Essenzielle Kommunikationsfehler,
die sich eigentlich richtig anfühlen

Trotz vieler Irrtümer: Gute Kommunikation ist erlernbar

Zu guter Kommunikation gehört viel mehr, als lediglich Informationen auszutauschen. Es reicht nicht, einfach nur viel zu reden, um als kommunikativ zu gelten. Die wichtigste Voraussetzung für eine funktionierende Kommunikation ist folgende: Zuerst muss man seine Gedanken und Gefühle selbst kennen.

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1. Fehler: Man beginnt zu sprechen, ohne zu wissen, was man eigentlich sagen will

An sich klingt es wie das Selbstverständlichste von der Welt: Wer nichts zu sagen hat, hält den Mund. Aber das muss man erst einmal schaffen, wenn man in einer Diskussionsrunde sitzt, in der jeder seine Meinung einkippt.

Lösung: Bevor man das Wort ergreift sollte man sich darüber im Klaren sein , was man kommunizieren will. Alternativ kann man mit Sätzen wie diesen ausweichen: „Sorry, ich bin mir noch nicht ganz im Klaren darüber, was ich davon halte" oder "ich bin gerade sehr aufgewühlt und muss mich erst einmal fangen".

2. Fehler: Man bereitet seine Antwort vor, während der Gesprächspartner noch spricht

Während man an seiner Antwort tüftelt, kann man nicht richtig wahrnehmen, was die anderen sagen. Die Folge: Dem Zuhörer entgeht zwangsläufig, was der Andere eigentlich mitteilen wollte und worauf ereigentlich reagieren sollte.

Lösung: Zuhören und das Gegenüber immer aussprechen lassen. Das ist nicht nur eine Frage von Respekt, Höflichkeit und Rücksichtnahme, sondern auch Bedingung für einen erfolgreichen Austausch.

3. Fehler: Man abstrahiert und verallgemeinert im Gespräch

Das passiert oft automatisch, vor allem, wenn man unsicher ist und Situationen nicht konkret benennen will.

Lösung: Wenn man kommuniziert, geht nichts über konkrete Beispiele und eigenen Gedanken und Gefühle. Wenn man sagt "deine Anmerkung während meiner Präsentation hat mich verunsichert, weil ...", ist das garantiert sinnvoller und zehnmal so wirksam wie "Kommentare bei einer Präsentation sind unangebracht".

4. Fehler: Man verwendet Fachtermini und Fremdwörter

Fremdwörter werden überschätzt. Was nützt die beste Argumentation, wenn das Publikum am Schluss irritiert ist und dem gesagten nicht mehr Folgen kann? Das unnötige aneinanderreihen von Fremdwörter oder Wortneuschöpfungen, beweist keine Kompetenz. Viel wichtiger ist es dem Gesprächspartner zu demonstrieren, dass Sie verstanden werden wollen.

Lösung: Gängige Wörter, die jeder kennt benutzen. Im Schnitt haben wir ohne Fremdwörter einen Wortschatz von rund 10.000 Wörtern. Wer die Wahl zwischen mehreren Vokabeln hat, sollte immer die einfachere und gebräuchlichere wählen. Wer keine andere Wahl haben, als ein Fremdwort oder einen Fachbegriff zu verwenden, sollte die Übersetzung gleich mitliefern

5. Fehler: Man glaubt, der Gesprächspartner kann sich in uns hineinversetzen

Es ist einer der häufigster Fehler in der Kommunikation überhaupt. Menschen können kaum anders, als von sich auf andere zu schließen. Doch man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass unser Gegenüber anders denkt, anders fühlt und andere Erfahrungen in seinem Leben gemacht hat, als man selbst.

Lösung: Offen und transparent kommunizieren. Ehrliches Interesse wird durch interessiertes Nachfragen signalisiert. Sofern das Ganze nicht zu einem Verhör ausartet, wird dem Gesprächspartner so die Möglichkeit gegeben, auch das zu sagen, was er vielleicht aus eigener Initiative nicht erzählen würde.