So besiegen Sie
Präsentationsangst

Der ehemalige FBI-Agent Joe Navarro verrät, was hilft, die Angst zu lindern

Sie stehen vor einer Gruppe von Menschen. Ihr Auftrag: einen Vortrag halten. Anstatt das Wort zu erheben, würden Sie aber lieber so schnell wie möglich das Weite suchen. Ihr Herz klopft, als wolle es Ihnen die Brust sprengen, Ihre Knie fühlen sich so weich wie Butter an und alles, was Ihre Stimmbänder hervorbringen, ist ein leises Krächzen. Wie wird man bloß mit dieser überwältigenden Angst fertig? Joe Navarro kennt die Antwort.

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In 3 Schritten - So besiegen Sie
Präsentationsangst

25 Jahre lang widmete sich Joe Navarro Mördern, Spionen und Verbrechern. Seine Aufgabe als FBI-Agent war es, Kriminelle als solche aufgrund ihrer Körpersprache zu entlarven. Er kennt sich also aus mit Körpersignalen. Und er kennt sich aus mit Angst. Gegenüber dem "Business Insider" verrät er, wie man diese in drei Schritten besiegen kann.

Man steht also vor einer Gruppe von Menschen mit der Absicht, einen Vortag zu halten. Man will ruhig bleiben. Doch der Angstschweiß steht einem auf der Stirn. Man will souverän und cool wirken. Stattdessen schleichen sich nervöse Ticks in das für alle sichtbare Verhalten ein. Das Auge zwinkert unkontrolliert, die Schultern hüpfen vor und zurück. Wie kommt man bloß aus diesem Teufelskreis heraus?

Stritt 1: Gestehen Sie sich ein, dass Sie Angst haben

Der erste Schritt ist laut Navarro möglicherweise auch der schwierigste. Wie Studien zeigen, versuchen wir in uns Stresssituationen selbst zu beruhigen. Anstatt die Angst zu unterdrücken, sollte man sich aber erlauben, sie zu fühlen. Mit anderen Worten: Gestehen Sie sich Ihre Angst ein und akzeptieren Sie sie. Allein das kann bereits helfen, sie zu mindern.

Natürlich macht man sich mit einem derartigen Eingeständnis in gewisser Weise auch verwundbar. Doch Navarro entwarnt: Die Zuhörer haben vermutlich mehr Verständnis für die Ängste, die einen während des Vortrags quälen, als man selbst.

Schritt 2: Geben Sie zu, dass Sie Angst haben

Nachdem man sich also eingestanden hat, dass man nervös ist, sollte man dies auch gegenüber dem Publikum tun. Verzichten Sie dabei auf langatmige Erläuterungen. Ein knappes "Eine ganz schöne Herausforderung, vor so einer großen Gruppe zu sprechen" reicht.

Die Zuhörer werden sie für Ihre Ehrlichkeit mit einem Lächeln belohnen. Weil sie wissen, wie es ist, wenn man dagegen ankämpft, die Nerven wegzuschmeißen. Die Reaktion des Publikums wiederum wird Ihnen dabei helfen, sich zu entspannen.

Schritt 3: Passen Sie Ihr Verhalten an

Auf die Frage, wie man nervöse Verhaltensweisen wie Zappeln oder Schulterzucken unter Kontrolle bringt, mahnt Navarro: Versuchen Sie's gleich gar nicht! Druck würde die Sache bloß verschlimmern. "Stress ist eine natürlicher Vorgang. Und man kann sich damit verrückt machen, indem man versucht, ihn zu kontrollieren."

Stattdessen sollte man versuchen, die Geschwindigkeit und Intensität der nervösen Verhaltensweisen zu drosseln. Statt vom einen Bein aufs andere zu hüpfen, wippen Sie sanft und gemächlich hin und her. Der Vorteil: Für das Publikum sind die Verhaltensweisen nicht mehr so augenscheinlich. Ihr beruhigender Effekt bleibt Ihnen dennoch erhalten.

So wird's leichter

Navarro zufolge hat es meist einen guten Grund, nervös zu sein. Etwa wenn man ein wichtiges Vorstellungsgespräch oder eine gefürchtete Präsentation meistern muss. Anstatt zu versuchen, die Angst zu verbergen, sollte man sich ihr aber stellen. Und akzeptieren, dass sie hier und da unseres Lebens ist. Denn anzunehmen, dass es ein Leben ohne jegliche Art von Stress gibt, wäre schlichtweg falsch.

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