Die Koalitionsvarianten
der SPÖ nach der Wahl

Die SPÖ und Michael Ludwig können nach dem 11. Oktober unter drei Regierungspartnern wählen. Die Koalitionsvarianten von Politik-Expertin Renate Kromp im Check.

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Regionalpolitik - Die Koalitionsvarianten
der SPÖ nach der Wahl

Was sie trennt

Die ÖVP führt einen rechtspopulistischen Wahlkampf und wettert gegen Zuwanderer. Für viele in der SPÖ ist das ein No-Go. Zudem wirft die SPÖ den Türkisen ständiges "Wien-Bashing" vor

Die Grünen setzen auf ihre Kernthemen Klima und Mobilität. Wenn es etwa um mehr Platz für Radfahrer geht, kommt verlässlich Widerspruch der Roten aus den Flächenbezirken.

Aufmüpfige Neos. Früher standen die Neos bei der SPÖ im Verdacht, eine flottere Version der ÖVP zu sein. Nun nerven sie die Roten, indem sie den Kontrollauftrag als Opposition ernst nehmen.

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Was sie verbindet

ÖVP: Wirtschaft. Hier funktioniert die Zusammenarbeit von SPÖ und ÖVP in Wien traditionell gut. Allerdings: Gernot Blümel spitzt auf den Job des roten Fixstarters, Finanzstadtrat Peter Hanke

Grüne: Soziale Linie. Wenn es einen Bereich gibt, in dem kein Blatt Papier zwischen Rot-Grün passt, dann soziale Sicherheit. Bei der Aufnahme von Flüchtlingen ist man sich an der Parteispitze einig.

Neos: Linkskurs. Wenn es um Chancengleichheit und bessere Bildung für alle Kinder geht oder darum, Flüchtlinge aus Moria zu holen, sind Neos und SPÖ auf einer Wellenlänge.

Querverbinder

ÖVP: Alte Freunde. Michael Ludwig tritt oft mit WirtschaftskammerPräsident Walter Ruck auf. Käme er statt Blümel in die Stadtregierung, wäre Rot-Türkis gleich viel wahrscheinlicher

Grüne: Bewährt. Die Grünen orten zwei Fürsprecher in der SP-Mannschaft. Zwischen ihnen und Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorsky sowie Veronika Kaup-Hasler (Kultur) stimmt die Chemie

Neos: Bundes-Bündnisse. Zumindest auf Bundesebene haben sich tragfähige Arbeitsbeziehungen gebildet. Aktuell ziehen Kai Jan Krainer und Stefanie Krisper im Ibiza-Ausschuss an einem Strang.

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Was heißt das für die Wiener und Wienerinnen?

ÖVP: Sparen & fahren. Geht es nach der ÖVP, würde bei der Mindestsicherung gespart werden. Unternehmer würden entlastet. Und Autofahrer müssten sich nicht vor dem Radwegausbau fürchten.

Grüne: Weiter so. Seit zehn Jahren wird Wien rot-grün regiert, und wenig würde sich ändern: mehr Bäume, weniger Autos, mehr Klimaschutzmaßnahmen, weniger Diskussion um Parallelgesellschaften

Neos: Bürokratieabbau und Transparenz gehören zu den Leitthemen der Neos. In einem Koalitionsvertrag mit der SPÖ müssten sich da einige Leuchtturmprojekte finden.

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Wahrscheinlichkeit

ÖVP: Es geht einfacher. Die ÖVP wird auf rund 20 Prozent zulegen. In Verhandlungen zieht sie ihr Gegenüber meist über den Tisch. Für die SPÖ und Ludwig gibt es einfachere Partner.

Grüne: Grün ist die Hoffnung. Die Grünen stehen bereit für eine Verlängerung. Weder im Wahlkampf noch bei anschließenden Verhandlungen scheint man den roten Partner reizen zu wollen.

Neos: Rot mit rosa Tupfern? Früher wollten Neos einen roten Bürgermeister in Wien verhindern. Nun dienen sie sich als Partner an. So mancher Roter hofft, da könnte die SPÖ fast wie allein regieren.

Dieser Beitrag ist ursprünglich in der Printausgabe von News (39/2020) erschienen.

Kommentare

Ganz egal , Wien ist durch Ausländer ohnehin schon total versaut und dieses Gesindel bekommt man nicht mehr weg! Ein Dank an die Vorgänger!

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