Race Across America: Wolfgang Fasching will mit vier Siegen Rekord aufstellen

Steirer forsch: "Ich habe die Chance, jetzt oder nie"

4.733 Kilometer in rund acht Tagen, mit dem Fahrrad! Der steirische Extremsportler Wolfgang Fasching nimmt am Sonntag zum siebenten Mal das "Race Across America" in Angriff. Vor dem Wahnsinn, bei dem 28.000 Meter Höhendifferenz zu bewältigen sind und die Fahrer nur insgesamt zehn Stunden schlafen, gibt sich der 36-Jährige optimistisch. "Ich habe die Chance, das Race across America als Erster vier Mal zu gewinnen, jetzt oder nie."

Mehrfach hat Fasching, der neben drei Siegen (1997/2000/2002) auch drei Podestplätze erreicht hat (Zweiter 1998/99, Dritter 1996) vom letzten Mal gesprochen. "Dazu sage ich diesmal nichts, aber ich wünsche es mir", meinte der Südsteirer mit Wohnsitz in Neukirchen bei Lambach (OÖ). Betreut von einem elfköpfigen Team nimmt Fasching die neue Strecke des RAAM (http://raceacrossamerica.org) in Angriff. "Die Unbekannte ist die große Hitze, die ist für Europäer ungewöhnlich", sagt er.

20.000 Kalorien werden pro Tag verbraucht, das wären etwa 21 kg Nudeln. Doch zum Essen bleibt keine Zeit, der Extremsportler nimmt die Kohlehydrate in Form von Spezialgetränken auf, rund 20 Liter pro Tag. Faschings Daten, aufgezeichnet vom Polar S725 Herzfrequenz-Messgerät werden übrigens mittels SMS über das neue Nokia 5140-Handy, auf dem Pulskurven dargestellt werden können, zu Faschings medizinischen Betreuern an der Uniklinik Innsbruck übermittelt.

Die Marschroute Faschings ist die gleiche wie bei früheren Teilnahmen. Die ersten 20 Stunden will er ohne Schlafpause durchfahren und sich dann alle 24 Stunden rund eineinhalb Stunden Tiefschlaf gönnen. Fasching hatte bei der Fahrt zu seinen Spitzenplätzen mehrfach große Probleme, aufgegeben hat er noch nie. "Am härtesten ist der erste Tag. Wenn da die Schmerzen kommen, überlegt man. 'Wenn ich aufgebe, dann jetzt.' Da muss man durch", erklärte der Mount-Everest-Bezwinger.

Fasching hatte den Vorjahrssieger Allen Larsen zu seinen härtesten Rivalen gezählt, doch der US-Amerikaner zog seine Nennung zurück. Er habe wegen des RAAM nicht genug Zeit für Jesus Christus und für seine Familie gehabt. Als Mitfavoriten nennt der einzige österreichische Teilnehmer am Solobewerb den zweiten Dreifach-Sieger, Rob Kish (USA), und den Vorjahrs-Zweiten Sasa Robic (SLO). Die Salzburgerin Rosmarie Gfatter startet mit drei deutschen Damen in der Teamwertung.

Das härteste Radrennen wird heuer in einem Dokumentarfilm verewigt. Aus 800 Stunden Material von 20 Kamerateams wird ein Kinofilm, in dem Fasching eine Hauptrolle spielen möchte.(apa/red)