Prinz Charles' Konkurrenten
um die Nachfolge der Queen

Dem britischen Thronfolger könnte eine große Enttäuschung bevorstehen

Insgesamt 2,4 Milliarden Menschen leben im Commonwealth, den 53 Nachfolgestaaten des britischen Empires. Symbolisches Oberhaupt der Gemeinschaft ist Queen Elizabeth. Ob aber auch ihr Sohn Prinz Charles diese Rolle erbt, ist keine ausgemachte Sache. Zu den möglichen Konkurrenten gehören seine beiden Söhne – und sogar Barack Obama.

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Commonwealth - Prinz Charles' Konkurrenten
um die Nachfolge der Queen

Es wird ernst für Prinz Charles: Beim am Donnerstag offiziell beginnenden Gipfeltreffen der 53 Commonwealth-Staaten in London wird es nämlich vorrangig um die Nachfolge seiner Mutter Queen Elizabeth als Oberhaupt der Gemeinschaft gehen. Der lose Bund ehemaliger britischer Kolonien (und einiger anderer Staaten), dem unter anderem Kanada, Australien, Neuseeland, Indien und Südafrika angehören, beheimatet rund ein Drittel der Weltbevölkerung. Dass die Rolle des Oberhaupts dabei dem Monarchen des früheren "Mutterlandes" Großbritannien zufällt, galt bisher als ausgemachte Sache. Doch zuletzt wurde Charles als Nachfolger stark infrage gestellt.

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Anders als den britischen Thron erbt man dieses prestigeträchtige Amt nämlich nicht einfach durch Geburt. Es gibt eigentlich keine fixe Regelung dafür, und die Mitgliedsstaaten können sich selbst ausmachen, wer es werden soll. Und wie auch in seiner Heimat Großbritannien gilt Charles eben auch in vielen der Commonwealth-Staaten nicht unbedingt als großer Sympathieträger. Anfang der Woche sprach sich auch der britische Labour-Chef Jeremy Corbyn klar gegen Charles als Oberhaupt aus. Die 53 Staaten sollten selbst entscheiden, wer sie anführt, möglich wäre auch ein Rotationssystem. Premierministerin Theresa May hingegen seht klar hinter Charles und soll seit längerem bei anderen Staaten für ihn lobbyieren.

Für Charles wäre es eine massive Blamage und auch eine persönliche Enttäuschung, wenn er den Posten nicht bekäme. Es würde wohl auch erneut eine unangenehme Diskussion über die britische Thronfolge entfachen. Doch wer wären überhaupt die möglichen Alternativkandidaten für den Vorsitz im Commonwealth? Am öftesten genannt werden seine beiden Söhne, Prinz William und Prinz Harry. Harry wurde erst diese Woche von der Queen zum Jugendbotschafter des Commonwealth ernannt. Und zusammen mit seiner künftigen Frau Meghan Markle, dem ersten Mitglied der Königsfamilie mit schwarzen Wurzeln, würde er die großteils nicht weiße Gemeinschaft besser repräsentieren als sein Vater.

Jamaica würde Obama wählen

Doch das William oder Harry ein eigentlich für ihren Vater vorgesehenes Amt übernehmen, ist nicht sehr wahrscheinlich. Schließlich soll sich hinter den Kulissen auch die Queen stark für den Thronfolger einsetzen. Am realistischsten wäre wohl tatsächlich ein Rotationsmodell, in dem verschiedene Mitgliedstaaten für jeweils eine bestimmte Periode das Oberhaupt nominieren. Es soll aber auch einen weiteren Konkurrenten geben: Den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Sein Name wird immer wieder genannt, obwohl er nicht einmal aus einem Commonwealth-Staat stammt. In einer Umfrage über verschiedene Kandidaten sprach sich etwa in Jamaica bereits 2009 eine Mehrheit für ihn aus.

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