Prokop reißt das Ruder an sich: Manger übernimmt die sportliche Leitung von Hypo

CL: Zehn-Tore-Rückstand soll aufgeholt werden Nemeth wird als Zinglersen-Nachfolger gehandelt

Vor dem Viertelfinalrückspiel der Handball-Champions-League der Frauen am Freitag in der Südstadt hat es im Lager von Hypo Niederösterreich einen Paukenschlag gegeben: Teammanager Gunnar Prokop hat mit sofortiger Wirkung die Leitung des Trainings übernommen, Coach Ryan Zinglersen darf nur noch dessen "Befehle" ausführen. Trotz 24:34-Auswärtsniederlage in Aalborg glauben Fridrikas und Co. noch an das "Wunder" Aufstieg.

Die guten Leistungen im Rahmen der Gruppenphase sind bei Hypo längst vergessen, Zinglersen dessen Vertrag zu Saisonende ohnehin ausläuft, wurde für die Misere im Viertelfinalhinspiel verantwortlich gemacht. "Das Team hat schon vor dem Spiel vom Halbfinale geredet, ohne System gespielt und war falsch eingestellt", kritisierte Hypo-Generalsekretär und Pressesprecher Geri Berger im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wiener Neudorf.

Nach der Personalrochade setzen die Niederösterreicherinnen vor allem auf die Motivationskunst von Prokop. "Es geht darum, das Team heiß zu machen, die Mädchen sollen top motiviert sein", meinte Berger. Trotz der schlechten Ausgangslage haben die Hypo-Girls den Aufstieg noch nicht abgeschrieben. "Alle glauben fest daran, dass das Unmögliche noch wahr gemacht werden kann", teilte Berger mit. "Wir werden ein System spielen, das es noch nie gegeben hat, eine totale Offensivvariante".

Zehn-Tore-Rückstand soll aufgeholt werden
Neben einer starken offensiven Leistung - es gilt einen Zehn-Tore-Rückstand wettzumachen - bedarf es für die Niederösterreicherinnen aber auch einer starken Defensive. Vor allem Ex-Hypo-Spielerin Tanja Logwin gilt es in den Griff zu bekommen. "Wir haben großen Respekt vor ihr und werden sie voraussichtlich herausdecken", griff Berger voraus.

Indes wurde auch bekannt das Hypo am (heutigen) Mittwoch mit Andras Nemeth, einem von vier Trainerkandidaten für die kommende Saison, ein Gespräch führte. Der Ungar ist neben seiner Trainertätigkeit bei Ferencvaros Budapest auch Teamchef der ungarischen Nationalmannschaft. "Es wäre für Hypo kein Problem, wenn er weiterhin Nationalteamchef bleiben würde", erwähnte Berger.

Neben dem Coach wurde auch großes Interesse an Ferencvaros-Aufbauspielerin Toth bekundet, die bei einer etwaigen Verpflichtung von Nemeth gemeinsam mit dem Trainer in die Südstadt gelotst werden könnte. Obmann Rainer Schittenhelm versicherte, dass das Budget für die kommende Saison auch bei einem Ausscheiden im Viertelfinale gesichert sei: "In der Südstadt soll auch weiterhin europäischer Spitzenhandball geboten werden."

(apa/red)