Queen-Drummer hat ein Hörgerät

Roger Taylor erlitt einen starken Hörverlust. Jetzt ist er auf Hörhilfen angewiesen.

Die britische Rockband Queen feiert 2011 ihr 40-jähriges Bestehen. Während erste Programmpunkte im Jubeljahr wie Ausstellung, Buchveröffentlichung und Ausstrahlung einer neuen TV-Dokumentation bereits über die Bühne gegangen sind, bekannte Schlagzeuger Roger Taylor in einem Interview mit der Londoner Tageszeitung "Express" gestern, Sonntag, erstmals, dass er einen dramatischen Hörverlust erlitten hat und auf Hörhilfen angewiesen ist.

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Roger Taylor - Queen-Drummer hat ein Hörgerät

"Halb sieben", lautet mittlerweile seine scherzhafte Standard-Antwort, egal, ob er danach gefragt wird, was er gerne trinken möchte, was er sich im Fernsehen ansieht oder wo er auf Urlaub hinfahren wird. "Ich denke, es war unvermeidlich und wenig überraschend für das, was ich die letzten 40 Jahre gemacht habe", so der Musiker. Damit befindet sich Taylor in guter Gesellschaft, denn The Who-Gitarrist Pete Townsend oder Phil Collins sind gleichermaßen gehandicapt.

Taylors Frau Sarina, die er erst vergangenen Oktober geheiratet hatte, bemerkte als erste, dass ihr Gatte ein Problem hatte. "Sie machte mich darauf aufmerksam, dass der Fernseher zu laut ist. Dann konnte ich manche Filmdialoge nicht mehr hören, in Gesellschaft verstand ich nicht mehr, was man mir sagte. Es war frustrierend, als ich anfangen musste, von den Lippen zu lesen." In einem Londoner Spital wurde der Hörverlust schlussendlich diagnostiziert.

Beide Ohren betroffen
Mittlerweile trägt Taylor in beiden Ohren Hörhilfen. "Als das erstmals erwähnt wurde, stellte ich mich als alten Knacker mit Hörrohr hinter einer Kirche vor. Aber man kann sie nicht sehen, niemand merkt, dass ich welche habe."

Auf seine gesanglichen Fähigkeiten hat die gesundheitliche Beeinträchtigung allerdings keine Auswirkungen. "Ich kann den Ton nach wie vor perfekt anstimmen, nur bei den verzwickten hohen Tönen bin ich auf die Hörhilfen angewiesen", sagt der Urheber von Queen-Hits wie "Radio Ga Ga" oder "A Kind Of Magic", dessen Stimmspektrum dreieinhalb Oktaven umspannt. Somit bleiben auch seine Pläne aufrecht, im nächsten Jahr nach zwölf Jahren Pause wieder ein Soloalbum zu veröffentlichen.

Zur Bandgeschichte reflektiert der fünffache Vater: "Unsere Story besteht aus zwei Teilen: Die Band-Karriere bis zum Tod von Freddie dauerte 20 Jahre, und 20 Jahre später ist unsere Musik genauso populär wie damals. Es ist eine Art von unendlichem Einkommen." Auf die Frage, wie viel er somit heute wert sei, antwortet Taylor mit einem Lächeln: "Halb sieben".