Repertoire-Besetzung
auf Premieren-Höhe

Oper: Susanne Zobl über Richard Strauss „Der Rosenkavalier“

von
THEMEN:
Der Rosenkavalier © Bild: Michael Poehn

Sängerpersönlichkeiten, die keinen Wunsch offen lassen, die alles haben, Ausstrahlungskraft, Natürlichkeit und eine Stimme, die sich in allen Phrasen in höchster Vollendung entfaltet, sind eine Rarität. Elina Garanca ist so eine. Bereits bei ihrem Rollendebüt an der Wiener Staatsoper setzte sie höchste Maßstäbe. Das ist neun Jahre her. Nun kehrte sie in ihrer Glanzrolle des Octavian ans Haus am Ring zurück. Wie sie den leidenschaftlichen, trotzigen Jüngling spielt, der sich in ein schelmisches Wiener Mädel wandelt, ist unerreicht.

Vorzüglich wird auch in den anderen Rollen agiert und gesungen. Martina Serafin ist eine echt Wienerische Marschallin. Nobel, melancholisch berührt sie im ersten Aufzug mit ihrem schön gefärbten Sopran und überzeugt mit resolutem Auftreten am Ende.

Der Rosenkavalier
© Michael Poehn Wolfgang Bankl und Jochen Schmeckenbecher

Wolfgang Bankl, stimmlich und darstellerisch exzellent, ist der idealtypische Ochs. Über Erin Morleys Debüt als Sophie lässt sich nur das Beste sagen. Jochen Schmeckenbecher ist ein beachtlicher Faninal, Caroline Wenborne eine bewährte Leitmetzerin. Norbert Ernsts Tenor als Sänger erfreut.
Otto Schenks Inszenierung ist auch im 47. Jahr in Bestverfassung. Das lässt sich von Adam Fischers zupackendem Dirigat nicht umfassend behaupten. Sein „Rosenkavalier“ wirkt laut, oft grob, bodenständig, der Abgang des Ochs im dritten Akt hat nichts von einer Apotheose, sondern eher die Fähigkeit, ein Ringelspiel im Prater in Gang zu setzen. In den zentralen Passagen der Partitur aber, wie am Ende des ersten Aufzugs, bringt er die Partitur zum Leuchten.

Weiterführende Informationen

„Der Rosenkavalier“ an der Wiener Staatsoper

Termine:
9. April 18.30 Uhr
12. April 18.30 Uhr

www.wiener-staatsoper.at

Kommentare