer", sagte er zu einem Fan.

Osorio konzentriert sich auf seine Hauptaufgabe und richtet seinen Blick auf die Partie gegen den Titelverteidiger. "Es ist eine außergewöhnliche Chance für den mexikanischen Fußball", betonte der Kolumbianer. Chicharito glaubt deshalb trotz der schwachen Leistungen in der WM-Vorbereitung an die Sensation. "Klar kann man gegen Deutschland gewinnen", sagte er. "Ich sehe das Spiel als große Möglichkeit."

»Montag, 11.06.2018«

Farbenblinder Delaney mit Mühen bei Mexiko-Test

Dänemark in rot, Mexiko in grün - und doch hatte der dänische Nationalspieler Thomas Delaney beim Testspiel am Wochenende Probleme, Gegner und Mitspieler auseinanderzuhalten. Der Neo-Dortmunder ist rot-grün-farbenblind. Das eigentliche Problem aber waren nicht die farbigen Trikots, sondern die weißen Shorts. "Es war etwas schwer zu sehen, mit wem ich in einem Team war und gegen wen ich spielte", sagte der 26-Jährige dem Radiosender P3. Bei der WM dürfte Delaney zumindest in der Gruppenphase kaum Probleme bekommen. Die Dänen spielen gegen Frankreich (blau/weiß), Australien (gelb/dunkelgrün mit dunkler Hose) und Peru (rot/weiß).

© Jonathan NACKSTRAND / AFP Thomas Delaney

Krake Paul, Schneeleopard Sagar

Krake Paul wurde mit seinen richtigen Tipps bei der WM 2010 in Südafrika weltbekannt, für die WM in Russland lebt nun Schneeleopard Sagar seine Vorliebe für Bälle aus. Das sechs Jahre alte Tier soll die Spielausgänge der deutschen Nationalmannschaft voraussagen, indem er zwischen zwei Fußbällen - die mit den Länderflaggen der spielenden Teams beklebt sind - wählt. "Vielleicht reißt er sich auch zwei Bälle gleichzeitig unter den Nagel. Dann haben wir halt unentschieden", sagte Zoo-Pädagoge Christian Andres aus dem Zoo Neunkirchen im Saarland. Auch Russland hat übrigens sein eigenes WM-Orakel: der taube, weiße Kater Achilles aus Sankt Petersburg. Er hat beim Confederations Cup 2017 schon geübt: Achilles musste zwischen verschiedenen Fressnäpfen auswählen - und lag meistens richtig.

"Bobo" aus Polen

Seit einem halben Jahrhundert besucht der Pole Andrzej "Bobo" Bobowski WM- und EM-Spielstätten rund um den Globus. Nur logisch, dass der Warschauer auch in Russland - seiner elften Weltmeisterschaft - dabei ist. Der inzwischen 78-Jährige war seit 1978 bei jeder WM vor Ort, auch wenn sein Team nicht qualifiziert war. Geht es nach "Bobo", wird das heurige Ereignis für Polen besonders erfolgreich: "Ich habe von einem Finale Polen gegen Russland geträumt." Polens Auftakt am 19. Juni gegen Senegal ist auch Bobowskis Auftakt. Es wird das 136. WM-Spiel sein, das er live im Stadion sieht. Sein Markenzeichen, eine Krone samt kleinen Fußbällen drauf, hat Polens Superfan selbstverständlich - wie immer - dabei.

DFB-Team muss auf "heilende Hände" verzichten

Das DFB-Team muss in Russland auf seinen "Mann mit den heilenden Händen" verzichten. Physiotherapeut Klaus Eder musste sich am Pfingstsonntag einer Rückenoperation unterziehen und wird das Team erstmals seit 30 Jahren - oder sieben Welt- und acht Europameisterschaften - nicht begleiten. "So wie ich beieinander bin, kann ich der Mannschaft nicht helfen", erklärte der 64-Jährige.

Halleluja

Österreichs Geistlichkeit ist völlig uneins, wer Weltmeister wird. Hans Wurzer, seines Zeichens Pfarrer von Ybbs, Kapitän und Tormann der österreichischen Nationalmannschaft in Personalunion, erhofft sich Belgien als Sieger, auch wenn sein Geheimtipp in den letzten Jahren nie aufging. Franz Richter, der Pfarrer von Krems-St. Veit und Kapitän der diözesanen Fußballmannschaft "Hochwürden & Co." tippt auf Frankreich. Der fußballspielende Pfarrer von Pögstall, Karl Leisner-Becker, tippt hingegen auf Spanien als Weltmeister. Eines sei ihnen aber allen wichtig: Völkerverständigung durch Sport. Österreichs Priester-Nationalteam setzt sich übrigens aus Geistlichen von sechs Nationen zusammen. Motivation schöpfe das Team aus einem besonderen "Schlachtruf", so Wurzer: Ein ehrfurchtsvolles dreifaches 'Halleluja'.

Fußball-WM für Einbrecher ein Volltreffer

Alle zwei Jahre steht ein Fußball-Großereignis an, ein Highlight für alle Fußballfans - und für Einbrecher. Gemäß einer Studie der Wiener Städtischen Versicherung steige während Fußball-Welt- und Europameisterschaften die Anzahl der Einbrüche um zwölf Prozent an. Aber auch nach unten gebe es Ausreißer, etwa während der Europameisterschaft 2008, die gemeinsam von Österreich und der Schweiz - und damit quasi vor der Haustüre - ausgetragen wurde. Mit lediglich einem Prozent mehr Einbruchsschäden wäre der Fußball-Event-Effekt damals völlig ausgeblieben.

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