Hundeerziehung kann ein Fulltime-Job sein. Doch ohne Erziehung geht es nicht. Das sollte jedem Hundebesitzer klar sein. Und zwar vom ersten Tag an...
Tipp 1: Hundeerziehung beginnt ab Tag 1
Ihre Familie wird größer? Ein Hund zieht ein? Gratulation! Nun beginnt aber auch die Arbeit. Ob nun Welpe oder Hundesenior, sobald der Vierbeiner einzieht, sollten grundlegende Regeln aufgestellt und eingehalten werden. Bedenken Sie: Sie sind der Boss. Die gute Nachricht: Hunde lernen – genauso wie wir Menschen – nie aus. Das heißt, es ist nie zu spät für eine richtige Erziehung. Doch Fehlverhalten des Hundes wieder abzutrainieren ist viel schwieriger, als sie erst gar nicht entstehen zu lassen. Also: Konsequent von Anfang an.
Tipp 2: Die wichtigsten Kommandos
Hunde brauchen, wie oben bereits erwähnt, eindeutige Regeln. Um Konflikte zu vermeiden, muss Ihr Hund die Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Aus", "Bei Fuß", und "Bleib" beherrschen. Kaum ein anderes Tier lebt so eng mit dem Menschen zusammen, da sind diese Kommandos durchaus von großer Bedeutung. Ihr Hund sollte auf "Bleib" sofort reagieren und beim Spaziergang nicht dem Kaninchen hinterherlaufen. Auch an einer Kreuzung sollte der Hund mit einem "Sitz" darauf aufmerksam gemacht werden, dass er mit Ihnen wartet, bevor die Straße überquert werden kann. Sehr wichtig ist hierbei das Timing. Reagieren Sie unmittelbar auf das Verhalten, das Sie verstärken oder abbauen möchten.
Tipp 3: Konsequent bleiben
Nein, es ist nicht immer einfach. Und ja, ab und an ist man vielleicht geneigt dazu, dem Hund doch etwas durchgehen zu lassen. Aber solche Ausnahmen machen monatelanges Training zunichte. Jede Ausnahme der Regeln verunsichert den Hund und verleitet insbesondere selbstbewusste Rassen dazu, selbst die Führung zu übernehmen. Wenn er weiß, dass er ab und an einen Happen vom Esstisch erhält, dann wird der Hund in Zukunft nur lang genug betteln, bis er das erreicht, was er will. So nicht!
Tipp 4: You can do it!
Diese Motivation gilt nicht nur für Herrchen oder Frauchen, nein, insbesondere der vierbeinige Liebling lernt mit Motivation besser. Hunde lernen am besten mit positiver Bestärkung. Das kann durch Lob oder Leckerli ausgedrückt werden. "Fein gemacht!"
Tipp 5: Erziehung findet überall statt
Hundeerziehung kann tatsächlich überall stattfinden. Dafür braucht es nicht notwendigerweise die Hundeschule; auch wenn sich diese für viele Rassen eignet. Erziehung kann praktisch ständig eingestreut werden. Nutzen sie beispielsweise einen gemeinsamen Spaziergang um ihrem treuen Begleiter Regeln beizubringen. Das ist nicht etwa eine "Bestrafung" für den Hund, sondern ein gutes Hilfsmittel, um seine Konzentration auf Sie zu erhöhen und für Abwechslung zu sorgen.
Tipp 6: Bindung stärken
Teamwork ist gefragt. Vermitteln sie ihrem Hund regelmäßig, dass er sich auf sie verlassen und sich an Ihnen orientieren kann. So rennt er auch beim nächsten Spaziergang nicht gleich weg, wenn eine Abwechslung um die Ecke kommt, sondern fokussiert sich brav auf Sie.
Tipp 7: Hunde unter sich
Es geht uns Menschen doch auch so; wir brauchen Kontakt zu unseresgleichen. Und so geht es auch den Hunden. Immer nur Menschen um sich zu haben, reicht auf Dauer nicht aus. Das Tier vereinsamt oder zeigt Verhaltensauffälligkeiten, wenn es nicht regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden hat. Lassen Sie das gar nicht erst aufkommen. Treffen sie sich mit anderen Hunden - die haben ja oftmals auch ein Herrchen oder Frauchen am anderen Ende der Leine.
Tipp 8: Den Hund alleine lassen
Zur Hundeerziehung gehört früher oder später auch, den Hund an das Alleinbleiben zu gewöhnen. Hierbei empfiehlt es sich nach für nach die Schwierigkeit zu erhöhen. Beginnen Sie damit, für eine Minute den Raum zu verlassen. Von Mal zu Mal können Sie die Zeitspanne erhöhen. Und bedenken Sie: Es ist völlig normal, wenn nicht alles von Beginn an klappt! Bleiben Sie dran, es lohnt sich.
Tipp 9: Keine Gewalt
Eigentlich selbstverständlich, aber nicht jeder hält sich daran. Schlagen Sie ihren Hund nicht! Hunde sollten weder verbal noch physisch bestraft werden, auch das Androhen von Strafe ist zu vermeiden.
Hunde haben das Bestreben, alles richtig zu machen - fördern sie das und unterlassen Sie Bestrafungen.
Tipp 10: Ein Hund bleibt ein Hund
Ein weiteres No-Go bei der Hundeerziehung: die Vermenschlichung. Auch wenn der Vierbeiner eng mit dem Menschen zusammenlebt. Er ist und bleibt ein Hund. Ihr Hund fühlt sich am wohlsten, wenn Sie seine tierischen Eigenschaften akzeptieren und Sie ihn entsprechend behandeln.
Tipp 11: Cool bleiben
Wie viele Regeln sind eigentlich notwendig? Ein gesundes Mittelmaß ist hier empfehlenswert. Zu viele Vorgaben können ein Tier überfordern, bis es abschaltet und nicht mehr kooperieren will. Und der Tipp an alle Hundebesitzer: Cool bleiben. Es kann vorkommen, dass das Tier nicht gleich alles so macht, wie Sie sich das vorstellen. Es braucht viel Zeit und Energie. Verlieren Sie nicht den Mut und werden Sie vor allem nicht ungeduldig. Das verunsichert den Hund nur noch mehr und führt zu weiteren Fehlern.
Weitere Tipps für eine erfolgreiche Hundeerziehung finden Sie im Video