Provokative Werbung sorgt für Aufregung: Modelabel musste Plakat zurücknehmen!

Wird Vergewaltigung verherrlicht oder ist das Kunst? Proteste und Wirbel rund um italienisches Label D&G

Provokative Werbung sorgt für Aufregung: Modelabel musste Plakat zurücknehmen!

Nach heftigen Protesten spanischer Frauenverbänden, nach denen die Werbung zu Gewalt gegen die Frauen aufhetze, wurde die italienische Modefirma gezwungen, das Plakat zurückzunehmen.

Konservatives Spanien?
"Wir werden das Werbeplakat zurückziehen, aber nur in Spanien, wo man ziemlich zurück geblieben ist. Was hat ein künstlerisches Foto mit Gewalt gegen Frauen zu tun? Ein Bild ist Kunst, wenn man sie in Frage stellt, müsste man den Louvre und einen Großteil der Museen der Welt schließen", wurde das Designerduo Stefano Dolce und Domenico Gabbana von spanischen Medien zitiert. Die Regierung in Madrid setzt sich seit Jahren mit Gesetzen und Maßnahmen für die Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen in der Familie und am Arbeitsplatz ein.

Hetz-Kampagne
Die Werbekampagne der Mailänder Modegruppe sorgte auch in Italien für Eklat. Die italienische Frauenministerin Barbara Pollastrini forderte in einem Brief, der von 13 Parlamentariern der Regierungs- und Oppositionsparteien unterzeichnet wurde, den Einsatz der Kommission zur Kontrolle der Werbung, damit die umstrittene Werbung zurückgenommen werde. Sie appellierte hinzu an die Sensibilität der beiden Designer, freiwillig auf die umstrittene Werbekampagne zu verzichten. "Diese Werbung ist eine Aufhetzung zur kollektiven Vergewaltigung von Frauen und muss gestoppt werden", hieß es im Schreiben.

Proteste und Boykott
Auch die stärkste Gewerkschaftsorganisation in Italien, CGIL, rief zum Protest gegen die Werbekampagne auf, die "zur Gewalt gegen die Frauen aufhetzt". "Wenn die beiden Designer sich bei den Frauen nicht entschuldigen, werden wir am 8. März, Tag der Frauen, zu einem Boykott der Produkte der Modegruppe aufrufen", sagte die Gewerkschaftssprecherin Valeria Fedeli. Die Gewerkschafterin machte darauf aufmerksam, dass laut Statistiken fast 32 Prozent der italienischen Frauen Opfer von physischer, oder sexueller Gewalt sind. "Angesichts dieser Situation braucht man positive Modelle", sagte Fedeli. (apa/red)