Leitgeb hat viel vor

Neuer Tennispräsident setzt auf Nachwuchs und professionellere Trainerausbildung

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Ronnie Leitgeb führt ÖTV - Leitgeb hat viel vor

"Wir möchten, dass alle Trainer in Zukunft einem Lizenzierungsverfahren unterliegen, das heißt eine verpflichtende Fort- und Weiterbildung haben", erklärte Leitgeb. Als Präsident wird Leitgeb in den kommenden drei Jahren dem Spitzensport sowie der Ausbildung vorstehen. "Hauptaufgabe des ÖTV ist es, die stärkstmögliche Nationalmannschaft bei den Damen und bei den Herren zu stellen. Unter dieser Aufgabe muss es einen geschlossenen Kreislauf der Ausbildung geben, sprich, wir müssen wissen, wie wird in drei bis fünf Jahren diese Nationalmannschaft ausschauen."

Frankreich als Vorbild
In einem modernen System müsse vom Sportdirektor und vom Präsidium die Vorgabe kommen, was muss ein Jugendlicher mit zehn, zwölf Jahren können. Leitgeb bedient sich des Beispiels Frankreich. "Egal, ob ich nach Nizza, Lyon oder Marseille gehe, die zehn-, zwölfjährigen Kinder haben alle in etwa denselben technischen Stand. Das ist die Basis, das Handwerkszeug, um vielleicht später ins Spitzentennis zu kommen."

Thomas Muster als Berater dabei
Auf dem Weg zur Modernisierung und Umstrukturierung des Verbandes soll auch Thomas Muster als Berater seine Erfahrung beisteuern. "Es gibt einen österreichischen Weg, wenn man so will einen Thomas-Muster-Weg: Ich habe mich mit Thomas sehr intensiv darüber unterhalten - er wird mir als Berater zur Seite stehen. Er hat gezeigt, dass man auch im kleinen Österreich zu einer Nummer 1 in einer Weltsportart werden kann. Ich hoffe, dass er die kritische Stimme ist, wenn er Fehler im System entdeckt."

Tennis-Arena soll her
Leitgeb bekennt sich klar zum Leistungszentrum Südstadt, das allerdings auch einige Modernisierungen durchlaufen soll. Dazu - und auch zur fehlenden Davis-Cup-Heimstätte - möchte der Neo-Präsident auch mit dem Bund intensive Gespräche führen. "Wir haben einen Investitionsrückstau seit 15 Jahren im österreichischen Tennisverband. Natürlich ist es eine ungünstige Zeit, aber beim Tennisverband hat man die vergangenen 15 Jahre massiv gespart." Während in Kärnten ein 17.000 Zuschauer fassendes Fußball-Stadion leer steht, verfügt das Tennis über keine 3.000-Zuseher-Anlage für Heim-Davis-Cups, erklärt er.