Diese geheimnisvollen Orte
sind für Reisende tabu

7 Destinationen, die Touristen nie erkunden werden

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Leben - Diese geheimnisvollen Orte
sind für Reisende tabu

Das Frage-Antwort-Portal Quora hat nachgefragt, welche Orte weltweit verboten sind und was sie so besonders macht - und hat eine Fülle von Antworten erhalten. Darunter sind auch diese Plätze:

1. North Sentinel Island

Weiße Sandstrände, glasklares Wasser und eine bunte Vegetation - klingt wie ein Urlaubsparadies, ist aber eine verbotene Zone. North Sentinel Island liegt im Indischen Ozean und ist die westlichste Insel der zu Indien gehörenden Inselgruppe der Andamanen. Dort lebt ein von der Außenwelt völlig abgeschnittenes, indigenes Naturvolk: die Sentinelesen. Rund 50 bis 400 Menschen wohnen laut Schätzungen auf der Insel. Die Eingeborenen gelten Fremden gegenüber als wenig gastfreundlich und haben sich bei früheren Zusammenstößen als kriegerisch erwiesen.

North Sentinel Island
© NASA Earth Observatory image created by Jesse Allen Eine NASA-Aufnahme von North Sentinel Island

Ein Programm der indischen Regierung sollte in den 1990ern freundschaftliche Kontakte mit dem Volk aufbauen. 1996 musste das Programm nach etlichen Fehlschlägen abgebrochen werden. Die indische Regierung hat die Insel zum Sperrgebiet erklärt - zum Glück für die Sentinelesen, wie Forscher meinen. Denn Begegnungen mit dem modernen Menschen haben in der Vergangenheit öfter zum Untergang von Naturvölkern geführt - nicht zuletzt wegen eingeschleppter Krankheiten wie Grippe oder Masern, gegen die Naturvölker keine Abwehrkräfte besitzen.

2. Saatgut-Tresor auf Spitzbergen

Im Saatgut-Tresor auf Spitzbergen - dem Svalbard Global Seed Vault - lagern über 800.000 Samen bei kuscheligen minus 18 Grad: Die Samen bilden die Zukunft der weltweiten Nutzpflanzen. Im Fall einer globalen Katastrophe sollen Landwirte weltweit auf diesen Bestand zurückgreifen können, um weiterhin wichtige Nutzpflanzen wie Weizen oder Gerste anbauen zu können. Für Touristen ist diese Zone absolut tabu. Lediglich die dort arbeitenden Forscher und hin und wieder auch Medienvertreter haben Zugang zu dem Gebäude.

Der Saatgut-Tresor, der 2008 in Betrieb ging, gleicht einem unterirdischen Bunker - nur der Eingang liegt über der Erde - und reicht 120 Meter in eine alte Kohlegrube hinein. Die Wahl ist nicht zufällig auf diesen Standort gefallen: Auf der Insel gibt es kaum tektonische Aktivität, sie weist einen für die Präservierung wichtigen Dauerfrostboden auf und liegt 130 Meter über dem Meeresspiegel, wodurch gewährleistet ist, dass das Areal trocken bleibt und die Samen sicher sind, selbst wenn die Polkappen aufgrund der globalen Erwärmung schmelzen würden.

3. Ni’ihau, Hawaii

Niʻihau, auch bekannt als "Verbotene Insel", ist die kleinste bewohnte hawaiianische Insel. Außenstehende haben keinen Zutritt zu der 180 Quadratkilometer großen Insel, auf der vorwiegend einheimische Polynesier wohnen. Rund 130 Einwohner leben permanent auf dem Eiland. Sie zahlen keine Miete und kommen ohne befestigte Straßen, Telefon, fließendes Wasser oder Geschäfte aus. Der Haupterwerb der Inselbewohner besteht aus Viehzucht, außerdem bauen sie Binsen an, die sie zu Matten flechten. Pferde und Fahrräder fungieren als Transportmittel und Solarstrom versorgt die Einwohner mit Elektrizität. Lebensmittel und andere Bedarfsgegenstände des Alltags bringen Lastkähne der nahegelegenen Insel Kaua’i. Die Schule besuchen die Kinder ebenfalls auf Kaua’i, wobei sie die Strecke mit dem Kanu bewältigen.

Ni’ihau, Hawaii
© James L. Amos/Corbis Die Insel Ni’ihau

Im Jahr 1863 wurde die Insel von Hawaiis König Kamehameha an die angesehene Robinson Familie verkauft. Die Familie ist heute noch auf Niʻihau ansässig. Ihr gehört - gemeinsam mit der Familie Gray - die Niʻihau-Ranch. Nur selten gewähren die Inselbewohner Außenstehenden Zutritt zu ihrem Paradies. Für Touristen ist Ni’ihau praktisch unbetretbar. Die Küstenwache sorgt dafür, dass unerwünschte Besucher der Insel fernbleiben.

4. Die Schlangeninsel Queimada Grande

Die Insel Queimada Grande wird auf Portugiesisch auch "lha das Cobras", Schlangeninsel, genannt. Und diesen Namen trägt sie zu Recht: Auf diesem rund 43 Hektar großen Eiland tummeln sich laut Schätzungen rund 3.000 Schlangen - und keine harmlosen. Die Insel vor der brasilianischen Südostküste ist die Heimat der äußerst giftigen, goldbraunen Insel-Lanzenotter (Bothrops insularis), aus der Familie der Vipern. Diese Schlangenart kommt nur auf Queimada Grande vor. Ein Biss der Insel-Lanzenotter - sie wird im Durchschnitt 70 Zentimeter lang - kann für einen Menschen ohne Behandlung tödlich enden. Das schnell wirkende Gift tötet eine Maus binnen zwei Sekunden.

Insel-Lanzenotter
© CanalAberto/Otavio Marques (Instituto Butantan)

Die Insel ist daher für Besucher strikt gesperrt. Lediglich Wissenschaftler dürfen sie noch betreten, um die Schlangenart zu erforschen, solange es noch etwas zu erforschen gibt. Denn die Insel-Lanzenotter ist vom Aussterben bedroht. Einerseits gefährdet Inzucht, bedingt durch die "Inselhaft", den Bestand, andererseits ist das Gift auf dem Schwarzmarkt mehr als goldwert. Schlangensammler und die Pharmazie sollen an der Art interessiert sein. Für ein Gramm Gift oder eine Schlange wechseln mehrere tausend Dollar den Besitzer.

Schlangeninsel Queimada Grande
© Prefeitura Municipal de Itanhaém Schlangeninsel Queimada Grande

Früher gab es auf der Insel noch Leuchtturmwärter, denn der Leuchtturm der Insel ist essentiell für viele Schiffe im Großraum São Paulo. Die letzten drei Wärter sind jedoch binnen weniger Jahre ums Leben gekommen. Jetzt wird der Leuchtturm automatisch betrieben.

5. Area 51, Nevada

Um das militärische US-Sperrgebiet Area 51 im südlichen Nevada, rund 200 Kilometer nordwestlich von Las Vegas, ranken sich viele Legenden: Ufologen und Verschwörungstheoretiker glauben an geheime Untersuchungen, bei denen Außerirdische und "fliegenden Untertassen" eine Rolle spielen. Tatsache ist, dass sich das Gebiet im Besitz der United States Air Force und des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums befindet.

Area 51
© Mark Peterson/Corbis Blick auf das Sperrgebiet Area 51

Erst 2013 hat der US-Geheimdienst Geheimdienst CIA offiziell die Existenz von Area 51 bestätigt. Aus den damals veröffentlichten Unterlagen ging hervor, dass das Sperrgebiet für eher unspektakuläre Zwecke genutzt worden sein soll: zum Beispiel als Testgelände für die Spionageflugzeuge U-2 und Oxcart während des Kalten Krieges gewesen.

6. Meschgorje - Die streng geheime Stadt

Die russische Stadt Meschgorje zählt zu den geheimnisumwittertsten Städten Russlands. Sie liegt am Fuß des Bergs Jamantau in der russischen Republik Baschkortostan und soll rund 17.000 Einwohner beherbergen (letzte Zählung 2010). Es wird vermutet, dass sich nahe der Stadt ein großer unterirdischer Militärkomplex (rund 400.000 Quadratmeter) befindet, der selbst einen Atomanschlag überstehen kann. Mit dem Bau des Bunkers soll bereits während des Kalten Krieges begonnen worden sein. In der Anlage sollen laut Gerüchten russische Schätze gelagert und Lebensmittel gebunkert worden sein, außerdem wurde der Nuklear-Bunker für militärische Zwecke genutzt.

Meschgorje - Die streng geheime russische Stadt
© Pesotsky/Denkmal/Panoramio Denkmal am Ortseingang von Meschgorje

Was heute in der Stadt vorgeht, ist immer noch Gegenstand zahlreicher Spekulationen. So sollen die Einwohner der Stadt an "hoch" klassifizierten Geheimprojekten arbeiten. Meschgorje zählt zu den sogenannten "geschlossenen Städten" in Russland. Und ist eine absolute Tabu-Zone für Touristen. In diesen Städten bestehen Zutrittsverbote oder -beschränkungen für Ausländer und russische Staatsbürger. Zumeist handelt es sich bei den "geschlossenen Städten" gleichzeitig um wichtige militärische Stützpunkte oder Standorte der russischen Rüstungs- und Nuklearindustrie. Sie sind oftmals eingezäunt und werden streng bewacht.

7. Royal Air Force Menwith Hill, England

Der "Royal Air Force Menwith Hill" in England ist eine gut abgeschirmte Militärbasis der Royal Air Force. Dahinter soll sich eines der größten Abhörsysteme weltweit verbergen, das offenbar Verbindungen zum berühmten, globalen Spionagenetzwerk Echelon hat. Für den US-Geheimdienst und britische Geheimdienste gilt dieser Stützpunkt als äußerst wichtig.

Die streng geheime Basis wurde 1954 errichtet, um die Kommunikation der Sowjetunion während des Kalten Krieges zu überwachen. Niemand weiß genau, wofür die Basis heute genutzt wird. Vermutlich werden dort internationale Terroristen-Aktivitäten und der Drogenhandel beobachtet. Es soll zudem als Bodenstation für US-Satelliten dienen.

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