Verändere nie ein
erfolgreiches Auto

Der neue Range Rover Evoque sieht fast wie der alte aus. Er ist aber nicht nur ein Feschak geblieben, er bringt auch viel neue Technik mit.

von Neuvorstellung - Verändere nie ein
erfolgreiches Auto © Bild: Jaguar Land Rover

Der Range Rover Evoque war für die Briten ein wahrer Glücksfall -oder sollte man sagen: Glücksgriff? Wie auch immer, er verkaufte sich wie Fish and Chips und spülte jede Menge Neukunden in die Showrooms, die auch tatsächlich zuschlugen und einen Evoque kauften. Auffallend, dass besonders viele Ladys ihre Leidenschaft für das smarten Briten-SUV entdeckten. Jetzt, konkret im April, kommt die zweite Generation auf den Markt, und es nimmt nicht weiter wunder, dass sie nicht sehr viel anders als die erste aussieht.

© Jaguar Land Rover

Das für den Evoque so typische Erscheinungsbild aus ansteigender Fensterlinie und nach hinten abfallendem Dach blieb natürlich erhalten. Dazu nahmen die Designer reichhaltig Anleihen beim großen Bruder Velar, was vor allem an den versenkten Türgriffen und den schmalen Scheinwerfern gut zu erkennen ist. Natürlich beschwören die Ingenieure, dass fast alles neu wäre am Evoque II. Beim Fahrwerk trifft das auch zu; es bekam ein klitzekleinwenig mehr Radstand (was die Hinterbänkler freut) und ist sogar Teil einer völlig neuen Plattform, die quer eingebaute Motoren und Platz für spätere Elektrifizierungsmaßnahmen erlaubt. In Summe ist der neue Evoque aber nicht gewachsen, er ist mit 4,37 Metern exakt so groß wie der Vorgänger. Allerdings: Dreitürer wird es beim Neuen voraussichtlich keine mehr geben.

Ein kurzer Blick in den Innenraum: Auch hier wurde vom Velar gestibitzt und das alte Cockpit ausgemustert und durch ein voll digitales mit zwei Bildschirmen ersetzt, die für die Steuerung aller möglichen Funktionen zuständig sind. Was die Bedienung nicht unbedingt einfacher macht.

»Der alte Evoque war mega-erfolgreich. Da wundert es kaum, dass der neue ein wenig anders aussieht«

Ein nützliches Gimmick ist das Kamerasystem Ground View, das den vorderen Teil des Evoque praktisch durchsichtig macht und für ein zusammengesetztes Bild des Untergrunds mit animierten Rädern als Orientierungshilfe sorgt. Dieses Spektakel kann man auf dem Monitor in der Mittelkonsole betrachten, vor allem, wenn man im Gelände unterwegs ist. Und wem der Rückblick via Innenspiegel zu mickrig ist, der kann per Knopfdruck auch während der Fahrt auf das Bild der Rückfahrkamera schalten, das dann mit einem deutlich größeren Sichtfeld lustigerweise wieder im Spiegel angezeigt wird.

© Jaguar Land Rover

Endlich werfen wir per Knopfdruck den 250-PS-Benziner (Motorpalette siehe Kasten links) an. Mit winziger Verzögerung legt er los, beschleunigt mit Verve und hat auch immer genug Kraft zum gefahrlosen Überholen. Beim fast gleichstarken Diesel (240 PS) geht alles ein wenig langsamer, und auch die Durchzugskraft ist ein bisschen müder. Allrad macht die Kurvenhatz bei beiden lässig und lässt den Evoque auch offroad einen Könner ohne Wenn und Aber sein. Aber auch ohne Untersetzungsgetriebe.

Die Evoque-Motorenpalette

D150: 2WD, Schaltgetriebe, 150 PS, 5,4 l/100 km, ab € 40.800,-
D150: 4WD, Automatik, 150 PS, 5,6 l/100 km, ab € 46.850,-
D180: 4WD, Automatik, 180 PS, 5,7 l/100 km, ab € 49.150,-
D240: 4WD, Automatik, 240 PS, 6,2 l/100 km, ab € 54.600,-
P200: 4WD, Automatik, 200 PS, 7,7 l/100 km, ab € 49.900,-
P250: 4WD, Automatik, 250 PS, 7,7 l/100 km, ab € 49.900,-
P300: 4WD, Automatik, 300 PS, 8,1 l/100 km, ab € 60.900,-

Fazit: Der neue Evoque ist sicher der stylishste unter den kompakten SUVs. Beste Voraussetzungen also, dass er wieder ein Ladies' Car wird.