Warum alle gegen Brigitte Macron sind

Eine Online-Petition sammelt Stimmen gegen den Sonderstatus der „Première Dame“.

Mit einer Online-Petition gehen Bürger gegen den Sonderstatus der französischen „First Lady“ vor. Mittlerweile hat Emmanuel Macron reagiert und entgegnet seinen Kritikern mit Transparenz.

von Premiere Dame - Warum alle gegen Brigitte Macron sind © Bild: Julien de Rosa/EPA/AFP

Fast 300.000 Unterstützer hat die Petition auf change.org am Dienstagnachmittag. Dies ist beinahe doppelt so viel, wie noch zwei Tage zuvor. Die Wut der Netzgemeinde richtet sich gegen Brigitte Macron, die Ehefrau des französischen Präsidenten. Allerdings ausdrücklich nicht gegen ihre Person, sondern gegen den Sonderstatus der „Première Dame“. Hierbei geht es vor allem um eines: das Geld der Steuerzahler.

Im Wahlkampf hatte der seit Mitte
Mai amtierende französische Präsident Emmanuel Macron noch erklärt, dass seine Ehefrau, beim Einzug in den Elysée-Palast zwar eine öffentliche Rolle einnehmen werde, diese aber nicht vom Steuerzahler finanziert werden müsse. Damit wolle er die „französische Heuchelei“ beenden. Binnen weniger Monate hatte er diese Einstellung nun verändert und damit den Unmut der Bevölkerung auf sich gezogen.

© Screenshot change.org Die Petition gegen den Sonderstatus der Präsidentengattin.

Die Initiative richtet sich explizit gegen ein vom Steuerzahler finanziertes Budget der „First Lady“. Thierry Paul Valette, Initiator der Petition, betont in seinem Schreiben auf change.org, dass die Kompetenzen der Präsidentengattin in keiner Weise in Frage gestellt werden. Er macht deutlich, dass er gegen „jegliche sexistischen Angriffe“ gegenüber Brigitte Macron sei. Immer wieder war in Medien der Altersunterschied zwischen ihr und dem 25 Jahre jüngeren Präsidenten thematisiert worden.

Fünf Mitarbeiter für Brigitte Macron

Traditionell sind die Ehefrauen und Lebensgefährtinnen der französischen Präsidenten sehr präsent im öffentlichen Leben, haben aber keine offiziell festgelegte Rolle. Auch die Zahl ihrer zugewiesenen Mitarbeiter variiert. Derzeit hat die Präsidentengattin zwei bis drei Mitarbeiter, sowie zwei weitere Hilfskräfte und zwei Sicherheitsbeauftragte. Zum Vergleich: Sarkozysy Ehefrau Carla Bruni beschäftigte immerhin acht Mitarbeiter.

Das Paradoxe an der Geschichte: Während über den Status von Brigitte Macron diskutiert wird, setzte Macron erst vergangene Woche ein Wahlversprechen um, das ein Verbot der Beschäftigung von Verwandten im Parlament beinhaltete. Dies ist ein weiterer Punkt, der in der Petition kritisiert und online stark diskutiert wird.

Macron rudert zurück

Mittlerweile ist Macron zurückgerudert: Seine Ehefrau Brigitte soll entgegen seiner ursprünglichen Pläne nicht den offiziellen Status einer „Première Dame“ erhalten. Französische Medien berichten, dass in den nächsten Tagen vom Elysée-Palast ein Dokument veröffentlicht werden soll, dass die Kosten beziffert, die für die französischen Steuerzahler mit der Wahrnehmung der Aufgaben der „First Lady“ verbunden sind. Es sei keinesfalls mit einer Erhöhung des Budgets im Vergleich zu ihren Vorgängerinnen zu rechnen. Außerdem stellte Macron klar, dass seine Ehefrau bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben kein eigenes Gehalt bekommen soll.

Kommentare

Tavington melden

na ja, irgendwie verständlich. wenn man diese pärchen sieht, muss man automatisch an die eine denken, und dann kommt das essen hoch. und die französen müssen das noch jahre lang anschauen (mit der zeit wird die sache nicht besser, brrrrrrrrrrrrrrr).

Frustriert melden

Das ist die einzige Gerechtigkeit in dieser Welt. Wir alle bleiben nicht jung und üblicherweise werden wir im Alter auch nicht gerade schöner.
Gilt übrigens auch für Sie, gell.

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