Prinz Philip
ist tot

Prinz Philip, der Ehemann von Queen Elizabeth II., ist im Alter von 99 Jahren verstorben

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Royals - Prinz Philip
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Der britische Prinz Philip ist tot. Das teilte der Buckingham-Palast am Freitag mit.

Er sei friedlich am Morgen auf Windsor Castle aus dem Leben geschieden, teilte das Königshaus auf Twitter mit. Die Queen trauert um ihren Ehemann. Mitglieder der britischen Royal Family trauern um ihren Vater, Opa, Urgroßvater.

"Mit tiefer Trauer verkündet Ihre Majestät, die Königin, den Tod ihres geliebten Mannes, seiner Königlichen Hoheit, des Prinzen Philip, Herzog von Edinburgh. Seine Königliche Hoheit ist heute Morgen friedlich in Windsor Castle verstorben. Weitere Ankündigungen werden zu gegebener Zeit erfolgen", hieß es in einem veröffentlichten Statement."Die königliche Familie trauert gemeinsam mit Menschen auf der ganzen Welt um seinen Verlust", so der Buckingham Palace.

Royals: Die Ursprünge des britischen Königshauses

Es ist ein großer Einschnitt für die britischen Royals und Großbritannien. Die BBC spielte die Nationalhymne im Fernsehen - Premierminister Boris Johnson hielt eine live im Fernsehen übertragene Ansprache und würdigte Philip als "Stärke und Stütze" der Queen. "Wir trauern heute mit Ihrer Majestät der Queen", so der Premier.

100. Geburtstag

Philip war vor einigen Wochen in einer Spezialklinik am Herzen operiert worden und hatte mehrere Wochen im Krankenhaus verbracht. Mitte März entließ man ihn nach Hause, wo er nun im Alter von 99 Jahren starb. Im Juni hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert.

Der Herzog von Edinburgh, so sein offizieller Titel, war seit 1947 mit Elizabeth verheiratet. Seit deren Krönung 1953 war er Prinzgemahl und galt als wichtigste Stütze der Queen. Erst im Alter von 96 Jahren ging der fleißige Royal in den Ruhestand. Sein letzter offizieller Auftritt war bei einer Militärparade der Royal Marines im August 2017 vor dem Buckingham-Palast. Der vierfache Vater war der dienstälteste Prinzgemahl der britischen Geschichte. Neben Thronfolger Prinz Charles gehören auch Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward zu seinen Kindern.

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Philip galt als fleißiger Royal und ging erst im Alter von 96 Jahren in den Ruhestand. Sein letzter offizieller Auftritt war bei einer Militärparade der Royal Marines im August 2017 vor dem Buckingham-Palast. Ein Hintertürchen hatte sich "Rentner Philip" offen gehalten, nämlich als gelegentlicher Begleiter der Queen bei Terminen. Zuletzt wurde er aber kaum noch in der Öffentlichkeit gesehen. Er war der dienstälteste Prinzgemahl der britischen Geschichte.

Prinz Philips Charme und Humor

Große Teile der Corona-Pandemie verbrachte Philip gemeinsam mit der Queen auf Schloss Windsor in der Nähe von London - abgeschottet durch einen stark reduzierten Kreis an Hofpersonal. Selten hatte das Paar in den vergangenen Jahren ähnlich viel Zeit gemeinsam verbracht.

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    Prinz Philip, Herzog von Edinburgh und Ehemann von Queen Elizabeth, starb am 9.April 2021, im Alter von 99 Jahren

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    Schon seine Geburt war so ungewöhnlich wie sein weiteres Leben: Prinz Philip kam am 10. Juni 1921 auf einem Küchentisch auf der Insel Korfu als Mitglied des griechischen Königshauses zur Welt. Der Arzt hielt das damals offenbar für praktisch.

    Im Bild: Auf einer Gartenparty im Jahr 2017 freuen sich drei Damen den Prinzen persönlich kennenzulernen.

Der Prinzgemahl war für seinen Charme und Humor bekannt - und zugleich für seine rhetorischen Fehltritte. "Bewerft ihr euch immer noch mit Speeren?", fragte er etwa Ureinwohner während einer Australienreise. Den damaligen deutschen Bundeskanzler Helmut Kohl begrüßte er 1997 sogar mit den Worten: "Willkommen, Herr Reichskanzler."

Bei den von Prinz Harry und seiner Frau Meghan erhobenen Rassismusvorwürfen gegen den Palast wurden er und die Queen jedoch nachträglich aus der Schusslinie genommen.

Auch über das Alter machte Philip seine Witze: "Nichts baut einen mehr auf, als wenn man daran erinnert wird, dass die Jahre immer schneller vergehen und dass der Lack beginnt, vom alten Rahmen abzublättern", schrieb er in einem Brief, als er 2011 den Titel "Oldie des Jahres" bekam.

Gesundheitliche Probleme

Obwohl er für sein hohes Alter als erstaunlich rüstig galt, litt Philip in den vergangenen Jahren mehrfach unter gesundheitlichen Problemen: Das Herz machte ihm zu schaffen, er hatte Blasenentzündungen, musste an der Hand operiert werden und bekam mit 96 Jahren ein neues Hüftgelenk. Erst mit 97 gab er seinen Führerschein nach einem Unfall ab. Kurz vor Weihnachten 2019 kam er für einige Tage ins Krankenhaus - nach Angaben des Palastes eine Vorsichtsmaßnahme. Den Heiligen Abend feierte Philip aber schon wieder mit seiner Familie das Weihnachtsfest auf dem Landsitz Sandringham. Bei seinem letzten und längsten Aufenthalt im Krankenhaus 2021 unterzog er sich einem Eingriff am Herzen.

Reaktionen auf den Tod von Prinz Philip

Der Tod von Prinz Philip, dem Gemahl der britischen Königin Elizabeth II., hat allgemeine Trauer ausgelöst. Premierminister Boris Johnson würdigte ihn in einer Ansprache vor seiner Residenz in Downing Street 10. Zahlreiche Politiker und Würdenträger gedachten des Herzogs von Edinburgh. Dieser war im Alter von 99 Jahren am heutigen Freitag im Schloss Windsor gestorben, wie das Königshaus bekannt gab.

Johnson erinnerte besonders an die militärischen Leistungen Philips im Zweiten Weltkrieg, an seinen jahrzehntelangen Dienst an der britischen Monarchie und an sein Engagement für die Umwelt. In dieser Hinsicht sei Philip seiner Zeit weit voraus gewesen, betonte der Premier. Außerdem würdigte er den Herzog als Stütze für seine Frau, die Monarchin, als Ehemann, Vater, Großvater und Urgroßvater. Der konservative Politiker forderte zudem die Bevölkerung auf, in dieser schwierigen Zeit an die Trauer der Queen und ihrer Familie zu denken.

Johnson betonte, auch dank Philip sei das Königshaus heute "eine Institution, die unbestreitbar bedeutsam für das Gleichgewicht und das Glück unseres nationalen Lebens bleibt".

Bundeskanzler Kurz kondolierte auf Twitter ebenfalls zum Anlass des Todes des britischen Prinzgemahls. "Ich übermittle Ihrer Majestät der Königin, dem Königshaus und dem Volk des Vereinigten Königreiches mein aufrichtiges Beileid nach dem Tod Seiner königlichen Hoheit, Prinz Philip, Herzog von Edinburgh", schrieb der Kanzler am Freitag.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ehrte Prinz Philip als Versöhner zwischen Großbritannien und Deutschland. "Wir Deutsche trauern um eine gewinnende Persönlichkeit, die einen wichtigen Beitrag zur Versöhnung unserer Nationen nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges geleistet hat", teilte er am Freitag mit. "Als Angehöriger der Royal Navy kämpfte Prinz Philip für die Befreiung Europas vom nationalsozialistischen Terror. Sein Einsatz für Demokratie und Freiheit wird uns in Erinnerung bleiben." Er selber, so Steinmeier, habe Philips "scharfsinnigen Humor" bei Begegnungen in London und Berlin "persönlich mit großem Vergnügen" erleben dürfen. Prinz Philip, geboren als Prinz Philipp von Griechenland und Dänemark, entstammte dem deutschstämmigen Adelshaus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, hatte allerdings britische Schulen besucht.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übermittelte der Königin, ihrer Familie und dem britischen Volk ihr Beileid. Es sei ein "sehr trauriger Tag", schrieb sie auf Twitter.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas äußerte ebenfalls sein Beileid und twitterte, Philip habe "ein langes Leben im Dienst seines Landes" gelebt.

Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, würdigte den Herzog in einer schriftlichen Stellungnahme. "Sooft ich ihn getroffen habe, war ich beeindruckt von seiner offensichtlichen Lebensfreude, seinem forschenden Geist und seiner Fähigkeit, mit Menschen jeder Herkunft und jeder Lebenslage zu kommunizieren", schrieb der höchste geistliche Würdenträger der anglikanischen Kirche.

Der australische Premierminister Scott Morrison drückte ebenfalls sein Beileid aus. "Fast 80 Jahre lang hat Prinz Philip der Krone, seinem Land und dem Commonwealth gedient", hieß es am Freitag in einer längeren Mitteilung. Der Verstorbene habe eine Generation verkörpert, "die es so nicht mehr geben wird". Morrison erinnerte daran, dass der Herzog von Edinburgh Australien mehr als 20 Mal besucht habe. Königin Elizabeth ist das Staatsoberhaupt des Landes.

Auch die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern hat der britischen Königsfamilie das Beileid des Pazifikstaats übermittelt. "Unsere Gedanken sind bei Ihrer Majestät der Königin in dieser zutiefst traurigen Zeit", hieß es am Freitag in einer Mitteilung. "Im Namen des neuseeländischen Volkes und der Regierung möchte ich Ihrer Majestät und der gesamten königlichen Familie mein aufrichtiges Beileid aussprechen." Elizabeth II. ist auch das Staatsoberhaupt Neuseelands.

Indiens Premierminister Narendra Modi schrieb am Freitag bei Twitter, er wünsche, dass die Seele des Ehemanns der Queen und Herzogs von Edinburgh in Frieden ruhe. Zudem würdigte er Philips herausragende Karriere im Militär.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat der britischen Königsfamilie sein "tiefempfundenes Beileid" ausgesprochen. "Prinz Philip wird Israel und der Welt sehr fehlen", schrieb Netanyahu am Freitag auf Twitter. Der Gemahl von Königin Elizabeth II. sei "ein vollendeter Diener des Staates" gewesen.

Das niederländische Königshaus sprach der britischen Königsfamilie sein Mitgefühl aus. "Mit großem Respekt gedenken wir seiner königlichen Hoheit Prinz Philip", erklärten König Willem-Alexander, seine Frau Máxima sowie die Mutter des Königs, die frühere Königin Beatrix, am Freitag in Den Haag. Er habe sein langes Leben in den Dienst des britischen Volkes gestellt, würdigte die Oranje-Familie. "Seine lebendige Persönlichkeit machte einen unauslöschlichen Eindruck."

Das belgische Königspaar hat sich betrübt über den Tod des britischen Prinzen Philip gezeigt und seine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Im Namen des belgischen Königs Philippe und seiner Frau Königin Mathilde schrieb der Palast am Freitag auf Twitter: "Tief traurig über den Tod seiner königlichen Hoheit Prinz Philip, Herzog von Edinburgh."

Das schwedische Königshaus reagierte mit großer Trauer auf den Tod von Prinz Philip. "Prinz Philip ist über viele Jahre ein guter Freund unserer Familie gewesen, eine Freundschaft, die wir sehr geschätzt haben", erklärte Schwedens König Carl XVI. Gustaf (74) am Freitag in einer Stellungnahme. Philips Einsatz für sein Land sei ein Vorbild für alle. "Wir sprechen Ihrer Majestät der Königin, der königlichen Familie und der Bevölkerung Großbritanniens unser Beileid aus."

Auch das norwegische Königshaus drückte der britischen Königin Elizabeth II. und ihren Angehörigen sein Beileid zum Tod von Prinz Philip aus. Die Familie von König Harald (84) habe die Botschaft mit großer Trauer erhalten, dass der Gemahl der Queen im Alter von 99 Jahren gestorben sei, teilte der Osloer Hof am Freitag mit. Man sei in Gedanken bei der Königin und ihrer Familie, erklärte Harald. "Unser Beileid gilt auch dem britischen Volk." Wie aus einer Mitteilung des Königshauses hervorging, sollten die Flaggen am Schlossbalkon in Oslo sowohl am Freitag als auch am Tag der Beerdigung auf halbmast gesetzt werden.

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