Echte Helden

von Rettungshunde - Echte Helden © Bild: News/Ian Ehm

Sie sind Tag und Nacht in Bereitschaft, im Winter und im Sommer. Bei eisigen Minusgraden graben sie unermüdlich in Schneemassen nach Verschütteten. Ein kleiner Leckerbissen oder auch nur ein kleiner Ball ist meist ihr ganzer Lohn: Denn sie sind Lawinenhunde und die wahren Helden der Berge.

Luca, die Flat Coated Retrieverhündin, ist eine von ihnen. An der Seite ihrer Halterin, Carolin Scheiter, hat sie ihr Hundeleben in den Dienst der freiwilligen Rettungsmannschaft, Lawinen-und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg (LHVS), gestellt. Das ist bald elf Jahre her. Als die kleine Luca bei Carolin einzog, hat sich die erfahrene Skifahrerin für den freiwilligen Rettungsdienst entschieden. Noch heute erinnert sie sich an den ersten Hubschrauberflug, den sie mit dem kleinen Welpen absolviert hat. Luca war erst zwölf Wochen, als sie das ratternde Flugobjekt erstmals bestiegen hat. Angst hatte die kleine Welpendame keine. Inzwischen gehört das Fliegen zu ihrem Alltag so wie im Winter das Mitfahren auf Pistengeräten und Skibobs.

"Wer mit seinem Hund als Retter arbeiten will, kann mit dessen Ausbildung nicht zu früh beginnen", sagt Scheiter, die inzwischen selbst Hunde für den Einsatz trainiert. Nahezu jeder Hund, der sich in den Bergen wohlfühlt, kann zum Retter ausgebildet werden, meint sie. Ausgenommen sind kleinere Rassen wie Dackel, aber auch allzu große wie Bernhardiner. Das Klischee vom Retter mit dem Schnapsfässchen trügt, denn diese Rasse verfügt zwar über ein ruhiges Gemüt, das jeder Rettungshund haben sollte, aber er wäre aufgrund seines Körperbaus im Schnee bald erschöpft.

Dass viele Einsätze dramatisch enden, dürfe der Hund niemals spüren. Die Fahndung nach Verschütteten auf Lawinenhängen sollte für jeden Hund stets bleiben, was sie für ihn auch während der Ausbildung war: ein Spiel. Nur auf diese Weise kann der Vierbeiner seine Leistungen erbringen, wie im Spiel muss er sofort belohnt werden. Anders als die menschlichen Einsatzkräfte, die alle unentgeltlich ihre Freizeit dem Retten von Menschenleben widmen, müssen Luca und ihre Kollegen auf vier Pfoten mit einer Gratifikation rechnen können. Luca reicht meist ein kleines Stück Frankfurter Würstel.

Die Halter der vierbeinigen Rettungskräfte verlangen nichts. Für sie gibt es keinen besseren Lohn als ein Menschenleben gerettet zu haben.

Information: www.lawinenhunde.at

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