Tiroler Top-Polizist verurteilt

Ein Jahr auf Bewährung wegen Amtsmissbrauchs - Freispruch vom Vorwurf der sexuellen Nötigung

von Prozess in Feldkirch - Tiroler Top-Polizist verurteilt © Bild: Thinkstock

"Das Gericht ist keinesfalls überzeugt, dass der Vorfall nicht so stattgefunden hat, wie es die Frau schildert", erklärte Richter Peter Mück in der Urteilsbegründung. Die Frau habe "sicher nicht gelogen". Da aber auch Zweifel bestünden, handle es sich um einen "klassischen Zweifelsfreispruch".

Testberichte verändert
In Bezug auf den Amtsmissbrauch machte Mück klar, dass der Angeklagte die Republik in ihrem Recht eingeschränkt habe, private Sicherheitsunternehmen zu prüfen und so die Sicherheit im Staat zu gewährleisten. Er hatte zugegeben, in vier Fällen Protokolle von Testberichten von Sicherheitskontrollen am Innsbrucker Flughafen ohne Wissen der Autoren abgeändert und ans Innenministerium nach Wien geschickt zu haben.

Das Strafmaß von einem Jahr begründete Mück mit der Feststellung, "dass die Strafe nicht dermaßen sein soll, dass sie jedes Maß überschreitet" - eine längere (rechtskräftige) Strafe hätte den automatischen Amtsverlust des Beamten zur Folge gehabt. Staatsanwaltschaft und Verteidigung gaben keinen Erklärung ab, das Urteil ist damit nicht rechtskräftig.