Hagara/Steinacher sind auch bei viel Wind, wie es am Finaltag mit bis zu fünf Windstärken der Fall war, vorne mit dabei. Das stimmt sehr zuversichtlich für die Weltmeisterschaften im Starkwindrevier in Auckland (22.2.-1.3. 2008), wo sich das ÖSV-Vorzeigeduo noch den Olympia-Quotenplatz sichern muss.
In der Früh erlebte das Erfolgsgespann eine unangenehme Überraschung, der Kleber vertrug sich vermutlich nicht ganz mit der hohen Luftfeuchtigkeit, der Gennaker hatte sich aufgelöst. "Wir haben einen anderen genommen, der eigentlich nur für Leichtwind ist, aber er hat sich gut gemacht", erklärte Hagara, der viele Fotowünsche zu erfüllen hatte, denn Chinesen lieben Bilder mit blonden Europäern drauf. "Mit Wasser", antwortete er auf die Frage einer lokalen Reporterin, wie er denn feiern werde. "Die dritte Goldmedaille gewinnen", merkte er zu seinen Plänen für Olympia 2008 an und erntete eifriges Kopfnicken.
Licht und Schatten gab es für die restlichen ÖSV-Boote, die im Einsatz waren. Hans Spitzauer/Christian Nehammer kamen in der Entscheidung der besten zehn Starboote ebenfalls auf den dritten Rang und wurden Gesamt-Siebente. "Gut gegangen. Solche Bedingungen mit diesem Wind und den Wellen hatte ich zuletzt 1988 in Korea", sagte Steuermann Spitzauer, der bei den Olympischen Spielen in Seoul im Finn 18. wurde.
Vor allem die Strömung in Verbindung mit der Welle ist das große Kriterium im eigentlichen Leichtwindrevier, das sich von seiner anderen Seite zeigte. Die 49er-Vizeweltmeister Nico Delle-Karth/Niko Resch beendeten nach zwei Kenterungen das Medal Race an zehnter Stelle und wurden ebenfalls Siebenter. "Das erste Mal sind wir vor dem Start gekentert, da kam eine große Welle daher, das war Riesenpech, wir hatten keinen Ausweg mehr. Wir sind aus zweiter Reihe gestartet und hatten viel Wasser im Spi-Sack, das ist natürlich für den Speed auf der Kreuz nicht gut. Das zweite Mal passierte dann an der letzten Luv-Tonne, wir lagen zu der Zeit an sechster Stelle, der Australier stand im Wind und hat uns behindert. Eine Riesenwelle kam und wir wären ihm sonst reingefahren", erzählte der Tiroler Steuermann das Geschehen auf dem Wasser.
Daraufhin wickelte sich zum großen Ärgernis auch noch die Fall um die Segellatten und die jungen Österreicher konnten für die letzte Vorwind den Gennaker nicht mehr setzen. "Wir hätten das Boot umhauen müssen, um das zu richten, aber wir waren eh schon so weit hinten, das hat sich nicht mehr ausgezahlt." Das Resümee des Testevents ist trotzdem positiv: "Es war eine gute Regatta. Wir sind bei leichtem Wind sehr gut gefahren und die Ausgangsposition vor dem Medal Race war so, dass wir noch hätten gewinnen können."
Andreas Geritzer verpatzte seine zwei Wettfahrten und verpasste damit als Elfter das bevorstehende Medal Race. "Ich habe mich zu sehr auf die Prognosen des Meteorologen verlassen, und die trafen nicht ein. Aber ich hätte ja nur die Augen offen halten sollen", ärgerte sich der Wahl-Burgenländer ob der verpassten Chance. War in den vergangenen Tagen der Vorwindkurs seine Stärke gewesen, so verlor er doch am entscheidenden Tag alles. "Ich bin einen zu spitzen Winkel und nicht direkt genug zur Boje gefahren." Damit sind für den österreichischen Verband die Pre Olympics beendet, die 470er-Seglerinnen Sylvia Vogl/Carolina Flatscher waren als 15. ebenfalls nicht ins Medal Race gekommen.
(apa)