Große Reise mit
kleinem Kind? Kein Problem!

Warum Kinder das Reisen einmalig machen. Tipps für die gelungene Familienreise.

Reisen mit kleinen Kindern kann eine Herausforderung sein. Muss es aber nicht. Viele Menschen hören, wenn sie Eltern sind, auf damit, große Reisen zu machen. Dabei bereichern Kinder nicht nur das Leben, sondern auch den Urlaub – wenn man dabei, wie auch im Alltag mit Kindern, gewisse Dinge einfach etwas anders macht. Hier ein paar Tipps für eine gelungene Reisen mit (Klein-)Kindern.

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Um die ganze Welt - Große Reise mit
kleinem Kind? Kein Problem!

Vorplanen, aber flexibel sein

Hat man vielleicht als Single- oder Pärchen-Rucksackreisende/r noch spontan gelebt und sich vor Ort einfach irgendein Bett für die Nacht gesucht, empfiehlt es sich mit Kindern doch, im Vorfeld (egal ob von zuhause oder ein paar Tage davor vor Ort) Unterkünfte zu buchen – und sich auch einen genauen Reiseplan zurechtzulegen. Denn meist bleibt an einem Urlaubstag nicht so viel Zeit für Planen, Buchen und Hotelvergleiche – und man will sie auch nicht dafür verschwenden. Also den recht genauen Reiseplan zuhause machen, alles buchen, dann muss nur noch geurlaubt werden.

Bessere Unterkünfte buchen

Dies führt auch gleich zum zweiten Punkt: Das Acht-Bett-Zimmer Hostel mit Stockbett ist mit Kleinkind wohl eher nicht zu empfehlen, auch in einem heruntergekommenem Hotel wird mit Kind keine große Urlaubsfreude aufkommen. Denn zwei Dinge verändern sich vor allem mit einem kleinen Kind grundlegend: Man geht zumeist nicht nur zum Schlafen spätabends erst ins Zimmer, wo dann nur noch ein Bett benötigt wird, sondern man verbringt viel mehr Zeit am Zimmer als früher (Mittagsschlaf, Rückzugsort,…). Zudem ist ein Kind, je kleiner es ist, viel am Boden unterwegs und untersucht noch die dreckigste Ecke. Also für die eigenen Nerven besser in eine etwas bessere Unterkunft investieren.

Weniger ist mehr

Bei der Planung der Reise empfiehlt sich folgender Grundsatz: Weniger ist mehr! Auch wenn das Land, das bereist wird, viele tolle Attraktionen zu bieten hat, ist es besser, sich auf einige, wenige zu konzentrieren und (natürlich abhängig vom Alter des Kindes und den Distanzen) in drei Wochen nicht mehr als vier Ortswechsel (also neue Unterkünfte) zu machen. Lieber ein paar Tage mehr irgendwo verbringen, als von Ort zu Ort zu hetzen und dadurch als gesamte Familie nur gestresst sein.

Keine großen Pläne

Ebenso ist es von Vorteil auch einzelne Tage nicht zu sehr zu verplanen, denn Kinder haben ihren eigenen Willen und ein genervtes Kind irgendwo hin zu schleppen, nur weil die Eltern noch diese oder jene Sehenswürdigkeit besichtigen möchten, klappt zwar irgendwie, ist dann aber für niemanden mehr ein Genuss. Was zum nächsten Punkt führt...

Spielplatz statt Sehenswürdigkeit

Stattdessen lieber einfach mal auf den lokalen Spielplatz, in einen Park oder ähnliches gehen, das Kind toben lassen – und dabei zumeist eine hohe Chance haben, auch mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen und dabei ohnehin viel mehr über Land und Leute sowie meist gute Reisetipps zu erfahren, als an irgendeiner Sehenswürdigkeit.

Spontanität ist die halbe Miete

Der ganze Tagesablauf sollte also soweit wie möglich spontan gestaltet sein. Ist das Kind unternehmungsfreudig, wird eben dann geshoppt, sightseeing gemacht oder ähnliches, klappt das nicht dann eben Spielplatz. Die meisten Kinder sind wie die Erwachsenen auch, nicht NUR das eine oder das andere. Somit bekommt jeder was er will - und das in guter Laune.

Und wenn es am Abend eben so toll war, dass es später geworden ist, dann wird das Duschen eben auf morgen verschoben oder zum Beispiel der Mittagsschlaf einmal auf der Restaurantbank abgehalten. Nicht an den Mustern von daheim festhalten, sondern spontan sein, das ist schon einmal die halbe Miete. Außerdem: Wann sonst, wenn nicht im Urlaub, kann man den durchgetakteten Tagesablauf, der zuhause Alltag ist, hinter sich lassen? Probieren Sie es aus, es ist befreiend!

Reisen: Nicht der Ort für große Erziehungsmaßnahmen

Angefangen bei der Anreise bis hin zum gesamten Urlaub gilt: Nicht anfangen, während dieser ein, zwei, drei Wochen große Erziehungsmaßnahmen setzen zu wollen. Beim Flug, vor allem auf einer Langstrecke gilt: Ja, auch stundenlanges Fernsehen ist ok. Ebenso wie Süßigkeiten (am besten in kleinen Rationen verpackt, damit es immer wieder was Leckeres zur Abwechslung gibt). Ein langer Flug ist anstrengend für Erwachsene wie für Kinder. Also alles was ihn angenehmer werden lässt, ist quasi zugelassen. Und auch während der Reise sollte man mal die Zügel etwas lockerer lassen. Dann gibt es eben mal Eis schon am Vormittag oder einen Kuchen als Abendessen. Dann werden eben mal etwas länger Handyvideos geschaut, wenn die Autofahrt einfach zu lange dauert oder die Eltern eben mal etwas organisieren müssen. Das Kind ist schließlich auch im Urlaub.

Lange Busfahrten vermeiden

Vor allem mit kleinen Kindern empfiehlt es sich wohl, sofern möglich, mit dem Auto oder dem Zug zu reisen im Urlaubsland, denn mit dem Auto kann man überall anhalten und ist natürlich flexibel. Im Zug kann auf und ab spaziert sein. Lange Busfahrten jedoch können zum Horrortrip für Eltern und Kinder werden.

Leichtes Gepäck: Nur das Nötigste einpacken

Klar, das wichtigste muss mit - vor allem bei exotischeren Destinationen - wie etwa eine vernünftige Reiseapotheke, ausgewähltes (kleines!) Spielzeug oder das Babyphone sowie genügend Wechselgewand, das stets im Handgepäck sein sollte. Doch es empfiehlt sich, den Koffer so leicht wie möglich zu halten, denn zumindest ein Elternteil braucht immer zumindest eine Hand für das Kind frei. Außerdem gibt es das meiste überall zu kaufen, wie etwa Windeln oder Brei. Und Wäsche wird auch überall auf der Welt gewaschen.

Gelassen sein und viel Humor einpacken

Das wohl wichtigste bei einer Reise mit Kind(ern) ist bestimmt Gelassenheit. Sind die Eltern nervös, gereizt und gestresst, überträgt sich das auf das Kind, was sich in Windeseile zu einem Supergau hochschaukeln kann. Versuchen die Eltern jedoch in jeder Situation (von oben bis unten angepatzt im Flugzeug, Windel voll im schlechtesten Moment, etc.) gelassen zu bleiben und das meiste mit einer gesunden Portion Humor zu sehen, wird es auch im Nachhinein viele Situationen geben, über die man als Familie noch Jahre später lachen wird. Und genau diese „Schmankerln“ sind es oft auch, die eine Reise vielmehr im Gedächtnis bleiben lassen, denn ein makelloser Tag ohne Vorkommnisse am Strand – wie langweilig!