Trauriger Sänger

Erster Auftritt nach Trennung von Ehefrau Ina Nadine fällt resignierend aus

Ein Abend der Melancholie, verhalten, dunkelgrau: 900 Menschen waren in die Tiroler Bergbaugemeinde Schwaz gekommen, um dem sonst sonnigen Austropopper Rainhard Fendrich, 57, beim Resignieren zuzusehen. Müde und abgekämpft wirkte er beim ersten öffentlichen Auftritt, nachdem die Trennungsgerüchte ihren Weg genommen hatten. Zwischen Fendrich und seiner um 20 Jahre jüngeren Frau Ina Nadine Wagler soll es vorbei sein.

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Rainhard Fendrich - Trauriger Sänger

"Es geht ihm nicht so gut", sagt Martin Pichler, der Mitorganisator des Konzerts. Deshalb wurde auch das Treffen mit dem Bürgermeister so kurz wie möglich und hinter verschlossenen Türen absolviert. Vom direkten Fan-Kontakt wurde Fendrich gleich von mehr als zehn Security-Kräften abgeschirmt. "Das ist ja schlimmer als bei Lady Gaga", zürnte ein enttäuschter Autogrammjäger.

Trauriger Philosoph

Alt sei er geworden, so die übereinstimmende Diagnose des Publikums. Und schwermütig. Im "jungfräulichen Saal in Schwaz" (kryptischer Fendrich-O-Ton) philosophierte er das Liedermachen in die Grube: "Der Beruf ist wie jener des Herrgottschnitzers - ein aussterbendes Gewerbe." Dann griff er zur Gitarre, doch zu hören war nicht, wie angekündigt, das aktuelle, zeitkritisch-nüchterne Programm "Meine Zeit". Schon mit dem zweiten Lied trieb er der vorwiegend weiblichen Zuhörerschaft zwischen 30 und 50 Jahren die Tränen in die Augen. Beim Song "Manchmal denk i no an di" verdüsterte sich sein Gesicht noch um einige Grautöne. Ob der gefühlsintensive Song aus dem Jahr 1985 an diesem Abend wohl Ina Nadine zugeeignet sei, fragten sich viele.

Zwei Jahre Ehe

Denn nicht einmal zwei Jahre nach der bescheidenen, aber umso stimmigeren Hochzeit steht Fendrich offenbar vor den Trümmern der neun Jahre währenden Beziehung. Wieder einmal. Von lange geplanten Konzertauftritten auf Mallorca abgesehen, verbarrikadiert er sich im Tonstudio, um sein neues Album fertig-zustellen. Ina Nadine lebt derweil mit dem eineinhalbjährigen Söhnchen Julius in Berlin. Dort hat sie ihren Freundeskreis, dort leben ihre Eltern, dort fühlt sie sich daheim. Dass Fendrich an der Trennung von Frau und Kind ("Kein Wunschkind, aber ein Geschenk", sagte der Liedermacher einst) schwer zu tragen hat, vermochte er beim Auftritt in Tirol nicht zu verbergen.

Noch zu Jahresbeginn hatte er die Ehe sein "Heiligtum" genannt. Ob Ina Nadine Wagler das vergleichbar sakral sieht, bleibt fraglich: Die gut gebuchte Sprecherin, Musicaldarstellerin und Sängerin wurde zuletzt vergnügt in Berlin beobachtet. "Im Herzen bin ich eben Berlinerin", betonte die 37-Jährige stets. Einmal in Wien zu arbeiten - sie trat im Musical "Ich war noch niemals in New York" auf - war zwar stets ihr Herzenswunsch, doch an die Heimat ihres Ehemannes "anpassen" wollte sich die Blondine offensichtlich nie.

Angst vor "juristischen Fehlern"

Mit öffentlichen Erklärungen zur Krise, die sich erst während der Sommerwochen manifestiert haben dürfte, halten sich beide zurück - niemand wolle "juristische Fehler" begehen, heißt es aus dem Umfeld des Liedermachers. Ein Faktum, das Unerfreuliches befürchten lässt. Dass für Fendrich im September drei weitere Auftritte in Österreich anstehen, wird ihm das Leben nicht leichter machen. Dabei hätte sich eben jetzt endlich die Möglichkeit einer ruhigen, sorgenfreien Ehe eröffnet. Längst ausgestanden ist die Scheidung von Andrea Fendrich, mit der er fast 20 Jahre verheiratet war und die von der neuen Beziehung ihres Mannes schmerzhaft überrumpelt wurde. Vorbei sind auch die unschönen Prozesse um alte Süchte des Liedermachers. Und selbst der von Ex-"A3"-Freund Wolfgang Ambros erklärte Kleinkrieg, nach dem Fendrich dem Ko-Veteranen die Freundschaft für immer aufgekündigt hatte, ist kein Thema mehr. Doch jetzt, wo der 57-Jährige endlich die Ruhe des letzten Lebensdrittels genießen könnte, droht er im Privaten wieder zu scheitern.

Kann die Zeit heilen?

Andrea Fendrich analysierte via NEWS unmissverständlich die Lage: "Es ist ganz einfach traurig, wenn es wieder nicht funktioniert. Er ist halt ein Künstler, und man muss ihn nehmen, wie er ist." Womöglich ein Umstand, den Ina Nadine über die Jahre vergessen hat.

"Manchmal denk i no an di" heißt das Lied, das Fendrich vor fast dreißig Jahren schrieb. Und dessen Botschaft damals nicht übermäßig originell anmutete. Jetzt wird sie zur Hoffnung für den melancholischen, vom Schicksal geschüttelten Sänger: "Die Zeit heilt alle Wunden".

Kommentare

Vielen Dank für den Input, wir haben es ausgebessert! Da haben sich die Kollegen vom NEWS leider geirrt, aber zwei Buchstaben sind eben schnell mal vertauscht.

wollte nur sagen, das Kind heißt Julius

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